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0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

Titel: 0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Haus. Bald würde Lucia in unserem Netz zappeln und von uns mit lückenlosen Beweisen vor den Richter gebracht werden.
    ***
    Der Mann, um den sich die Gedanken mehrerer Menschen in unterschiedlicher Richtung bewegten, erwog seinerseits die verwegensten Pläne.
    Seitdem Bill und Cole hochgegangen waren und er selbst nur knapp davongekommen war, seitdem er wusste, dass ihn nicht nur die Polizei und das FBI jagten, sondern auch Lucia ihn als einen unbequemen Mitwisser loswerden wollte, seitdem war er ständig auf der Flucht.
    Jay Burks besaß einen Haufen Dollars, aber nicht genug, um damit ins Ausland zu fliehen. Denn dann hätte er zuviel zurücklassen müssen. Andererseits wusste er, dass seine offizielle Rolle ausgespielt war. Er musste also einen Coup landen, der ihn für den Rest seines Lebens unabhängig machte.
    Aber er war unbeweglich. Nur nachts verließ er für kurze Zeit seinen Schlupfwinkel, den er für harte Dollars in Chinatown gefunden hatte.
    Trotzdem fühlte er sich nicht sicher. Seit heute Morgen war eine Prämie von 5000 Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt. Es war nur eine Frage der Zeit, wann Fu Yen, der ein bekannter Hehler war, genügend Mut aufbrachte, sich die 5000 Dollar zu verdienen.
    Der Raum, in dem er sich wie ein Maulwurf verkroch, maß kaum drei Meter in der Breite und vier Meter in der Länge. Ein eisernes Bettgestell, eine zerbeulte Blechwaschschüssel und ein verrosteter Kleiderhaken, das war die ganze Einrichtung.
    Als jemand in einem bestimmen Rhythmus an die Tür klopfte, hatte Jay Burks sofort eine Pistole in der Hand. Er schob den Riegel zurück und öffnete die Tür einen Spaltbreit.
    Es war Fu Yen, ein klapperdürrer Chinese, der so ausgedörrt war, dass er sich bei starkem Wind nicht auf die Straße wagen konnte.
    »Ich bringe das Essen«, lächelte er unergründlich und stellte eine Schale mit Reis und Hühnerfleisch auf das Bett, denn einen Tisch gab es nicht.
    Jay Burks verriegelte die Tür. Er stellte sich vor den Chinesen hin und drückte ihm seine Pistole auf den Magen.
    »Hör zu, Fu-Yen«, sagte er hart, »ich weiß, dass du mit dem Gedanken spielst, dir von den Bullen die 5000 Bucks zu holen.«
    »Aber nein, Mister«, wehrte der Chinese erschrocken ab.
    »Dann wirst du vielleicht morgen darüber nachdenken«, fuhr Burks fort, »oder übermorgen. Du bist eine Ratte. Man kann dir nicht trauen, wenn du sehr, sehr viel Geld bekommst.«
    »Aber Mister Jay«, lächelte der Chinese, »Sie geben mir Geld, Sie sind sicher in meinem Hause, das schwöre ich bei meinen Ahnen.«
    »Ich könnte dir deine Ahnen vergolden, wenn du mir hilfst«, sagte Burks. »Fünfzigtausend für dich, fünftausend Dollar sofort als Anzahlung.«
    Jay Burks steckte die Pistole in sein Schulterhalfter und holte ein Bündel Dollarnoten hervor.
    Der Chinese griff mit zitternden Fingern danach. Blitzschnell zählten seine Spinnenfinger das Paket durch, dann ließ er es in seinem Rock verschwinden.
    »Was soll ich tun, Mr. Jay? Mein Haus und meine Familie stehen zu Ihrer Verfügung.«
    »Hier sind zwei Telefonnummern«, sagte Burks. »Die rufst du nacheinander von einer öffentlichen Zelle an. Du sprichst nur mit den Leuten persönlich, deren Namen ich dir aufgeschrieben habe.«
    Fu-Yen warf einen Blick auf den Zettel. »Oh«, sagte er, »ein sehr bekannter Mann, ein reicher Mann.«
    Burks grinste hämisch. »Zu reich, beide«, sagte er, »deshalb werde ich sie etwas erleichtern.«
    »Sie wissen Geheimnis?«
    »Ja - aber ich werde es für mich behalten, du Schlitzohr. - Du wirst den beiden nur einen Gruß von mir bestellen. Bei der Frau sagst du noch, ich wüsste, dass sie mir Edward Clements auf den Hals geschickt hat.«
    »Sonst nichts?«
    »Nein, das ist alles.«
    »Und Sie wollen kein Geld haben, Mister Jay?«
    Burks Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Natürlich will ich Geld«, sagte er rau. »Aber das hat Zeit. Sie sollen sich erst an den Gedanken gewöhnen, dass ich verdammt lebendig bin. Das wird sie weich machen, verstehst du? Und Menschen, die Angst haben, zahlen gern.«
    ***
    Lucia Clements sagte kein Wort, als sie den Anruf des Chinesen bekam. Sie hörte sich an, was er zu sagen hatte, und hängte ein.
    Sie plante etwas anderes. Aber dazu musste sie ungesehen das Haus verlassen, und das war schwierig. Sie wusste genau, dass sie Tag und Nacht überwacht wurde.
    William Sullivan reagierte ganz anders. Dem Chinesen kam es so vor, als ob der Millionär etwas Ähnliches erwartet hatte. Er fragte nur

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