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0450 - Sukos Totenfeier

0450 - Sukos Totenfeier

Titel: 0450 - Sukos Totenfeier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor.
    »Ich bin Ondekoza, der Dämonentrommler, und ich werde dafür sorgen, dass die Geister im Dunklen Reich unseren Ruf empfangen und sich gnädig stimmen lassen. Ich freue mich, dass Sie alle gekommen sind und werde Ihnen weitere Erklärungen nach der Einleitung geben.« [1]
    Er drehte sich um und wies auf die Trommler.
    Sie hatten auf das Zeichen gewartet. Die Show begann!
    ***
    Schon beim ersten Hinsehen wusste Shao, dass dieser vor ihr stehende Mann ihr Todfeind war.
    Ja, sie spürte es. Es war die fremde Aura, die von ihm ausging, und sie besaß durchaus einen dämonischen Touch.
    Die Spiegel zeigten ihn in zahlreichen Variationen. Manchmal verschoben, dann verzerrt, weil nicht alle Spiegelflächen plan geschliffen worden waren, und Shao kam sich deshalb vor, wie von mehreren Personen eingekreist.
    Ondekoza trug dunkle Kleidung. Seine Haut besaß einen leichten Stich ins Gelbe, die Augen waren sehr schmal, sie verschwanden fast in den zahlreichen Falten, die anzeigten, dass er kein junger Mann mehr war.
    Als er sich nun bewegte und die rechte Schulter anhob, vernahm Shao wieder das leichte Schnauben und Knacken, als würde Holz über Holz hinwegschleifen.
    Sie schüttelte sich, und der Gedanke, hier keinen Menschen vor sich zu haben, verstärkte sich in ihr.
    War Ondekoza eine Puppe?
    Sie wich seinem Blick nicht aus. Shao brauchte in diesen Augenblicken die innere Stärke. Sogar eine Frage konnte sie an ihren Gegenüber stellen.
    »Wer bist du denn genau?«
    »Der Dämonentrommler!«
    Shao hatte bei der Antwort für einen Moment die Augen geschlossen.
    Die Stimme hatte so geklungen wie bei den Anrufen, durch die sie seelisch fertig gemacht worden war.
    Ja, das war der gleiche. Man hatte ihn geholt, damit er die Rache des verbannten Susanoo erfüllte.
    Shao sah, wie er mit der Linken sein rechtes Handgelenk umspannte und es plötzlich drehte.
    Sie hörte das Knacken und Knirschen, als würden Knochen brechen.
    Aber das geschah nicht. Dieser Mann drehte seine Hand einmal im Kreis, als würde sich in einem Arm ein Dreh-Kugellager befinden.
    Aus großen Augen schaute Shao Ondekoza an. »Du… du bist kein Mensch«, sagte sie. »Das kannst du nicht sein. Bist du eine Puppe, eine Figur - oder was?«
    »Nur der Trommler!«
    »Und wo kommst du her?«
    »Aus einer fernen, einer anderen Welt. Man hat mich geschickt, um ihn zu holen. Er darf nicht mehr länger in der Gefangenschaft bleiben. Wenn du gestorben bist, ist der Weg für ihn frei. Und du wirst unter dem Klang der Trommeln eingehen in die Verdammnis, in die man Susanoo getrieben hat. In dieser Nacht ist es soweit. Wir haben alles vorbereitet, die Schau wird gleich beginnen, und du wirst den Höhepunkt bilden. Das Erleben der Trommelschläge wird dich mit dem Jenseits konfrontieren. Jeder Schlag wird auf dich wie ein Hieb wirken, der dir körperliche und seelische Schmerzen bereitet. Das ist Susanoos Rache an die letzte aus der langen Ahnenreihe der Sonnengöttin Amaterasu.«
    »Ich will nicht!«
    »Dann wirst du gezwungen!« Das wollte sich Shao nicht gefallen lassen. In ihr war der Wille zum Widerstand plötzlich aufgeflammt. Sie stand nicht mehr unter dem Bann dieser Stimme. Nein, sie wollte weg, endlich verschwinden, warf sich auf dem Absatz herum, aber Ondekoza war schneller als sie.
    Nie hätte Shao damit gerechnet, dass er sich so schnell bewegen würde.
    Bevor sie die Tür noch erreicht hatte, spürte sie hinter sich den Luftzug und dann den Schlag.
    Ein Treffer mit der Hand auf ihrer Schulter. Eine Hand, die menschlich aussah, es aber nicht war.
    Die Finger klammerten sich fest. In ihnen steckte eine gewaltige Kraft, der Shao nichts entgegensetzen konnte. Der Zug riss sie nach hinten.
    Als ihr Körper fiel, schleuderte sie noch ein Bein hoch, aber es reichte nicht, um das Gleichgewicht zu halten.
    Ondekoza war stärker.
    Als Shao von seinen starken Armen umklammert wurde, hörte sie ihn dicht an ihrem rechten Ohr sprechen. »Menschen entkommen dem Dämonentrommler nicht. Auch du kannst es nicht schaffen, kleine Shao. Wir haben uns einmal für dich entschieden, und dabei bleibt es. Hast du verstanden?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann ist es gut.« Der Arm wanderte höher und wurde zu einem Würgegriff, der Shaos Hals umspannte. »Versuche es nicht noch einmal. Ich werde dich jetzt weg und an deinen Platz schaffen. Du wirst auf die Bühne gelangen und dort den Horror erleben.«
    »Das schaffst du nicht. Es gibt Zeugen. Sie werden mich sehen,

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