Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
drückte ihn gegen einen Schuhschrank, der hinter ihm stand.
    Larry
Brent sprang hinzu und unterstützte Kunaritschew. Das Möbelstück erbebte, als
würden Vibrationen durch das ganze Haus laufen. Das Geschirr war fast alles
zerbrochen. Es lag rings um den immer noch sich bewegenden Küchenschrank, und
die Scherben splitterten unter den Füßen der beiden Freunde.
    In
das allgemeine Durcheinander und den Lärm im Innern der Wohnung mischte sich
heftiges Prasseln, das von außerhalb kam. Vor dem Fenster! Es klatschte und
knallte, als würden taubeneiergroße Hagelkörner gegen die Außenwand prasseln.
Zum Glück stand das Fenster offen, so daß dies nicht auch noch zusätzlich zu
Bruch ging. Aber es waren keine Hagelkörner.
    Es
waren Steine, die von unsichtbaren Händen in großer Anzahl gegen das Haus, an
die Wände und auf die Menschen geschleudert wurden. Die Steine knallten mit
großer Wucht gegen den Küchenschrank, hinter dem Larry und Iwan, die Köpfe
eingezogen, in Deckung gingen.
    Der
unglaubliche Spuk währte nur fünfzehn Sekunden. Dann trat Totenstille ein. Das
Bersten, Scheppern und Rütteln hörte auf. Der Steinhagel brach ebenso abrupt
ab, wie er begonnen hatte. Signora Rossi hockte in der Ecke neben dem Herd, wo
der Küchenschrank gestanden hatte. Ihr Haar war zerzaust, sie war bleich und
weinte leise vor sich hin. Franca, ein stilles, blasses Mädchen mit glattem,
schwarzem Haar und großen Kirschenaugen, lehnte stumm an der gegenüberliegenden
Wand und starrte mit weitaufgerissenen Augen auf die verwüstete Küche. Enio
Rossi, den Larry Brent in einem kühnen Manöver ins Wohnzimmer bugsiert hatte,
schaute hinter dem Sofa hervor. »Es ist vorbei... Mann, so schlimm war’s noch
nie!«
    Larry
und Iwan waren die ersten, die sich aus dem Bann des ungeheuerlichen Vorfalls
lösten.
    Sie
kümmerten sich um die Frauen. Iwan war Signora Rossi behilflich und half ihr
auf die Beine. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Unten auf der Straße kam es
zu einem Menschenauflauf. Das Poltern und Prasseln war keinem entgangen. Auf
dem Kopfsteinpflaster lagen Hunderte von taubeneigroßen Kieselsteinen. Die
Straße unten war übersät. Einige Autos waren beschädigt. Von den Passanten und
Kindern, die sich zum Zeitpunkt des Steinregens auf der Straße aufgehalten
hatten, war jedoch glücklicherweise wie durch ein Wunder niemand verletzt
worden.
    »Alles
okay?« fragte Larry Brent, während er dem blassen Mädchen die Hand reichte.
    Wortlos
ergriff sie diese und nickte. Sie schluckte und blickte sich in der verwüsteten
Wohnung um, in der es aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Signora Rossi
ließ sich auf einem Stuhl nieder und wollte etwas sagen. Man sah, daß sie die
Lippen bewegte, aber ihre Stimmbänder versagten. Selbst Enio, der zuerst die
Sprache wiedergefunden hatte, war nun wieder ganz still geworden, schlich um
den nun bewegungslosen, mitten in der Diele stehenden Küchenschrank herum wie
um ein gelandetes UFO.
    Franca
schüttelte den Kopf. »Das bin... ich nicht... das will ich nicht... ich weiß
nicht, wieso es immer wieder passiert... alle sagen, ich hätte damit zu tun...
Das ist alles so furchtbar...« Sie begann hemmungslos zu weinen.
    Larry
und Iwan ließen sie sich ausweinen und begannen in dieser Zeit, die gröbsten
Verwüstungen zu beseitigen. Enio beteiligte sich daran. Er warf das zerdepperte
Geschirr in eine Ecke und auf einen Haufen, während Larry und Iwan den
Küchenschrank wieder an seinen ursprünglichen Platz rückten. Die beiden Freunde
drückten der Frau zwei große Lire-Banknoten in die Hand.
    »Kaufen
Sie sich davon alles, was eben zu Bruch ging«, schlug Larry Brent vor.
    Signora
Rossi schnappte nach Luft, und plötzlich schien wieder Leben in sie
zurückzukehren. »Aber... Signore«, stammelte sie. »Das ist viel zu viel! Ich
habe nicht... soviel Geschirr besessen...«
    »Dann
heben Sie sich den Rest auf, fürs nächste Mal... falls es wieder passiert«,
lautete Iwans Bemerkung.
    Franca
schneuzte sich die Nase und atmete schnell und flach. Ihre Augen waren gerötet.
Larry Brent und Iwan Kunaritschew fanden endlich die Gelegenheit, sich
vorzustellen. Durch die unplanmäßige Aktivität des Spuks, von dem soviel in den
Mailänder Zeitungen geschrieben worden war, hatte sich alles verschoben.
Signora Rossi waren für den heutigen Vormittag die Besucher angesagt, die sich
mit ihr und Franca über die seltsamen Erscheinungen in dieser Wohnung
unterhalten wollten. »Ich glaube«,

Weitere Kostenlose Bücher