Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Sie?« Bartlett lachte höhnisch. Dann wurde sein Mund schmal.
    »Damit sind die Verhandlungen beendet, Mr. Reyss. Sie sollen sehen, wie Sie gleich singen werden. Bei drei sprechen Sie, oder es knallt.«
    Die Pistole kam jetzt etwas höher und wurde genau auf das rechte Knie von Reyss ausgerichtet, das nur drei Yard von der Mündung der Waffe entfernt war.
    In den Augen des Gangsters stand ein entschlossenes Glitzern. Seine Stimme war eiskalt.
    »Eins… zwei… dr…«
    Sein Mund formte gerade die Drei, als aus dem Folianten in blitzschneller Folge drei Schüsse krachten.
    Neun-Millimeter-Stahlmantelgeschosse fegten den Gangster rücklings vom Stuhl. Die Pistole polterte zu Boden.
    Bartlett machte noch eine halbe Wendung. Dann fiel der Mann, der alle Tricks zu kennen glaubte, schwer zurück und blieb reglos liegen.
    Harry Reyss saß eine ganze Zeit still an seinem Platz. Er horchte hinaus, doch niemand schien die Schüsse gehört zu haben. Er zündete sich eine Zigarette an und schlug die ersten fünfzig Seiten des Folianten zurück. Die folgenden Blätter des fast zehn Zentimeter dicken Buches waren zusammengeklebt. In einem ausgeschnittenen Hohlraum lag eine auf Gleitbahnen verankerte schwere Armeepistole, deren Lauf sowohl vertikal als auch horizontal bewegt werden konnte, ohne die Lage des Buches zu verändern. Die dünne Folie an der vorderen Schmalseite des Buches war nun zerrissen.
    Nach dem Zuklappen des Buches hatte der linke Daumen an der unteren Schmalseite die Einstellung und der rechte den Druckknopf der Auslösung gehalten.
    Harry Reyss stand auf. Er hatte noch eine Menge zu tun, bis die Sonne wieder aufging.
    ***
    Mr. Perkins, der Seniorchef der Anwaltsfirma Perkins and Holm, kam nie vor elf Uhr. Mr. Holm erschien dagegen am Montagmorgen wie immer pünktlich um halb neun. Er war sechzig und so lang und hager, daß sein Schneider jedes Jahr größere Schwierigkeiten hatte, die Anatomie durch Polster auszugleichen.
    Nach einem geknurrten Gruß an alle ging er in sein Privatbüro und schaltete als erstes die Alarmanlage des Safes aus. Seiner Aktentasche entnahm er zwei lange Schlüssel mit Doppelbärten und begab sich in das Hauptbüro.
    Bis zu diesem Augenblick hatte die kommende Sensation noch nicht den geringsten Schatten vorausgeworfen.
    Als Mr. Holm an den Safe trat, stand der Bürovorsteher schon wartend da, um die Kasse und einige Bücher in Empfang zu nehmen.
    Es war jeden Morgen das gleiche Ritual.
    Der Anwalt schob die ovalen Metallscheiben von den Schlüssellöchern zur Seite, steckte die Schlüssel hinein und drehte den obersten zuerst. Zur größten Verblüffung des Mannes blieb der Schlüssel, der sonst um seine ganze Längsachse 1 'rumgedreht wurde, bereits schon nach einer Vierteldrehung knirschend stecken.
    Versuche, die beiden Schlüssel herauszuziehen, um die Bärte zu untersuchen, scheiterten völlig. Sie gaben nach keiner Richtung nach.
    Ratlos sah der Anwalt zuerst die Tür des Safes, dann seinen Bürovorsteher an.
    Selbst jetzt kamen die beiden Männer noch nicht auf den Gedanken, daß etwas Ungewöhnliches passiert sein könnte. In ihren Augen war der Schrank äußerlich unverändert. Es konnte sich also nur um eine kleine technische Störung handeln, die von einem Fachmann sicher in Minuten zu beheben war.
    Die beiden Safe-Spezialisten, die nach einer halben Stunde in das Büro kamen, stellten einen schäbigen Lederkoffer neben den Schrank und traten näher. Sie faßten weder die Schlüssel noch den Drehgriff an, sondern betrachteten eingehend die Türplatte.
    Danach sahen sie sich an. Nach zwanzig Sekunden erklärte der Ältere lakonisch: »Angebohrt.«
    Mr. Holm machte ein Gesicht wie eine Katze, die es donnern hört.
    »Sehen Sie hier«, erklärte der Fachmann und wies auf die kaum sichtbaren drei Bohrstellen, die schön sauber verklebt und nachlackiert waren. Warum man ausgerechnet an den Stellen Löcher gebohrt hatte, war dem Fachmann nicht klar. Das, was wirklich mit dem Schrank geschehen war, hatte er in seiner Praxis noch nicht erlebt, wie sich später herausstellte. Nach längeren Messungen stellte er fest, daß das Schloß nicht beschädigt sein konnte. Die Verklemmung führte er auf Bohrspäne zurück, die zwischen die Zahnräder gefallen sein mußten.
    Als er hach mühseliger Arbeit an den Schlüsselbärten Sandkörner entdeckte, änderte er zwar seine Meinung, sagte aber noch nichts.
    Der Safe wurde gegen Mittag abgeholt. Beim Aufschweißen war der Bürovorsteher

Weitere Kostenlose Bücher