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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
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größter Aufmerksamkeit studiert, aber es gab keinen gemeinsamen Nenner. Das sichtbare Gemeinsame bestand tatsächlich nur im Pausenzeichen, soweit ich es erkennen konnte. Ich gebe es auf, Jerry. Aber was ist nun mit Patsy?«
    Wir beschlossen, noch bis zum Montagabend zu warten.
    Kurz vor Myrnas Haustür tauchte wie eine Vision in meinem Großhirn der Rücken von Larosse auf, und ich wußte plötzlich, was mir als eigenartig aufgefallen war.
    Als er die Eisbombe herausholen wollte, hatte er mit der einen Hand die Tür aus Palisander geöffnet, die den Kühlschrank verkleidete, und mit der anderen in die Tasche gegriffen, um etwas Blankes hervorzuholen. Und mit der Hand manipulierte er ganz kurz am Griff des Kühlschranks, bis die dicke weiße Tür aufschwang. Ich sah es nur deshalb, weil ich seitlich von ihm stand und genau auf ihn achtete.
    Der Kühlschrank war also die ganze Zeit verschlossen gewesen. Warum aber verschloß man einen Kühlschrank, der nur eine harmlose Eisbombe enthielt?
    ***
    Mit der beginnenden Dämmerung strich ein kühler Wind durch den Wald, und Joshua war mit brummendem Schädel aufgewacht. Er mußte sich erst einen Augenblick besinnen, und dann fiel sein Blick auf die Hände. Sie waren innen und außen bis zum Gelenk vollständig blau. Er rieb sich die Augen und starrte noch einmal darauf, aber an dem Anblick änderte sich nichts.
    Stöhnend erhob er sich. Fünf Minuten lang suchte er das Gewehr, und erst als er merkte, daß auch seine Pistole und das Springmesser nicht mehr da waren, wußte er Bescheid. Die nächste Vermißtenanzeige kam aus der Brieftasche. Vier Sätze Personalpapiere waren ebenfalls verschwunden. Zwar war kein Stück echt, aber ärgerlich war der Verlust trotzdem. Wenn die Polizei sie bekam, würde sie sich über die gleichen Fotos wundern.
    Das rote Kabriolett war natürlich verschwunden. Den Zündverteiler hatte er in der Tasche gehabt.
    Maßlos verbittert stieg Joshua nach unten, um bald darauf beim Anblick seines Wagens einen neuen Tief schlag entgegenzunehmen. Alle vier Reifen waren platt wie leere Socken. Er setzte sich an das Steuer und ließ trotzdem den Wagen an. Er wollte wenigstens bis zur Straße rollen. Der Motor kam promt. Der Chevy rollte das steilste Stück abwärts, nahm drei enge Kurven, stieg eine kleine Erhöhung halb hinauf, fing an zu gurgeln und spucken und bevor es wieder abwärts ging, setzte die Maschine aus.
    Joshua schraubte den Tankverschluß auf und spürte dabei knirschenden Widerstand. Innen am Verschluß war noch schwarze Erde.
    Harry Reyss hatte gründliche Arbeit geleistet.
    Drei Stunden stand Joshua unten an der Straße, aber niemand wollte ihn mitnehmen. Endlich bremste der Fahrer eines Lasters. Am Stadtrand nahm Joshua ein Taxi, denn Reyss hatte ihm das Geld gelassen. Mit den ersten Gästen traf Joshua im Haus Larosse ein.
    Bartlett tobte wider Erwarten eine ganze Weile. Dann nahm er das Telefon und brachte es fertig, daß Harry Reyss einem Besuch zu dieser ausgefallenen Zeit zustimmte.
    Nach kleinen Vorbereitungen machte sich Bartlett auf den Weg, um diese Geschichte endgültig zu bereinigen.
    ***
    Mit einem Schwarm zurückkommender Bewohner gelangte Bartlett unauffällig ins Hillman Apartment House, und als er allein im sechsten Stock stand, zog er seinen bewährten Nachschlüssel aus der Tasche.
    Es gelang ihm, lautlos auf den Vorplatz der Wohnung zu kommen.
    Mit einem Ruck stieß er die Tür zum Wohnzimmer auf.
    Harry Reyss fuhr sichtlich zusammen, als er den Besuch mit einer Pistole in der Hand hereinkommen sah.
    »Guten Abend«, sagte Reyss dann, »ich habe Sie gar nicht klopfen hören.«
    »Ich habe auch nicht geklopft«, sagte Bartlett kalt.
    Er zog mit dem Fuß einen Stuhl heran und setzte sich drei Schritte vor den Schreibtisch, ohne die Pistole dabei aus der Richtung zu bringen.
    Reyss saß in einem breiten Sessel hinter einem dicken Folianten, der auf einem der vorderen Seiten aufgeschlagen war. Große altertümliche Lettern, offenbar mit der Hand geschrieben, bedeckten die Seiten. Dazwischen sah man prachtvolle Initialen in blau, rot und gold.
    Reyss klappte das Buch jetzt zu und legte die Hände auf den lackledernen Deckel, in dessen Mitte eine Art Wappen war.
    Nach dem ersten Schreck schien sich Reyss wieder gefaßt zu haben. Er sah auf den Mann und die Pistole und verzog keine Miene.
    »Bleiben Sie schön ruhig mit den Händen auf dem Buch, dann geschieht vorläufig nichts.«
    Die Pistole mit dem massigen

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