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044 - Die Millionengeschichte

044 - Die Millionengeschichte

Titel: 044 - Die Millionengeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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hinunter. Nachher verlor ich sie aus den Augen.«
    »Hat sonst noch jemand die Dame gesehen?«
    »Nein. Sands war in einen Laden getreten, um zu telefonieren. Aber als er herauskam, sagte ich es ihm, und als Bestätigung meiner Beobachtung fanden wir, daß die Tür nur angelehnt war.«
    »Das ist allerdings wichtig. Ich wünschte, Sie hätten mir das schon vorher gesagt. Sind Sie Ihrer Sache auch vollkommen sicher?«
    »Ja.«
    Blessington ging im Zimmer auf und ab. Die Hände hatte er in den Taschen vergraben.
    »Knipsen Sie alle Lampen an. Wir wollen nachschauen, ob wir im Zimmer etwas finden können.«
    Zunächst untersuchten sie den Fußboden, dann schoben sie Sofa und Büfett von der Wand. Aber sie fanden keinen Anhaltspunkt für den plötzlichen und geheimnisvollen Tod Harry Lémans.
    »Dort geht es zum Schlafzimmer«, sagte der Detektiv und zeigte auf eine Tür, die hinter dem Kopfende des Sofas lag. »Ich habe zunächst einmal eine oberflächliche Untersuchung des Raumes vorgenommen, aber nichts entdecken können.«
    »Haben Sie in den Kleidern des Toten nichts gefunden?«
    »Nichts, was der Mühe wert gewesen wäre«, entgegnete Blessington.
    »Hat das Papier denn nichts zu sagen?« fragte Jimmy, zeigte auf einen größeren Zettel, der halb in der Rücklehne des Sofas steckte, und zog ihn heraus. Das Papier war mit Bleistift beschrieben.
    »Sehen Sie, das stammt von dem Schreibblock, den Miss Faith auf den Tisch legte. Wahrscheinlich hat er auf dem Block immer seine Notizen gemacht.«
    Blessington faltete das Papier auseinander, strich es glatt und hielt es an die Lampe.
    »Kennen Sie Lémans Handschrift?«
    »Ja, ich habe seine Schriftzüge häufig gesehen. Er hat mir sogar die Geschichten, die von ihm handelten, kurz notiert.«
    Jimmy sah über Blessingtons Schulter und las:
    »Suevic: Plymouth; 30. April.«
    Darunter stand »100« ; das war ausgestrichen und »300« darübergeschrieben. Dann kamen noch einige Worte: »Eingeschriebener Brief zu Händen des Zahlmeisters.« Darunter: »Bank von Australien 24. Juni, 25. September usw.« Es folgten noch ein paar Zahlen, die ebenfalls ausgestrichen waren. Und zum Schluß war zu lesen: »C. P. l - 17941 - 20 -Gift.«
    »Können Sie etwas daraus entnehmen, Jimmy? Die Sache sieht immer sonderbarer aus.«
    Blessington nahm den Schreibblock, der auf dem Tisch lag, und trug ihn auch zum Fenster.
    »Der Zettel ist heute geschrieben worden. Sehen Sie doch einmal die Spuren im Papier, die durch den Druck des Bleistifts entstanden sind. Das ist drüben auf dem Tisch geschrieben worden, bevor die Dame ging und Sands kam. Das ist allerdings eine sehr wichtige Entdeckung. Was sagen Sie dazu, Jimmy?«
    »Er muß mit jemand gesprochen haben - wahrscheinlich mit der Dame, die ich beobachtete. Ich weiß, daß der alte Léman so ähnliche Notizen machte.«
    »Könnten sich diese Angabe auch auf seine Geschäfte beziehen?«
    Jimmy schüttelte den Kopf.
    »Es sieht so aus, als ob er sich diese Notizen machte, um sie später zu benützen.«
    Blessington faltete das Papier zusammen und steckte es in seine Tasche.
    »Nun wollen wir uns einmal die Likörgläser ansehen.«
    Er trug den kleinen Kelch wieder ans Licht und hielt ihn vorsichtig zwischen zwei Fingerspitzen am Stiel.
    »Hoffentlich können wir ein paar Fingerabdrücke daran feststellen, aber das wird uns auch nicht viel helfen, denn es werden wahrscheinlich die Fingerabdrücke von Miss Léman sein, die die Gläser füllte. Können Sie sonst noch etwas daran entdecken?«
    »Ja«, sagte Jimmy nachdenklich. »Jemand hat aus dem anderen Glas getrunken.«
    »Das glaube ich auch. Jemand hat daran genippt, man kann es deutlich am oberen Rand sehen. Die Unterlippe hat sich auf dem geschliffenen Kristall markiert. Ich möchte jetzt das Verbrechen einmal rekonstruieren, so gut es geht: Der alte Mann hat einen Besuch empfangen, und dieser Besuch war ihm so wichtig, oder er hatte derartig geheime Dinge zu besprechen, daß er seine Nichte fortschickte, bevor die betreffende Person kam. Die beiden haben sich dann eine Zeitlang unterhalten, und aus Gründen, die nur der Dame bekannt sind, hat sie das Gift in das Glas Mr. Lémans gegossen und es ihm gereicht. Und daraufhin ist er gestorben.«
    »Ihre Theorie ist ganz gut, nur in einem Punkt stimmt sie nicht. Aber wir müssen erst noch ein paar andere Fragen klären. Wie lange dauerte es, bis das Gift den Tod herbeiführte?«
    »Ich habe den Arzt danach gefragt. Er sagte, daß vier Sekunden

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