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0455 - Der Lord und die Geister-Lady

0455 - Der Lord und die Geister-Lady

Titel: 0455 - Der Lord und die Geister-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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her, streichen Sie über mein Gesicht, Sie können es fühlen…«
    »Ich bin dafür, daß Mr. Sinclair sich jetzt auf den Heimweg macht«, erklärte der Lord. »Er hat uns lange genug mit seinen unsinnigen Reden aufgehalten. Ich werde mir überlegen, ob ich mich bei Ihrem Chef beschwere, Mister.«
    »Das steht Ihnen frei.«
    »Dann gehen Sie jetzt, bevor ich die Beherrschung verliere.«
    Lady Mary Danford dachte anders. »Nein, Peter, laß ihn noch. Er soll sich meine Haut ansehen und dann sagen, ob sie verbrannt ist. Entschuldigen kann er sich später noch.«
    »Aber Mary, er sieht doch…«
    »Nein, ich will den Test!« Sie hatte mit einer harten Stimme gesprochen. Ich wunderte mich über diesen Tonfall. Normalerweise haben in solchen Häusern die Männer das Wort. Hier schien es umgekehrt zu sein. Möglicherweise hielt die Lady auch gegen ihren Gatten etwas in der Hand. Alles kam mir sowieso vor wie eine Fassade.
    Der Lord hob die Schultern. »Bitte, Mary, wie du meinst. Ich kann über dich nicht bestimmen.« Und zu mir gewandt, sagte er: »Bringen Sie es endlich hinter sich, Mister.«
    »Natürlich, sofort.« Ich schritt auf die Lady zu, die steif im Sessel saß. Sie blickte mich dabei starr an. Nicht ein Lid zuckte, auch die Wangen blieben glatt.
    Ich wollte sie berühren, aber anders, als sie es sich vorgestellt hatte. Nicht allein mit der Hand, auch mit dem Kreuz würde ich den Versuch starten. Zombies waren etwas Böses, das Kreuz konnte sie verbrennen, auch wenn diese Frau nicht mit den schrecklichen Monstren zu vergleichen war, wie ich sie kannte, glaubte ich doch, daß etwas Dämonisches in ihr steckte. Sie hätte sonst nicht von der roten Dämonensonne gesprochen.
    Auf dem Weg zu ihr faßte ich nach der schmalen Silberkette, an der mein Kreuz hing. Ich streifte die Kette und auch das Kreuz über den Kopf.
    Die Lady schaute mich noch immer starr an. Als sie jedoch das Kreuz sah, stieß sie einen knurrenden Laut aus, und auch der Lord hatte meinen Talisman gesehen.
    Er handelte.
    Mich trennten noch zwei Schritte von meinem Ziel, als er sich in Bewegung setzte, vorlief, seiner Frau etwas zuschrie und sich gegen mich warf…
    ***
    Lady Mary Danford hatte den Satz gehört, schnellte aus dem Sessel hoch und rannte zur Tür. Ich hätte sie bestimmt leicht einholen können, aber ihr Mann hatte seinen Sprung haargenau berechnet. Er fuhr mir praktisch von der linken Seite her voll in die Parade, und den Treffer konnte ich nicht mehr egalisieren.
    Beide krachten wir zu Boden. Ich riß noch einen kleinen Tisch um, auf dem Tintenfässer und Federkiele standen. Der Lord begrub mich unter sich und schlug auf mich ein. Wegen der dafür ungünstigen Stellung, waren die Schläge nicht besonders hart.
    Ich winkelte ein Bein an, trat zu und erwischte ihn an der Brust. Er gurgelte auf, flog zurück, überdrehte sich, kam aber mit einem geschmeidigen Sprung wieder hoch.
    Auch ich stand auf den Beinen.
    Angreifen konnte ich ihn nicht, denn Danford machte auf dem Absatz kehrt und baute sich vor der Tür auf. »Hier kommen Sie nicht vorbei!« keuchte er. Als Demonstration hatte er seine Arme ausgestreckt. In seinen Augen las ich die nackte Wut und auch den Willen, sich und seine Frau zu verteidigen.
    »Es hat keinen Sinn, Danford!« sagte ich.
    »Ich kill dich.«
    »Welch harte Worte für einen Lord!«
    »Darauf pfeife ich.«
    »Also hatte ich recht. Mit Ihrer Frau ist etwas passiert. Sie konnte den Anblick meines Kreuzes nicht vertragen. Was hat es mit der Dämonensonne auf sich gehabt?«
    Er gab mir keine Antwort, atmete nur sehr heftig und schaute zu, wie ich näher kam.
    Eine Waffe trug er nicht bei sich. Ich wollte meine Beretta auch nicht ziehen, denn, da war ich ehrlich genug, geschossen hätte ich nicht. In sicherer Entfernung blieb ich vor ihm stehen. »Zum letztenmal, Lord Danford, geben Sie die Tür frei!«
    »Nein!«
    Ich ging vor, und er griff an.
    Wieder hechtete er gegen mich. Diesmal aber hatte ich mit seinem Angriff gerechnet und ließ mich nicht überraschen. Als er mir beide Fäuste in den Leib rammen wollte, schlug ich sie zur Seite und war schneller als er. Die Handkante kam hart und paralysierte. Er fiel neben mir zu Boden, und es hatte den Anschein, als wollte er sich in den Teppich wühlen. Dabei keuchte er, wollte wieder hoch, aber der Treffer ließ es nicht zu. Auf dem Bauch blieb er liegen.
    Sein Gesicht, er hatte den Kopf zur Seite gedreht, war schmerzverzerrt.
    »Sie hätten es sich ersparen

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