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0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

Titel: 0456 - Gedungen und zum Mord bestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
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ins Zuchthaus wandern«, belehrte sie Phil, »vor allen Dingen dann, wenn ihr selbst den Plan gefaßt habt, meinen Freund zu ermorden. In dem Fall kommt ihr nicht als Gehilfen in Betracht, denen mildernde Umstände zugebilligt werden können, sondern als Urheber. Und das ist ein verdammter Unterschied.«
    »Also, wie sieht die Wahrheit aus, Charly?« setzte ich den Bohrer wieder an.
    »Mr. Palmese gab uns den Auftrag, Sie und Ihren Kollegen zu überwachen«, gab Powe kleinlaut zu.
    »Überwachen oder aus dem Wege räumen?« fragte ich ungeduldig.
    »So genau hat Mr. Palmese sich nicht ausgedrückt«, wich Charly aus.
    »Im Gegenteil, er hat sich recht genau ausgedrückt. Er hat nämlich den Chrysler in die Hafengegend gefahren, während ihr einen Lieferwagen gestohlen habt, um die Schuhkartons mit dem .Backpulver’ zu transportieren. Willst du nicht gleich ein Geständnis ablegen, Charly? Wer von euch fuhr den giftgrünen Thunderbird, aus dem Al Bitcher auf Carol Landini die tödlichen Schüsse abgegeben hat? Wer fuhr den Schlitten, du, Collins oder euer Boß selber? Heraus mit der Sprache!«
    Powe starrte mich verwirrt an. »Gestern morgen wurde Carol Landini vor dem Police Headquarter im Auftrag von Palmese erschossen«, erklärte ich. »Wer hat den Thunderbird gefahren? Der Wagen wurde inzwischen gefunden. Unsere Kollegen vom Labor haben eine Menge Fingerprints erwischt. Es ist daher nur noch eine Sache von Stunden, bis wir den Fahrer des Mordwagens haben. Inzwischen hat auch Al Bitcher aufgegeben. Das heißt, er wurde ermordet.«
    »Sir, wir wissen nicht, wer Carol Landini ermordete«, erwiderte Powe, »wir beteuern Ihnen, Sir, daß wir unschuldig sind in dieser Angelegenheit. Wir beteuern…«
    Ich winkte ab, griff zum Telefon und bat die Cops herein. Collins und Powe wurden abgeführt.
    »Es ist genauso, wie, du vermutet hast«, sagte Phil, »dieser Palmese hat sich nach allen Seiten abgesichert. Ein verflucht schlauer Fuchs. Ob ihm vor sechzehn Jahren das perfekte Verbrechen gelungen ist?«
    »Beinahe hatte es den Anschein, Phil. Spul das Tonband bitte zurück. Wir wollen die Stimmen vergleichen. Ich lasse in der Zwischenzeit das Band aus der Zentrale kommen, auf dem die beiden Anrufe des Mörders Al Bitchers aufgenommen worden sind.«
    Ich telefonierte mit der Zentrale. Das Girl versprach, den kompletten Koffer sofort hinunterzuschicken.
    Es dauerte keine zwei Minuten, bis das zweite Gerät ebenfalls vor Phil stand. Jetzt hatten wir eine ideale Gelegenheit, beide Stimmen gleichzeitig zu hören.
    Nach dem ersten Durchgang wußten wir, daß es gewisse Ähnlichkeiten in beiden Stimmen gab. Die Sprecher holten nach den gleichen Silben Luft, hatten die gleiche Art, einige Silben hart und akzentuiert auszusprechen. Beide schienen aus dem romanischen Sprachraum zu kommen.
    »War der Anrufer Palmese?« fragte Phil.
    »Ja und nein«, antwortete ich, »zumindest besitzen beide Stimmen überraschende Ähnlichkeit. Nehmen wir an, es ist Palmese gewesen. Dann war er der Mörder von Dentico, dann hat er auch Miß Landini…«
    Ich wurde durch das Schrillen des Telefons unterbrochen, nahm den Hörer ans Ohr und meldete mich. Das Girl aus der Zentrale sagte:
    »Hallo, Mr. Cotton, eine Lady möchte Sie sprechen. Sie wartet unten bei der Anmeldung auf Sie.«
    ***
    Die angekündigte Lady war Shirley Mason. Sie hatte sich in einem Schönheitssalon um zehn Jahre verjüngen lassen und trug ein flottes Sportkostüm. Auf ihrem Kopf saß eine dazu passende Kappe. Aber das raffinierte Makeup konnte nicht über ihre Nervosität und Unsicherheit hinwegtäuschen.
    »Hallo, Miß Mason, welche Überraschung, daß Sie uns besuchen«, sagte ich, »kommen Sie in unser Office. Da ist es gemütlicher als hier.«
    Sie folgte uns. Ich bot ihr Platz im Besuchersessel an und reichte ihr ein Kästchen mit Zigaretten, das auf dem Rauchtisch stand. Miß Mason lehnte dankend ab und begann, ihre Finger zu kneten.
    »Was führt Sie zu uns?« fragte ich. »Ich habe Ihnen vorhin die Unwahrheit gesagt«, stammelte sie.
    »Und jetzt sind Sie gekommen, Ihre Aussage zu korrigieren?« fragte Phil und setzte sich auf die Kante meines Schreibtisches.
    »Ja«, hauchte sie. »Die Sache mit Palmese. Ich habe behauptet…«
    Sie stockte. Deshalb half ich weiter: »… daß Miß Landini diesen Palmese nicht gekannt hat.«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Es entspricht nicht der Wahrheit, Mr. Cotton.«
    »Haben Sie sich vor Mr. Palmese gefürchtet?«
    »Auch das.«
    »Das ist

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