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0453 - Die Vögel des Bösen

0453 - Die Vögel des Bösen

Titel: 0453 - Die Vögel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Besitzers.
    Ted begann mit der Arbeit und hoffte, daß es, wie bei den früheren Fällen, auch diesmal funktionieren würde…
    ***
    Calderone lächelte. Sein Plan funktionierte. Er wußte es in dem Moment, in welchem das Le-Baron-Cabrio an seinem versteckt parkenden Wagen vorbei rollte. Deutlich hatte er ein hübsches dunkelhäutiges Mädchen am Lenkrad gesehen, und daneben unverkennbar Robert Tendyke. Allein an seiner typischen Kleidung war er sofort zu identifizieren.
    Er ließ sich also tatsächlich zu seinem Bungalow fahren.
    Calderone startete seinen Wagen und fuhr in gebührendem Abstand hinterher. Er hatte sorgfältig darauf geachtet, daß das Cabrio aus dem Blickfeld verschwand - wen er nicht mehr sah, sah ihn auch nicht.
    Als er das geöffnete Tor im Zaun sah, dachte er sich nichts dabei. Er war noch nie hier gewesen; er ahnte nicht, daß dieses Tor normalerweise für einen Fremden ein nur schwer zu überwindendes Hindernis war. Daß er es nur der Tatsache verdankte, daß Tendyke das Mädchen zurückschickte, daß dieses Tor nicht wieder geschlossen worden war…
    Das Cabrio kam ihm entgegen.
    Tendyke saß nicht mehr darin.
    Um so besser, dachte Calderone. Dann gibt's wenigstens keine weiteren Zeugen…
    Er fuhr jetzt langsamer. Schon sah er vor sich den Bungalow mit der aufgesetzten Halbetage im Dachbereich auftauchen. Eine seltsame Architektur, dachte er. So seltsam wie der Mann, dem das Haus gehört…
    Vor dem Haus war von Tendyke nichts mehr zu sehen. Calderone verlangsamte das Tempo, zögerte kurz. Dann ließ er den Wagen stehen, stieg aus. Zwei Handgriffe reichten aus, um die im Schulterholster sitzende Waffe zu entsichern und den Schalldämpfer aufzuschrauben. Dann setzte Calderone seinen Weg zu Fuß fort.
    Es waren ja nur noch ein paar Dutzend Meter…
    ***
    Roul Loewensteen erhob sich von dem auf der großen Terrasse stehenden Liegestuhl. Er hatte sich zu dem Entschluß durchgerungen, zu verschwinden. Und zwar ohne die beiden Mädchen. Sie würden sein Untertauchen nur komplizieren. Und hübsche und willige Gespielinnen fand ein Mann, der über viel Geld verfügte, in Südamerika allemal wieder.
    »Wo gehst du hin?« fragte das Mädchen Lana, das sich auf dem Stuhl neben ihm in einem knappen Bikini gesonnt hatte.
    »Ich muß etwas erledigen«, sagte er. Er warf einen Blick zum Pool hinüber; dort erfrischte sich Josy gerade. »Bin gleich wieder da«, versprach Loewensteen, obgleich er wußte, daß er dieses Versprechen nicht halten würde. Wenn er verschwand, dann jetzt und blitzschnell. Eines der Autos, die Tendyke in der Garage stehen hatte, würde er mitnehmen, das Geld und ein paar Kleinigkeiten, auf die er nicht verzichten wollte.
    Lana, die nicht auf ihn verzichten wollte, zupfte verheißungsvoll am Gummizug ihres Bikini-Höschens. »Laß nicht zu lange auf dich warten«, sagte sie mit dunkler Stimme.
    Loewensteen beugte sich über sie und küßte sie. Fast wäre er wieder schwankend geworden. Dafür, daß er die beiden Mädchen hier aushielt, boten sie ihm eine Menge an Gegenleistung. Aber dann dachte er wieder an seine Sicherheit.
    Er verschwand im Innern des Bungalow.
    Gerade durchquerte er den großen Korridor, als er vor dem Haus einen Wagen hörte, der kurz stoppte und dann wieder davonfuhr.
    Unwillkürlich zuckte er zusammen.
    Wer kam jetzt? Wer wollte etwas von ihm? Der Sheriff konnte es nicht sein. Bancroft hätte vorher angerufen, wenn er oder einer seiner Beamten wegen irgend welcher Rückfragen hier auftauchen würde. An eine Verhaftung glaubte Loewensteen nicht - wenigstens nicht zur Zeit. Es war klar, daß sein Geständnis unter Zwang erfolgt war; kein Richter würde daraufhin einen Haftbefehl unterschreiben. Da mußten schon hieb- und stichfestere Argumente kommen.
    Loewensteen ging zur Haustür und zog sie einen Spaltweit auf, um zu sehen, wer da aufgetaucht war.
    Im nächsten Moment flog ihm die Tür bereits schwungvoll entgegen. Er taumelte zurück, und er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er den Mann erkannte, der so vehement herein gestürmt war.
    »Sie…?«
    »Ich«, knurrte Tendyke und packte zu. Er erwischte Loewensteen am Stoff des halb offenen bunten Hemdes. »Mit mir haben Sie nicht gerechnet, oder?«
    Stumm schüttelte Loewensteen den Kopf. Tendyke war doch von Bancroft festgenommen worden! Er hatte doch im Untersuchungsgefängnis zu sitzen! Wieso tauchte er jetzt wieder hier auf? Bancroft war doch nicht etwa so närrisch gewesen, ihn wieder frei zu

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