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0447 - Totenschiff der Templer

0447 - Totenschiff der Templer

Titel: 0447 - Totenschiff der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stärker schmerzen, weil das Salzwasser in ihnen brannte.
    Auch Suko biß die Zähne zusammen. Er hob die Schultern, als er mich anschaute. »Das ging soeben noch glatt.«
    »Ja, fast.«
    »Dein Kreuz?«
    Ich nickte.
    »Laß uns erst an Land fahren. Wir können dann weiterreden.«
    Ich übernahm das Ruder. Die Küstenlinie war deutlich zu erkennen, obwohl mittlerweile die Dämmerung über Land und Meer gefallen war. Im Nordosten sah ich die Lichterkette, die in der graublauen Dämmerung über dem Boden schwamm.
    Da lag Estre.
    Es war ein phantastisches Panorama, für das ich allerdings keinen Blick übrig hatte, weil sich meine Gedanken allein um das verlorene Kreuz drehten.
    Was selbst der Teufel nicht schaffte und wovor er sich auch hütete, das hatte dieser Kapitän fertiggebracht.
    War mein Kreuz nichts mehr wert?
    Ich hatte das Gesicht der Großen Mutter gesehen, dieser Gestalt, die das Urböse im Weib dokumentierte. Ihre Kraft mußte gewachsen sein. Vielleicht hatte sie die Gewalt über das Kreuz schon bekommen, nur war es mir nicht aufgefallen.
    Suko kam zu mir. Er hatte einen Verbandskasten gefunden und bei Mario und sich die kleinen Wunden verpflastert. Jetzt legte er mir eine Hand auf die Schulter.
    »Ich weiß, an was du denkst.«
    »Das ist auch nicht schwer zu erraten.«
    »Wir holen es zurück!«
    Ich erwiderte nichts, schüttelte nur leicht den Kopf und schaute Suko dabei schief an. »Wie ist es möglich, daß ein Dämon wie dieser Kapitän mein Kreuz anfassen kann, ohne daß ihm etwas passiert? Kannst du mir das verraten?«
    »Nein!«
    »Auch ich weiß mir keinen Rat.« Ich hatte mich mehr auf das Gespräch konzentriert als auf das Lenken des Bootes. Die Wellen hätte ich eigentlich sehen müssen, so aber schlug sie an die Steuerbordseite und schüttelte das Boot durch. Über den Knall erschraken wir beide. Aber der Kahn war gut gebaut und hielt auch die nächsten Schläge aus.
    Suko wischte Spritzwasser aus seinem Gesicht, bevor er die Schultern hob. »Weißt du, John, ich habe mir auch meine Gedanken gemacht. Daß dieser Dämon das Kreuz anfassen konnte, muß irgendwie einen Grund in der Vergangenheit haben. Und der kann nur mit Hector de Valois zusammenhängen. Etwas anderes sehe ich da nicht. Hector de Valois, der Kapitän und das Verhältnis der beiden zueinander.«
    »Der andere diente der Hölle!«
    »Aber er war ein Templer«, sagte Suko.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Ich suche nur nach einem Vergleich, John. Es ist doch so. Wenn du einer Hexendienerin dein Kreuz zeigst, wird sie es dir am liebsten aus der Hand schlagen, und anschließend versuchen, dir die Augen auszukratzen. Aber das Kreuz wird sie nicht vernichten. Sie haßt dieses Symbol zwar an sich, aber es kann sie nicht umbringen. Liege ich da richtig?«
    »Bisher ja.«
    »Vielleicht ist das auch bei dem Kapitän der Fall.«
    Da widersprach ich. »Du darfst nicht vergessen, Suko, daß diese Gestalt einige Hundert Jahre alt ist. Da muß sie schon ein Dämon sein. Die Piraten-Zombies habe ich durch geweihte Silberkugeln erledigen können, aber ihr Boß kann meine stärkste Waffe anfassen. Nein, Alter, so leicht ist die Erklärung nicht.«
    »Weißt du eine andere?«
    »Woher denn?«
    »Abschreiben willst du es auch nicht.«
    Ich schaute ihn schräg an. »Würdest du das denn tun?«
    »Nein.«
    »Na bitte.«
    »Aber ich würde versuchen, mir das Kreuz wiederzuholen.«
    »Gut gesprochen. Fragte sich nur, wo es steckt.«
    »Bei diesem Kapitän, und der hat davon gesprochen, daß es noch ein zweites Kreuz geben muß. Auch Mario war überrascht, als er dem Kreuz sah. Er hat es gekannt, er hat es schon einmal gesehen. Er weiß nur nicht, wo es gewesen ist.«
    Ich schaute sehr erstaunt. »Frag ihn noch mal.«
    Mario Scirea hatte uns zugehört und gab seine Antwort. »Ich hatte ja Zeit, nachzudenken. Es gibt dieses Kreuz. Es steht in einer alten Kirche in den Bergen.«
    »Dann müssen wir dorthin!«
    »Nein, Monsieur Sinclair. Das brauchen wir nicht.«
    »Und weshalb nicht?«
    Suko half Mario hoch. Er hielt ihn auch noch untergehakt, als sich beide wieder auf mich zubewegten. Der schwarzhaarige Mann schaute mir starr ins Gesicht. »Wir brauchen an diesem Tag nicht in die Berge. Denn man hat es heute schon geholt. Ich habe Ihnen doch von dem Fest erzählt, das heute abend in Estre gefeiert wird.«
    »Stimmt.«
    »Dieses Fest hat einen religiösen Ursprung. Es ist so etwas wie eine Wallfahrt, und dazu wird das alte

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