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0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

Titel: 0441 - Die Nacht der stillen Mörderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Tränen über das Gesicht liefen.
    Der Sergeant kam und sperrte auf. »Halten Sie den Schnabel, Nelson«, sagte er. Und zu uns: »War ja vorauszusehen, daß er nichts sagen würde.«
    Wir waren schon im Vorraum, als Nelson sein gerötetes Gesicht ans Gitter preßte.
    »He, Bulle — einen Tip kann ich Ihnen geben. Es gibt in New York einen Kerl, der Ihnen weiterhelfen kann, das heißt, wenn er will. Fragen Sie den! Nevada Flush heißt er.«
    ***
    Nevada Flush — der Mann, der Rina Oggs Arbeitgeber war, Eigentümer des Hauses, in dem ich in der vergangenen Nacht niedergeschlagen worden war. Was hatte der mit der Sache zu tun? Es wurde Zeit, sich um ihn zu kümmern.
    Allein die Tatsache, daß Jack Nelson ihn kannte, berechtigte zu allerhand Erwartungen, wenn auch einiges dafür sprach, daß der Gangster uns auf eine falsche Spur setzen wollte.
    Diesen Gedanken sprach Mr. High aus, unser Chef. Ich gab ihm einen Zwischenbericht.
    »Ich kenne Nevada Flush flüchtig«, sagte er. »Er ist Vizepräsident des Verbandes unabhängiger Reeder; ziemlich wohlhabend, hat eine abenteuerliche Vergangenheit, aber von Vorstrafen ist nichts bekannt. Er war mal Cowboystar beim Film und Mitglied einer Wildwesttournee, ist als Seemann über die Weltmeere gefahren und hat in Alaska Gold gegraben. Ein Kerl wie aus einem Abenteuerbuch. Aber ich glaube nicht, daß er mit Old Yellowstains Bande was zu tun hatte — und das ist es doch wohl, worauf Jack Nelson hinauswollte!«
    »Offenbar hielt er es für eine gute Idee, uns auf Nevada Flush anzusetzen.«
    »Von seinem Standpunkt aus. Eigenartig ist nur, daß Nevada Flush sowieso für eine Überprüfung reif war, wovon Jack Nelson unmöglich etwas wissen konnte.«
    Mr. High lehnte sich zurück.
    »Ich nehme an, Sie haben bereits eine bestimmte Vorstellung von dem Fall, Jerry?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Tut mir leid. Ich bin noch nie so geschwommen wie im Augenblick. Sicher scheint nur zu sein, daß man zweimal versucht hat, mich zu ermorden. Das erstemal sollte Hiram Ogg es tun — er bekam Angst und wurde selbst umgebracht. Das zweitemal gestern nacht in Nevada Flush’ Landhaus. Hinter beiden Anschlägen scheint Gorgonzola zu stecken. Aber warum der Gangster, kaum aus dem Zuchthaus entlassen, diesen Amoklauf beginnt, und vor allem, warum er es so stümperhaft beginnt, ist mir schleierhaft.«
    »Vergessfen Sie nicht, daß Sie es waren, der ihn vor drei Jahren überführt hat, Jerry! Ihnen verdankt er seine Zuchthausstrafe, das könnte ein Motiv sein.«
    »Sicher, aber ich will nicht recht daran glauben. Da muß noch etwas anderes im Hintergrund mitspielen. Ich könnte mir vorstellen, daß es mit dem Geheimnis zu tun hat, von dem Gorgonzola weiß. Nelson hat versucht, es aus ihm herauszuholen, offensichtlich ohne Erfolg. Er könnte uns helfen, aber er hat nur gesagt: ›Geht zu Nevada Flush!‹ Das werden wir tun. Aber was hat das alles mit mir zu tun?«
    »Das herauszufinden, wird Ihre Aufgabe sein«, sagte Mr. High. »Ausgangspunkt ist der Mord an Hiram Ogg. Finden Sie den Mörder, und Sie haben das Ende des Fadens in der Hand!«
    »Okay!«
    »Gibt es etwas Neues vom East Side General Hospital?« fragte Phil.
    »Rina Ogg scheint es überstanden zu haben. Der Arzt hat vorhin angerufen. Er meint, heute abend könnten Sie sie sprechen.«
    »Die erste positive Nachricht in diesem Fall! Wie steht es mit ihrem Schutz?«
    »Ich habe Jack Louis ins East Side General Hospital geschickt. Es ist dafür gesorgt, daß niemand zu ihr kann.«
    Ich erhob mich. »Dann werde ich Nevada Flush besuchen.«
    Mr. High schob die Papiere auf seinem Schreibtisch zusammen und gab mir einen maschinenbeschriebenen Bogen.
    »Da finden Sie alles Wissenswerte über ihn zusammengestellt. Ich habe ein wenig vorgearbeitet, damit Sie Zeit sparen. Der Verband unabhängiger Reeder, dessen Vizepräsident er ist, hält gerade eine Tagung im Verbandshaus in der 86. Straße ab. Vermutlich finden Sie Nevada Flush dort.«
    »Was ist das eigentlich für ein Verband?«
    »Soweit wir wissen, handelt es sich dabei um eine Organisation der kleinen Reeder. Sie haben sich zusammengeschlossen, um sich gegenüber den großen Reedereien besser durchsetzen zu können. Nachteiliges ist über den Verband nicht bekannt. Zu den Mitgliedern gehören sehr angesehene Persönlichkeiten. Und zum Abschluß noch eine Nachricht, die Ihnen wenig gefallen wird, Jerry. Vom FBI-Distrikt Chicago erfuhr ich, daß zwei ehemalige Mitglieder von Old

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