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0453 - Im Bann des Pegasus

0453 - Im Bann des Pegasus

Titel: 0453 - Im Bann des Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den aus der Tiefe des Meeres kommenden Wogen.
    Während der Fahrt sprachen wir kaum ein Wort. Shulz fluchte nur ab und zu, wenn er an seine Wunde dachte, die hin und wieder von einem Schmerzstoß durchzogen wurde.
    Ich manövrierte den Kahn zwischen den anderen, dümpelnden Booten hindurch, ohne an fremde Bordwände zu reiben. Es gab noch einige Plätze an den langen Stegen, die in das Hafenbecken mit dem verschmutzten Wasser hineinragten.
    Mit der Backbordseite schrammte das Boot an den am Steg hängenden Reifen entlang, die Prellbock Funktionen hatten. Ich sprang auf den Steg, ließ mir die Leine zuwerfen und machte den Kahn am Poller fest.
    Godfrey Shulz humpelte, als er an Land kletterte. Ich half ihm dabei. »Ich brauche trotzdem einen Schnaps«, sagte er und schielte auf eine noch geöffnete Taverne.
    »Was denn?«
    »Uzo.«
    Ich kaufte eine, während Shulz draußen wartete und sich mit dem Rücken gegen die Hauswand gepresst hatte. Er starrte über das Wasser und in den Himmel. Dabei bemerkte er kaum, dass ich wieder neben ihm stand. »Wissen Sie, Sinclair, ich suche noch immer das Pferd. Erst wenn ich es zum zweitenmal gesehen habe, werde ich glauben, dass es kein Traum war.«
    »Wie Sie wollen.«
    Wir gingen zu meinem Hotel. Der Name war etwas hoch gegriffen. Ich bezeichnete es mehr als eine Unterkunft, aber es war schwierig genug gewesen, überhaupt ein Zimmer zu finden. Wäre von den Vormietern nicht jemand krank geworden und hätte abreisen müssen, hätte ich auf irgendeiner Treppe übernachten können.
    Die Tür war nicht verschlossen, einen Nachtportier gab es sowieso nicht, es roch nach frisch gebratenem Fisch, aus der Küche hörten wir noch Geräusche, ansonsten war es still im Haus.
    Die Treppe bestand aus dunklem Holz. An einigen Stellen waren die Stufen ausgebessert worden.
    Ich wohnte in der ersten Etage. Der Gang war sehr niedrig. Hätten meine Haare aufrecht gestanden, wären sie mit ihren Spitzen an der Decke entlanggestreift.
    Hinter mir humpelte Shulz her und beschwerte sich über den langen Weg. »Es ist die letzte Tür«, sagte ich. »Man hat mir ein Eckzimmer mit Balkon gegeben.«
    »Wie vornehm.«
    Der Zimmerschlüssel steckte in meiner Tasche. Ich hatte ihn auch beim Kampf zum Glück nicht verloren. Zweimal musste ich ihn drehen, um die Tür aufschließen zu können.
    »Was riecht da so komisch?« fragte Shulz hinter mir.
    »Fisch.«
    »Ich mag keinen.«
    Leise lachend betrat ich den Raum. Die Balkontür zeichnete sich als ein bis zum Boden hin reichendes Rechteck ab. Rechts stand das ziemlich breite Bett mit dem Metallgestänge, daneben der Schrank, und meine Hand suchte nach dem Lichtschalter.
    Ich war noch nicht zu oft in diesem Raum gewesen, deshalb dauerte die Suche etwas.
    Und sie lenkte mich ab.
    Ideal für den hinterlistigen Mörder. Die Gestalt löste sich urplötzlich aus dem Schatten neben dem Schrank und hechtete auf mich.
    Sie war schlank, geschmeidig und schnell.
    »Ich bring dich um, du Hund!«
    Vielleicht hätte sie es tatsächlich beim ersten Anlauf geschafft, wenn der Hass in ihr nicht so stark gewesen wäre. So aber hatte sie sich durch die eigenen Worte etwas ablenken lassen und gab mir die Gelegenheit, schnell zu reagieren.
    Ich warf mich aufs Bett.
    Es war die einzige Chance, die mir blieb. Zurück konnte ich nicht mehr, da stand mir Shulz im Weg, also vorhechten, und ich kam mit dem Bauch zuerst auf.
    Der Schatten hechtete vorbei. Ich bekam trotzdem noch einen Tritt ab, aber mehr nicht, ich dachte nur darüber nach, dass die Stimme des Mörders einer Frau gehört hatte.
    Dann rollte ich mich auf den Rücken.
    Shulz hätte sicherlich eingegriffen, doch seine Verletzung behinderte ihn zu sehr, so bekam die Frau Gelegenheit zu einer zweiten Attacke. Und sie erwischte mich abermals kalt, als ich mich noch in der Drehung befand. Auf dem Rücken lag ich jetzt, sie hockte über mir, hatte die rechte Hand erhoben, und mein Herz stand plötzlich still, als ich den Ring mit der Nadel an ihrem Finger sah und den Hass in ihren Augen leuchten sah.
    Da schlug Godfrey Shulz zu! Er hatte die Flasche genommen und donnerte sie der Frau in den Nacken. Sie versteifte in ihrer gebückten Haltung. Mit einer heftigen Bewegung schleuderte ich sie nach links, so dass sie auf das Bett fiel.
    Die Frau blieb liegen, ohne sich zu rühren. Shulz hatte tatsächlich einen Volltreffer gelandet.
    Er lehnte an der Wand und ließ sich, als ich vom Bett aufstand, auf den einzigen Stuhl im Raum

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