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0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

Titel: 0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieses Phantom mordete eiskalt, und mit diesem vierten Mord hatte es mir bewiesen, dass es nicht im Traum daran dachte, das Gelände zu verlassen.
    Es trieb sich noch in der Nähe herum!
    Und der Pfeil hatte die Kraft besessen, das Holz des Wohnwagens zu durchschlagen. Wahrscheinlich hatte nur die Wanddicke ihn von Suko getrennt.
    In mir hatte sich eine selten erlebte Kälte ausgebreitet. Ich konnte nicht ewig so stehenbleiben, drehte mich und fasste meinen Freund dabei unter.
    Er war völlig steif und glich einem Toten. Ich schleifte ihn zu einem Bett und legte ihn auf das unterste nieder. Er stieß noch mit seinen Hacken gegen die Wand der Truhe. Der dumpfe Laut klang wie ein finsterer Glockenschlag.
    Dann legte ich Suko nieder, hob einen rechten Arm an, der über die Kante hinweg nach unten baumelte, hob ihn auf seinen Körper. Die andere Hand legte ich über die rechte.
    Ich schaute ihn an.
    Sein Gesicht war unbeweglich. Es lag im Schatten, und diese dunklen Flächen auf seinen Wangen kamen mir irgendwie symptomatisch für den gesamten Fall vor.
    Es war so düster, unheimlich und grausam. Ich hatte das Gefühl, überhaupt nicht mehr denken zu können, in meinem Gehirn war eine Leere, und als ich mich umsah und mein Blick durch die offene Tür fiel, hatte ich den Eindruck, in eine andere Welt zu schauen.
    Es war keine. Wir befanden uns noch im Wohnwagen, doch die übrigen Geräusche waren für mich meilenweit entfernt, so dass das Inselgefühl bei mir nicht weichen wollte.
    Suko regte sich nicht.
    Ich legte meine Hände gegen seine Wangen. Die Haut war nicht warm und auch nicht kalt. Sie befand sich in einem Zwischenstadium, und ich blickte wieder auf den Pfeil, den ich zuvor aus dem Rücken meines Freundes gezogen hatte.
    Eine teuflische Mordwaffe. Kaum so groß wie eine normale Männerhand, aber ungemein tödlich.
    Der Mund meines Freundes stand halboffen. Atem drang keiner hervor.
    Ich fühlte nach seinem Herzschlag, spürte nichts. Beim Puls war das gleiche. Allmählich fand ich mich mit den Gedanken ab, dass Suko nicht mehr lebte, so schwer dies auch für mich war.
    Vier Tote innerhalb kurzer Zeit, und einer davon war Suko gewesen. Der kalte Schauer hielt mich umfangen wie eine Decke. Ich konnte nicht einmal weinen oder trauern, mich hielt das Entsetzen fest das einen Menschen einfach stumm macht.
    Sehr langsam drehte ich mich um. Kälte strich durch die offene Tür in den Wagen. Hinzu kam die Kälte in meinem Innern, so dass ich fror. Auf dem Platz hielten sich noch mehr Menschen auf. Ihre Stimmen drangen nur als dumpf klingendes Murmeln zu mir.
    Ich stand da und dachte nach. Das heißt, ich wollte es, aber es fiel mir einfach zu schwer, die Gedanken zu sammeln. Sukos Tod überschattete alles.
    Der Mörder! Du mußt dich auf den Killer konzentrieren! So hämmerte ich mir die Sätze ein. Vergiss, was geschehen ist. Konzentriere dich auf den Killer.
    Dieser innere, psychische Motor lief bei mir auf Hochtouren, und er schaffte es, die trüben Gedanken zu vertreiben, so dass ich wieder an meine eigentliche Aufgabe dachte und mich auf die Suche nach dem Phantom machte. Meiner Ansicht nach musste es irgendwo draußen in der Finsternis lauern. Verstecke und Deckungen gab es genügend.
    Zwischen den Wagen lagen die Schatten der Nacht dicht wie Watte.
    Auf leisen Sohlen bewegte ich mich in Richtung Tür. Ich tat alles automatisch und war mir überhaupt nicht richtig bewusst, dass ich den Weg nach draußen ging.
    Schnell huschte ich aus dem Türrechteck, weil ich dort eine Zielscheibe abgegeben hätte. Erst in der Dunkelheit und im Schatten der Wohnwagenwand fühlte ich mich wohler.
    Dort blieb ich stehen.
    Mit dem Rücken berührte ich die Wand. Mein Mund stand offen. Ich atmete flach. Vor meinen Lippen dampfte der Atem wie dünner Nebel.
    Geräusche waren genug zu hören. Dort, wo sich das große Zelt befand, hielten sich die meisten Leute auf. Hin und wieder hörte ich auch das dumpfe Grollen eines Löwen.
    In meiner unmittelbaren Umgebung aber war es still. Keine Schritte, niemand, der etwas von mir wollte, nur die Wände der Wohnwagen lagen wie schwarze Inseln vor und hinter mir.
    Wo hielt sich das Phantom verborgen? Ich hatte längst meine Beretta gezogen und hielt sie schussbereit in der Rechten. Sollte der Killer auftauchen, wollte ich so rasch wie möglich reagieren und sofort auf ihn schießen.
    Aber er zeigte sich nicht.
    Mich umgab nach wie vor diese verdammte trügerische Ruhe, die an meinen Nerven

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