Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0448 - Heroin für reiche Ladies

0448 - Heroin für reiche Ladies

Titel: 0448 - Heroin für reiche Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Skandal. Er wollte die Presse von meinem Hobby in Kenntnis setzen, wenn ich seine Forderungen nicht akzeptierte.«
    »Was haben Sie getan?«
    »Das Einzige, was mir im Moment möglich erschien. Ich ging darauf ein… natürlich nur, um Zeit zu gewinnen.«
    »Hat er Ihnen etwas von dem Zeug mitgegeben?«
    »Ein ganzes Kilogramm.«
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. »Wissen Sie, was das Zeug wert ist?«
    »Natürlich. Ich habe mich über sein Vertrauen gewundert. Offenbar glaubte er, mich fest in der Hand zu haben.«
    »Wo ist der Stoff?«
    »In meinem Zimmer. Das Paket ist unberührt.«
    »Mußten Sie ihm eine Sicherheit geben?«
    »Nein. Warten Sie, ich hole das Zeug.« Sie ging hinaus. Drei Minuten später kam sie zurück und legte ein mit wasserdichtem Ölpapier verklebtes Paket auf den Tisch. »So habe ich es von ihm bekommen«, sagte sie. Sie schaute mich an. In den großen, bernsteinfarbigen Augen war Bitterkeit und dumpfe Angst. »Warum fragen Sie mich nicht nach meinem Alibi für die Tatzeit?« wollte sie wissen. »Los, geben Sie doch zu, daß Sie mich für die Mörderin halten! Ich hatte ein Motiv, nicht wahr? Mit einem Schlag konnte ich mich von dem Erpresser befreien und gleichzeitig ein Kilo Heroin kassieren… genug, um den Rest meines Lebens mit süßer Kokserei zu verbringen!«
    Ich erhob mich und griff nach dem Paket. »Sie hören von uns«, versicherte ich ihr und ging hinaus.
    ***
    Abends war ich wieder in New York. Ich hatte meinen roten Jaguar vor dem Terminal des Flugplatzes abgestellt. Als ich einsteigen wollte, trat jemand von hinten an mich heran. Ich fuhr blitzschnell auf den Absätzen herum, ohne recht darüber nachzudenken, was die Flinkheit der Bewegung auslöste. Vermutlich war sie auf die Tatsache zurückzuführen, daß ich ein Kilogramm Heroin bei mir hatte.
    Ich sah mich einem etwa dreißigjährigen Mann gegenüber. Er hatte ein rundes Gesicht mit gesunder Hautfarbe und sehr helle blaue Augen. »Ich bewundere den Renner schon seit zwanzig Minuten«, teilte er mir strahlend mit. »Das ist das E-Modell, nicht wahr?«
    Ich kannte das schon. Es gab immer wieder Leute, die mich mit detaillierten Fragen nach Daten und Leistungen des Jaguars überfielen. »Ja«, sagte ich.
    »Wie kommt es, daß er Telefon hat? Und Rotlicht? So was habe ich noch nie gesehen!« Er schien gar keine Antwort zu erwarten, denn er fuhr fort: »Mein alter Herr hat versprochen, mir einen schnellen Europäer zu kaufen. Ich dachte an einen Iso Rivolta, aber wenn ich mir dieses Ding so ansehe, werde ich direkt wankelmütig. Wie sind die Sitze?«
    »Sie können gern mal hinter dem Lenkrad Platz nehmen«, sagte ich.
    »Nicht nötig. Fahren Sie in die Stadt? Wenn es Ihnen nichts ausmacht, komme ich mit. Mir genügt es schon, wenn ich als Co-Driver neben Ihnen sitzen darf.« Ich zögerte. Das Heroin in meiner Collegemappe mußte meine Reaktion bestimmen, andererseits war es schwer, die Vorfreude im Gesicht des jungen Mannes zu enttäuschen. »Ich muß nach Manhattan«, sagte ich. »Steigen Sie ein.« Er kletterte auf den Beifahrersitz. Ich klemmte mich hinter das Lenkrad, und wir fuhren los.
    Ich wartete darauf, daß der junge Mann weitere Fragen nach dem Wagen stellen würde, aber er verhielt sich auf einmal sehr schweigsam. Mir war das nur recht, denn ich war mit meinen Gedanken bei Clara Cue und gewissen Rückschlüssen, die sich aus Sheppards Tun und seinem Ende ergaben.
    Vom La Guardia Airfield kommend, fuhren wir quer durch Queens. Noch ehe wir die Queensboro Bridge erreichten, die die Verbindung zu Manhattan darstellt, sagte der junge Mann plötzlich: »Fahren Sie die Jackson Avenue ‘runter.« Seine Stimme klang barsch und befehlend.
    Ich konnte, um das Headquarter in der Östlichen 69. Straße zu erreichen, ebensogut den Queens Midtown Tunnel am südlichen Ende der Jackson Avenue benutzen, aber ich hatte keine Lust, mir von dem Mann Vorschriften machen zu lassen.
    »Wir benutzen die Queensboro Bridge«, sagte ich mit sanfter Stimme. »Dort werden Sie aussteigen.«
    »Ich werde nichts dergleichen tun«, meinte er. »Ich bestimme, wo Sie mich absetzen!«
    Ich blickte ihn an. Er grinste und zeigte dabei zwei Reihen sehr fester, weißer Zähne. »Wetten, daß?« fragte er. Ich lenkte den Wagen an den Straßenrand und hielt, »‘raus mit Ihnen, los!« sagte ich.
    Er griff blitzschnell in die Tasche und holte eine 9 mm Smith & Wesson heraus. »Meinetwegen«, sagte er. »Ich kann auch jetzt schon verschwinden. Geben Sie

Weitere Kostenlose Bücher