Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0448 - Der alte Admiral

Titel: 0448 - Der alte Admiral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausgiebig genießen."
    Das Cappin Mädchen schenkte ihm ein Lächeln, das Ovaron, der durch die transparente Kuppel sah, deutlich ärgerte.
    Roi grinste ihn an.
    Das Beiboot hatte sich von der riesigen Metallkugel gelöst, die in dieselbe Bahn ging, die der Mond Titan' um Saturn zog. Jetzt schwebte das Boot auf den gebirgigen Teil Titans zu.
    Funksprüche wurden gewechselt, und durch den dünnen Schleier der Lufthülle tauchte der Raumhafen auf, der in der Nähe der Korkenzieherschlucht lag. Die mächtige Kulisse des ringbewehrten Saturn wurde undeutlicher, als das Boot durch die Gashülle auf sein Ziel zuglitt.
    Die Landebeine wurden ausgefahren.
    Einige Minuten später setzte das Boot auf, und unmittelbar darauf öffnete sich die Polschleuse. Rhodan sagte über die zusammengeschaltete Funkkommunikation beider Shifts: „Rhodan spricht. Die Fahrtroute ist bekannt - bitte sofort ausschleusen, starten und zur Schlucht fliegen."
    Roi und Merceile schwangen sich in einen Shift, Cascal und Saedelaere, die die Maschinen steuerten, erwiderten fast zur gleichen Zeit: „Verstanden."
    Die beiden Shifts lösten sich unmittelbar nach dem Auslaufen der Maschinen aus den magnetischen Halterungen und wurden von den Piloten nacheinander aus der Schleuse herausbugsiert.
    Der kleine Raumhafen war ebenso wie jeder andere im System bereits auf den Stichtag IKARUS ausgerichtet: Raumschiffe standen bereit, um bei der Evakuierung mitzuwirken und die Menschen dieses Mondes in Sicherheit zu bringen.
    Die Shifts schwebten aus dem Schiff heraus, wurden langsamer, und die Piloten richteten sich nach den Geländemerkmalen aus. Dann nahmen beide Fahrzeuge Geschwindigkeit auf und flogen dicht, über dem glätten Boden des Hafens auf den Ausgang zu. Einige Gleiter der Hafenbehörde schwebten in der Nähe, und die Insassen sahen aufmerksam zu den Shifts her.
    Cascal nahm das Mikrophon in eine Hand und steuerte mit der anderen. Er berührte den Kontaktknopf und sagte leise: „Alaska?"
    Saedelaere meldete sich sofort. „Ja?"
    „Ich nehme an", sagte Cascal nicht ohne Sarkasmus, „daß sich unser Herr Großadministrator wie üblich an die Spitze des Unternehmens setzen möchte. Ich bitte Sie, Alaska, die Führung zu übernehmen. Ich werde meinen Shift in Ihrem Kielwasser steuern."
    Alaska Saedelaere, der Transmittergeschädigte mit der Plastikmaske, pflichtete ihm bei.
    „Ich bin Ihrer Auffassung, Joak. Sehen Sie, wie neugierig die Gleiterbesatzungen zu uns herübersehen?"
    „Sie werden sich den historischen Augenblick und unseren Anblick nicht entgehen lassen wollen", meinte der Oberst.
    Der Flug auf der Oberfläche Titans ging unter merkwürdigen, wenn auch nicht unerwarteten Umweltbedingungen vor sich.
    Die meisten Gebiete der Oberfläche lagen im Bereich einer 1-g-Schwerkraft, das war die Vorbedingung für die Menge der nötigen atembaren Lufthülle. Und über der horizontalen Linie hing, in den Farben abgeschwächt, aber unübersehbar, das gigantische Bild des Planeten Saturn. Die Lufthülle schien etwas getrübt wie ein kaum wahrnehmbarer Nebel. Und die Atomsonnen, die in genau errechneten Abständen die Rolle der fernen Sonnen übernahmen und ihren Strom aus riesigen Meilern bezogen, schufen von jedem Gegenstand vier Schatten, die im Moment Winkel von neunzig Grad bildeten, sich aber je nach Standort des Gegenstandes verschoben.
    Es war wie ein Flug durch leichten Nebel an einem Vormittagaber an einem Tag, an dem vier Sonnen am Himmel standen.
    Roi Danton schlug die Beine übereinander und entnahm der Brusttasche seines Kampfanzugs ein Batisttüchlein mit handrolliertem Rand und Klöppelspitzen. Gleichzeitig zog eine betäubende Duftwolke durch den Shift. Es roch durchdringend nach einer futuristischen Art Eau de Cologne mit Juchten.
    „Marsianisch Leder!" flüsterte Roi, als er Atlans fragend hochgezogene Augenbrauen sah.
    Lordadmiral Atlan schüttelte fassungslos den Kopf.
    „Eine Frage, schönster exotischer Import der letzten Jahrtausende", sagte Danton und wedelte mit dem weißen Tuch vor seiner und Merceiles Nase herum.
    „Ja?"
    Merceile lachte und zog die Nase kraus, als sie der Geruch erreichte. „Wie gefällt Ihnen unser Ausflug?"
    „Bis jetzt recht gut", erwiderte sie. „Warum haben Sie eigentlich jenes etwas merkwürdige Gebaren an sich, Roi?
    Rois Geste schien den ganzen Kosmos zu umfassen.
    „Sie irren", stellte er ruhig fest. „Wie?"
    „Es ist in des nämlich so", erklärte er so laut, daß selbst die Mikrophone und

Weitere Kostenlose Bücher