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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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etliche Benzinkanister und Konserven, dazu ein Kofferradio mit der Frequenz des Polizeifunks und eine ausgebreitete Landkarte. Sogar die Petroleumlampe brannte noch.
    »Nicht übel«, sagte ich staunend, als ich das fast perfekte Versteck sah. »Hier hätten sie leicht zwei Wochen untertauchen können.«
    »Aber sie rechneten nicht mit meiner guten Nase«, sagte Laurel und fischte sich eine neue Zigarre aus der Hemdbluse. Dann marschierte er zu seinem Chevy und ließ über Sprechfunk die Straßensperren aufheben. Gleichzeitig bestellte er eine Ambulanz und einen Streifenwagen der Landpolizei, die das Nest absichern sollte.
    Wir untersuchten inzwischen den Raum gründlich, fanden jedoch keine Spur von den aus New York geraubten Schmuckstücken. Auch Geld war nicht zu finden.
    »Entweder hat Louis noch nicht bezahlt, oder sie haben ein anderes Versteck«, mutmaßte Phil. Wir faßten den Gedanken gleichzeitig und gingen zum Jeep. Der Tank wurde abgesucht, die Reservereifen abmontiert, nichts. Wir holten die Sitze heraus, aber von den Juwelen war nichts, zu sehen.
    Als die Funkstreife kam, gaben wir die Suche auf. Die Beamten legten Chat Handschellen an und packten ihn in ihren Wagen. Kurz darauf kam auch die Ambulanz und kümmerte sich um Lisbon. Ein Beamter blieb zur Bewachung zurück, dann setzte sich die Kavalkade in Bewegung.
    Sheriff Laurel fuhr uns in seinem Chevy nach Ellenville zurück. Ich saß wortkarg im Fond und ließ meine Gedanken rotieren. Uns fehlte noch der wichtigste Mann und die Beute. Bis jetzt hatten wir nur die Handlanger erwischt, aber noch nicht den Kopf der Bande. Den Mann, der die Morde angeordnet hatte, um sein Schäfchen in Sicherheit zu bringen. Und wie es schien, hatte er nicht nur uns hereingelegt, sondern seine eigenen Komplicen, ohne daß sie es gemerkt hatten.
    Im Büro der City Police bekamen wir erst einmal eine Tasse brühheißeh Kaffee, der die Lebensgeister weckte. Dann ließ ich mir das Telefonbuch geben und zog mich für eine Viertelstunde zurück.
    ***
    Chat Logan war in die Untersuchungszelle gesperrt worden und sollte am nächsten Tag nach New York überstellt werden. Fred Lisbon lag bereits beim Gerichtsmedizinischen Institut, für ihn war das bittere Spiel zu Ende.
    Das Quartier von Mr. Louis war gründlich durchkämmt worden, doch ohne greifbaren Erfolg. Auch die in derselben Nacht noch einmal durchgeführte Razzia hatte keine Spur mehr von ihm erbracht. Er und seine angebliche Sekretärin blieben verschwunden. Sheriff Laurel beschwor, ihn noch nie in Ellenville oder Umgebung gesehen zu haben, kannte aber jetzt seine Beschreibung.
    Sollte er sich hier niederlassen wollen, um seine dunklen Geschäfte abzuwickeln, würde er ihn sofort festnehmen lassen. Der grüne Studebaker parkte immer noch vor der Bar in der Shamon Street, aber das bedeutete noch nicht, daß der Wagen dem Gangster gehörte. Noch bevor der Tag anbrach, machte ich Phil den Vorschlag, nach New York zurückzukehren.
    »Hältst du unsere Mission hier für beendet?« fragte mein Freund erstaunt und strich sich über das unrasierte Kinn.
    »Sogar für erfolgreich abgeschlossen«, sagte ich und ging schon zur Tür. »Ich lege mich noch eine Stunde im Hotel aufs Ohr, dann fahre ich. Du kannst inzwischen deine Sachen in Kerhonkson zusammensuchen und mich dann abholen.«
    Bevor ich seine Antwort abgewartet hatte, war ich draußen und hatte das Gefühl, daß Sheriff Laurel mit wohlwollendem Gesicht meinen Gedanken gelauscht hatte. Er fühlte wohl endlich wieder friedlichere Zeiten nahen, wenn erst die FBI-Agenten sein Nest wieder geräumt hatten.
    Kaum war ich auf meinem Zimmer, als ich mich ans Telefon begab und eine Verbindung nach New York verlangte. Zwei Minuten später hatte ich die Nachtbereitschaft unseres Ladens am Draht. Ich bat meinen Kollegen, ein paar Sachen für mich zu erledigen. Ich wünschte ihm noch eine fröhliche Nachtwache und legte auf. Den Wecker stellte ich auf fünf Uhr, dann warf ich mich aufs Bett.
    Phil war pünktlich wie ein Maurer im Akkord. Er kam ins Zimmer geschlichen, stellte den Wecker drei Minuten vor und ließ ihn dicht neben meinem Ohr losrasseln. Wie von einer Klapperschlange gebissen, fuhr ich in die Höhe und verfehlte ihn mit dem Kopfkissen um Haaresbreite.
    Drei Minuten später war ich fertig. Phils Mustang stand bei Sheriff Laurel auf dem Hof, und wir kletterten in den Jaguar. Da um diese frühe Morgenstunde die Straßen bis auf ein paar Lastwagen leer waren, konnte ich den

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