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0446 - Höllenfrost

0446 - Höllenfrost

Titel: 0446 - Höllenfrost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht hier.
    »Dann bin ich mal gespannt«, sagte er.
    »Geben Sie mir Ihr Amulett«, bat Zamorra. »Ich werde das Nötige einleiten.«
    Cascal preßte die Lippen zusammen. Es war ihm deutlich anzusehen, daß ihm die Sache nicht gefiel. Er war der Einzelgänger, der Ruhe wollte. Er ließ sich nur ungern auf diese Zusammenarbeit ein. Schon einmal hatte er Zamorra deutlich zu verstehen gegeben, daß er nichts mit ihm zu tun haben wollte. Er wollte sich nicht in Zamorras Kampf ziehen lassen. Der ging ihn nichts an. Was scherte ihn Weiße und Schwarze Magie?
    Aber dann reichte er Zamorra das Amulett.
    Zamorra berührte die Scheibe. Sie fühlte sich nicht anders an als sein eigenes Amulett, und einmal mehr fragte er sich, welches der sechs anderen es war. Es mußte ziemlich hochrangig sein. Vielleicht sogar das sechste. Aber an soviel Glück wollte er einfach nicht glauben, der Zufall war ihm zu groß.
    Sekundenlang überlegte er. Was sollte er jetzt tun, um seinen Plan in die Tat umzusetzen?
    Es geht nicht gut, unkte Merlins Stern erneut. Du kannst uns nicht so einfach verbinden! Hast du schon vergessen…?
    Unwillkürlich zuckte er zusammen. Er hatte wirklich nicht mehr daran gedacht: man sagte, die sechs ersten Amulette könnten das siebte gemeinsam bezwingen. Andere behaupteten, die sechs und das siebte wären einander gleichwertig. Auf jeden Fall sollte das siebte den anderen konträr gegenüberstehen.
    Und jetzt diese Warnung!
    »Nein«, flüsterte Zamorra. »Ich will es nicht glauben. Denn warum soll etwas, das gleichermaßen von Merlin kommt, sich feindlich gegenüberstehen?«
    Fang an morste er mit trommelnden Fingern. Schließe dich mit Ombres Amulett zusammen! Und suche das, was uns alle in die Welt des Träumers holte!
    ***
    Stygia hatte sofort erkannt, daß dieser Trapper, der sich Phil Briggs nannte, ein Verlorener war.
    Ihresgleichen sahen sofort, ob sie es mit einem Menschen zu tun hatten, der seine Seele verkauft hatte. Dieser war einer, und seine Zeit war abgelaufen. Als Paktierer mit den Höllenmächten war er ein natürlicher Verbündeter für Stygia.
    Deshalb ließ sie sich mit dem alten Mann ein.
    Sie wollte ihn benutzen. Blitzschnell hatte sie einen Plan gefaßt. Da sie bei der Wissensübertragung durch Leonardo deMontagne den Namen »Shirona« vernommen hatte, setzte sie diesen Namen ein. Er war benutzt worden, in jener Traumwelt. Stygia begriff die Hintergründe nicht, aber etwas, das am Fürsten der Finsternis und seiner Macht teil hatte, war dem ähnlich, das sich Shirona genannt hatte.
    Der Gesuchte, den Leonardo für das Telepathenkind hielt, kannte Shirona, wußte aber nicht genug von ihr. Das konnte nützlich sein, um ihn aus der Reserve zu locken.
    Und Phil Briggs sollte der Köder sein.
    Stygias Plan stand fest.
    Vielleicht ging sie dabei ein kleines Risiko ein. Das Risiko einer Bestrafung. Aber in diesem Fall würde sie harmlos ausfallen, da sie nicht gegen den Fürsten der Finsternis antrat. Und sicher würde sie eine glaubwürdige Ausrede finden.
    Bei dem Gegner…?
    Sie lachte zufrieden, während sie sich um Phil Briggs kümmerte…
    ***
    Julian Peters hatte sich isoliert. Er hatte eine der Nebenhöhlen als sein Refugium ausgewählt und zur »Sperrzone« erklärt.
    Rob Tendyke runzelte die Stirn.
    »Er braucht das«, sagte Uschi. »Er braucht Ruhe. Laß sie ihm, bitte. Er hat eine Menge zu verkraften. Ich weiß nicht, wohin er bei seinen heimlichen Ausflügen gegangen ist; das wissen wir alle nicht. Aber immerhin hatte er dort etwas erlebt, das uns alle zur Flucht zwang. Jetzt der Verlust der Heimat, also des Ortes, in dem er aufgewachsen ist! Und dazu kommt sein schnelles Wachstum, sein schnelles Heranreifen. Lieber Himmel, Rob, er ist nach unserer Rechnung nicht einmal ein Jahr alt! Und er ist jetzt ein Fünfzehn- oder Sechzehnjähriger, körperlich gesehen. Und geistig könnte er schon weiter sein. Aber diese rasende Entwicklung muß er überhaupt erst einmal verkraften! Und das kann er nur allein.«
    »Glaube ich nicht«, sagte Tendyke. Er küßte die Frau mit dem langen blonden Haar, die die Mutter seines Sohnes war - und nicht nur das. Zusammen mit ihrer eineiigen Zwillingsschwester war sie Telepathin.
    Aber die Telepathie funktionierte nur, solange die beiden jungen Frauen beisammen waren. Trennte man sie über eine bestimmte Entfernung hinaus, versagte ihre Para-Gabe. Aber durch ihre innere Bindung aneinander waren sie immer beisammen geblieben, unternahmen alles gemeinsam -

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