Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0448 - Heroin für reiche Ladies

0448 - Heroin für reiche Ladies

Titel: 0448 - Heroin für reiche Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
für die Brothers Company«, erwiderte er.
    »Prüfen Sie das nach«, sagte ich zu dem Sergeant. Er machte sich eine Notiz und ging in den Nebenraum. Ich setzte mich auf den Rand des Schreibtisches. »Wir haben viel Zeit«, sagte ich. »Sie werden sich denken können, wie das geht. Wir hören uns eine Zeitlang Ihre Lügen an und treiben Sie dann mit diesen Lügen in die Enge. Ihnen stehen ein paar unruhige Tage bevor, Custer. Natürlich können Sie das Verfahren abkürzen, indem Sie die Wahrheit sagen.«
    »Die wissen Sie doch!« murrte er. »Ich hätte mich mit den Burschen nicht einlassen sollen, das gebe ich zu, aber die Sache reizte mich.«
    »Warum?«
    »Weil das Leben langweilig ist, weil nie etwas passiert, und weil ich mir hundert Dollar verdienen wollte.«
    »Also schön, bleiben wir mal bei diesem Märchen. Wie viele Leute waren es denn? Wer hat Sie angesprochen, und wo? Kannten Sie einen der Burschen?«
    »Sie waren mir fremd. Es waren drei«, behauptete er. »Sie quatschten mich im Flugplatzrestaurant an.«
    »Das sollen wir Ihnen abkaufen, Custer?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    Der Sergeant kam zurück. »Es stimmt. Ich habe die Firma angerufen. Er ist Fahrer der Frühschicht.«
    »Ich wette, diesmal muß ein anderer seine Tour übernehmen«, sagte ich. Ich stand auf und hinterließ dem Sergeanten einige Weisungen. Er versprach mir, Lieutenant Harper und das Rauschgiftdezernat zu informieren. Ich deponierte das Heroinpaket beim Offizier vom Dienst und fuhr dann zum FBI-Gebäude. Als ich dort eintraf, war es neun Uhr abends.
    Phil war noch im Office. »Gut, daß du kommst«, empfing er mich. »Ich habe gerade einen wichtigen Anruf bekommen. Spielende Kinder haben heute nachmittag in einer Baugrube einen Toten gefunden. Er heißt Arthur Frillman.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Er wurde ermordet. Seine Beschreibung entspricht dem Bild, das Jessica Cyrus von ihrem Entführer zeichnete.« Das Telefon klingelte. Phil trat an den Apparat und meldete sich. Ich sah, wie sich seine Gesichtsmuskeln spannten. »Roger«, sagte er und hängte auf. »Well?« fragte ich.
    »Noch ein Toter«, sagte Phil.
    »Wer ist's denn diesmal?«
    »Ein Mann namens Reginald Fisher. Er ist zuletzt häufig in Begleitung von Frillman gesehen worden.«
    Ich stieß einen dünnen Pfiff aus. »Man könnte fast meinen, jemand habe es darauf angelegt, jetzt auch Sheppards Leute aus dem Weg zu räumen.«
    »So ist es«, sagte Phil. »Ich wünschte, ich wüßte dafür eine Erklärung.«
    ***
    Ling Wantu war der Besitzer eines großen Unternehmens. Die Filialgeschäfte seiner Wäscherei waren über sämtliche Stadtteile verstreut. Er beschäftigte je einen Zweigbetrieb in Chicago und Philadelphia.
    Ling Wantu war Chinese, aber er hatte keinerlei Erinnerungen mehr an sein Heimatland. Seine Eltern waren nach Amerika gekommen, als er gerade das vierte Lebensjahr erreicht hatte. Trotzdem haftete seinem Englisch noch immer ein leichter Akzent an. Ling Wantu war jetzt siebenundfünfzig Jahre alt. Seine Manieren waren ebenso formvollendet wie die Eleganz seiner Anzüge. Er war nicht verheiratet. Es hieß allgemein, daß ihm die Geschäfte für eine Familie keine Zeit ließen. Tatsächlich hatte er das Unternehmen ganz allein aufgebaut. Er war ein Selfmademan im besten Sinne. So sah ihn jedenfalls seine Umgebung. Er galt als millionenschwer.
    Lings nächste und engste Mitarbeiter waren ebenfalls Chinesen. Sie gaben sich genau wie er, korrekt und betont amerikanisch in Auftreten und Kleidung.
    Die rote Lampe an Lings Sprechanlage leuchtete auf. Ling beugte sich nach vorn. »Ja?« fragte er.
    »Ein Besucher für Sie, Sir. Ein gewisser Jack Füller.«
    »Soll ‘reinkommen«, sagte Ling.
    Jack Füller betrat Wantus Privatbüro mit der Selbstsicherheit eines Mannes, der seinen Wert kennt. Er schaute sich um. Die Eleganz der Einrichtung beeindruckte ihn sichtlich. »Nehmen Sie Platz, bitte«, sagte Wantu zu dem Besucher.
    Füller lümmelte sich in den Armlehnstuhl, der Wantus Schreibtisch gegenüberstand. »Sie haben mir ein Angebot zu machen?« fragte er.
    Wantu lächelte. »Ich habe mir sagen lassen, daß Sie mal Filialleiter einer Wäscherei waren.«
    »Stimmt nicht. Ich hatte nur eine Annahmestelle in Brooklyn, und auch das nur zwei Wochen.«
    »Ah, tatsächlich? Dann bin ich falsch orientiert worden«, meinte Wantu. »Schade. Ich hätte Ihnen sonst ein sehr günstiges Angebot machen können.« Füller spitzte die Ohren. »Ein günstiges Angebot?«
    »Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher