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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
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dabei.
    Ein oder zwei klitzekleine Sandkörner am Bart eines Safeschlüssels konnten viel Arbeit verursachen, das war den Fachleuten bekannt. Aber daß Sand pfundweise aus dem stählernen Getriebe rieselte, war ihnen neu.
    Die größte Überraschung aber kam noch.
    Der Inhalt der drei Extrafächer entpuppte sich als ein stinkender Brei aus Zellulose und Säure.
    Die beiden Detektive der Stadtpolizei tobten.
    Nach Spuren zu suchen, war überflüssig, nachdem acht Leute in dem Zimmer fast den ganzen Tag gearbeitet hatten. Sie hätten ohnehin keine gefunden. Aber das konnten sie nicht wissen.
    »Wurde in den letzten Tagen im Safe etwas Besonderes aufbewahrt, Mr. Holm?« wollten sie wissen.
    »Ich glaube nicht«, war die Antwort. Der Bürovorsteher holte das Depotbuch und legte es den Beamten vor.
    Als sie auf den Namen H. Reyss stießen, riefen sie ihre Zentrale an.
    ***
    Als ich am Montagmorgen in unserem Office an meinen Schreibtisch trat, stand mein Freund und Kollege Phil Decker vor einem kleinen Papierberg. Zwei Meldungen waren rot angestrichen.
    »Die hat Myrna dahingelegt«, erklärte Phil nach kurzem Gruß, »und dann ging sie hinaus. Ich glaube, sie weinte.«
    Die Leiche von Patsy Pail hatte man im Hackensack River in New Jersey gefunden. Das Mädchen war seit mindestens 48 Stunden tot. Es schien sich um Raubmord zu handeln. Ihre Handtasche, die sie noch krampfhaft am Bügel hielt, war bis auf einen Ausweis leer. Zwei Ringe waren mit Gewalt von ihren Fingern gerissen worden und hatten die Haut verletzt.
    Der Tod war durch zwei Herzschüsse aus geringer Entfernung eingetreten.
    Durch die Verschleppung in ein anderes Bundesland fiel der Fall automatisch uns zu.
    Die zweite Meldung stammte aus New York. In Hillmans Apartment House war der Wohnraum in der Wohnung 632 fast vollständig ausgebrannt. Die Brandstiftung war klar zu erkennen. Auf einer Art Scheiterhaufen hatte die Leiche eines Mannes gelegen, der den Umständen nach der Bewohner Harry Reyss sein konnte. Er war nicht mehr zu identifizieren. Eine Obduktion würde im Laufe des Vormittags vorgenommen werden. Es stand jetzt schon fest, daß er erschossen worden war. Zwei deformierte, großkalibrige Geschosse hatte man im Wandputz und eins auf dem Fußboden gefunden.
    Ich ging mit Phil, den ich kurz in Myrnas Geschichte einweihte, zu Mr. High, dem Chef des New- Yorker FBI-Distrikts.
    Der Chef hörte genau zu und schob uns die Besucherzigaretten und einen Aschenbecher über den Schreibtisch. So etwas deutete immer auf eine längere und eingehendere Sitzung. Er selbst rauchte nicht.
    Ich war erst halb fertig, als Mr. High auf einen Klingelknopf drückte. Helen kam herein.
    »Rufen Sie Myrna, bitte.«
    Wir sagten dem Mädchen ein paar aufmunternde Worte. Myrna hatte sich schon wieder in der Gewalt, obwohl ich wußte, daß der Verlust der Freundin ihr sehr nahe ging.
    »Sowohl Miß Pail als auch Mr. Reyss müssen dort etwas entdeckt haben, was für die Veranstalter gefährlich genug war, um das Risiko zweier Morde auf sich zu laden. Ob das mit diesem Test zusammenhängt, bleibt noch zu klären. Es sieht jedoch so aus, da Sie beide sagen, daß die Veranstaltung künstlerisch wertlos war und nichts Neues brachte. Also muß anderes dahinterstecken. Haben Sie schon einen Plan, Jerry, wie Sie vorgehen wollen?«
    »Bis jetzt noch nicht, Mr. High. Phil und ich werden mit den reinen Routineaufgaben beginnen, und dann werden wir weitersehen.«
    Mr. High rief Helen noch einmal, die ein paar Zeitungen bringen sollte.
    Es dauerte nicht lange, bis er fand, was er suchte.
    »Sehen Sie hier. Das ist die letzte Weekend-Glosse von Reyss. ›Eine Woche Manhattan‹ ist der ständige Titel. Zum Schluß heißt es: ,Ich entdeckte in Midtown eine Eule, die zwölf Mäuse verspeiste und doch nicht genug hatte. Und in dem Telefongespräch, das Ihre Freundin bei Larosse entgegennahm, war auch von der Zwölf die Rede, nicht wahr?«
    »Ja. Sie sagte, jemand hätte gefragt, ob die Zwölf genügt hätten. Und daraufhin nahm Larosse sie schnell mit in die Bibliothek. Mr. Reyss sah das ebenfalls, und er mußte auch gehört haben, was sie sagte, denn er stand dicht daneben.«
    Der Chef dachte lange nach.
    »Das kann nicht zufällig übereinstimmen. Miß Pail wurde am Telefon für einen Eingeweihten gehalten, das scheint mir klar zu sein. Nun frugt sich, woher der Anruf kam und ob diese geheimnisvolle Zwölf mit den Sendungen zusammenhängt. Jerry, ich glaube, Sie haben eine Ihrer schwersten

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