Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
abgebrochenes Denkmal stehen, lockerte dann allmählich den Griff und gab ihn frei.
    Ich blieb in abwartender Haltung stehen und fragte:
    »Was haben Sie eigentlich gegen den FBI?« wobei ich meinen Ausweis zeigte, wozu ich vorher nicht mehr gekommen war.
    Er sah verblüfft zuerst das blaue Lederetui, dann mich an.
    »FBI?« kam es gedehnt. »Sie sagten Larosse.«
    Ich schüttelte den Kopf und lächelte milde.
    »Besser aufpassen, junger Mann. Sie fragten, ob ich wegen Larosse komme, und als ich nickte, gingen Sie schon auf mich los.«
    »Sorry«, knurrte er und rieb verstohlen sein Handgelenk.
    Dann machte er eine einladende Bewegung zum Wohnzimmer. Der Raum war sauber, aber nur dürftig eingerichtet.
    Als wir saßen, bot ich ihm eine Zigarette an. Dann brütete er einen Augenblick vor sich hin.
    Mit einer Kopfbewegung zur geschlossenen Tür des Nebenraumes sagte er traurig:
    »Mein Vater liegt im Bett. Sie können ihn nachher einmal ansehen, aber es kommt nichts dabei heraus, obwohl es ihm schon besser geht. Der Doo meint, daß Daddy wieder ganz zu sich kommt. Das kann aber noch Monate dauern.«
    »Was fehlt ihm denn?« fragte ich teilnahmsvoll.
    »Die haben ihn da bei Larosse richtig fertiggemacht. Mit Drogen und Alkohol. Das war nicht schwer, denn er trank immer ganz gern mal einen.«
    Es sah beinahe so aus, als hätte ich endlich einen brauchbaren Faden in diesem wüsten Knäuel gefunden. Aber ich bohrte nicht nach, sondern wartete ab. Es dauerte auch nicht lange, bis Jeffries junior, der jetzt einen sanften und gutmütigen Eindruck machte, wieder zu sprechen anfing.
    »Es war schon ein paarmal jemand von denen aus Brooklyn hier. Sie schienen Angst zu haben, daß Daddy etwas ausplaudert. Den letzten Besucher habe ich die Treppe hinuntergeworfen.«
    Ein glückliches Erinnern malte sich in seinem Gesicht.
    »Aber was eigentlich los war, weiß ich nicht. Daddy begriff es selbst nicht. Ich glaube, daß er aus Gesprächen etwas aufschnappte. Einmal kam er nach Haus und sagte: .Heute habe ich was ’rausgekriegt. Die murksen was ' am Sender, so eine besondere Botschaft, die nicht jeder begreift, aber die es wissen, worauf es ankommt, können damit was anfangen.‘ Können Sie sich darunter etwas vorstellen?«
    Diese neue Version deutete zumindest wieder einmal auf den Sender.
    »Es ist ein verflixtes Ratespiel, Mr. Jeff ries. Aber warum hatte man etwas gegen Ihren Vater?«
    Der Sohn zuckte die schweren Schultern, stand auf und kam bald darauf mit Eis und Coca Cola wieder.
    »Ich habe absichtlich nichts Scharfes im Haus«, meinte er entschuldigend.
    Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, wobei ich hoffte, daß noch etwas Brauchbares ans Tageslicht käme, aber damit war nichts. Die Einzelheiten aus dem Tageslauf des Hauses Larosse, von denen der Diener berichtet hatte, waren uninteressant.
    Von unten rief ich unser Office an und erfuhr, daß man meinetwegen gerade ein Rettungskorps loslassen wollte. Und Myrna sagte noch schnell:
    »Jerry, da war ein Anruf, der Sie angeht. Ich spiele Ihnen mal das Band vor.«
    Ich erfuhr, daß Phil bereits im Kaufhaus saß, bedankte mich und sauste los.
    ***
    Der Erfrischungsraum von Macy war überfüllt. Phil entdeckte ich gleich beim Eingang, bevor er mich gesehen hatte.
    Unser Mann hielt einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen dadurch reserviert, daß er den zweiten Stuhl mit Staubmantel, Aktentasche und Hut belegt hatte und mit finsterem Gesicht seinen Waffen-Katalog betrachtete. Er war gerade auf der Seite, die eine Winchester Saddlegun Ithaka zeigte. Er betrachtete das Gewehr mit einem Ernst, als stände er kurz vor einem privaten Feldzug.
    »Cotton, FBI«, sagte ich halblaut. Er erhob sich und schüttelte mir die Hand.
    »Mit Gewehren werden Sie Ihre Probleme kaum lösen, Mr. Reyss«, lächelte ich.
    Er zog überrascht die Augenbrauen hoch, machte den Stuhl frei und winkte einem Serviermädchen, bei dem ich Eiskaffee bestellte. Er rückte an seiner Krawatte.
    »Ich dachte, Sie hätten keine Ahnung, wer hier auf Sie wartete.«
    »Das ist kein Kompliment für den FBI«, entgegnete ich.
    »Sind Sie allein gekommen, oder bin ich längst eingekreist?« fragte er lächelnd.
    »Eingekreist ist übertrieben. Da vorne wartet ein Kollege. Falls ich mich, nicht rechtzeitig eingefunden hätte, würde er mit Ihnen gesprochen haben. Da ich den Fall bearbeite, wollte er noch warten.«
    Ich gab Phil einen Wink. Er kam heran, und ich machte beide bekannt. Phil eroberte sich nebenan einen freien

Weitere Kostenlose Bücher