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0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

Titel: 0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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heiser: »Wie viel?« Und als er darauf keine Antwort bekam, behielt er den Hörer in der Hand, bis er merkte, dass der Teilnehmer aufgehängt hatte.
    Jay Burks zeigte sich von dem Erfolg der Anrufe sehr befriedigt.
    »Hör zu, Fu-Yen. Ich werde in einer Stunde, wenn es dunkel geworden ist, das Haus verlassen. Du wirst mit einem geschlossenen Wagen auf mich warten.«
    »Was haben Sie vor, Mister Jay?«, fragte der Chinese.
    »Ich werde telefonieren, aber diesmal etwas deutlicher sein.«
    »Das ist gefährlich«, wandte Fu-Yen ein. »Ich werde alles für Sie erledigen, Mister Jay. Sie können mir vertrauen. Ich schwöre es bei meinen…«
    »Lass endlich die Toten ruhen«, fuhr ihn Burks an. »Du hast sie schon verdammt oft strapaziert. Tu, was ich dir sage, und du hast übermorgen die restlichen fünfundvierzigtausend.«
    Der Chinese verneigte sich freundlich lächelnd und verließ das kahle Zimmer.
    Nachdenklich sah ihm Burks nach. Er wusste, was er von dem Mann zu halten hatte.
    Er zog einen leichten Mantel an, setzte einen breitrandigen Schlapphut auf, der den oberen Teil seines Gesichtes fast verdeckte, prüfte noch einmal den Sitz seiner Pistole und blieb so abwartend am Fenster stehen, bis er sah, wie unten im Hof.ein geschlossener Wagen vorfuhr.
    Niemand begegnete ihm, als er die Treppe hinunterging.
    Der Wagen fuhr sofort an, kaum dass er richtig Platz genommen hatte.
    »Wohin, Mister Jay?«, fragte der Chinese.
    Burks schien es zunächst auch nicht zu wissen. Planlos dirigierte er den Mann durch Manhattan.
    Die Straßen um die Wall Street, die fast ausschließlich aus Geschäftsgebäuden bestanden, waren menschenleer.
    Am India House ließ Burks plötzlich halten. Er stieg aus und verschwand in einer Telefonzelle.
    Sullivan war selbst am Apparat.
    »Ich will nicht unverschämt sein«, sagte Jay Bürks, nachdem er seinen Namen genannt hatte. »Aber zweihundertfünfzigtausend Dollar sind für Sie eine Kleinigkeit.«
    »Sie sind wahnsinnig«, kam es heiser zurück.
    »Wahnsinnig wäre ich, wenn ich das Doppelte' fordern würde. Zweihundertfünfzigtausend können Sie sofort flüssig machen. Und noch eins, Sullivan, keine Dummheiten, das Geld in kleinen Scheinen. Sie bekommen morgen rechtzeitig Bescheid, wohin Sie es zu bringen haben.« Damit hängte er ein.
    Bevor Burks Edgewater NGE 2702 wählte, warf er einen Blick auf den Wagen.
    Fu-Yen kümmerte sich nicht um ihn. Er blickte starr geradeaus und rauchte eine Zigarette.
    ***
    Der Butler klopfte an die Tür.
    »Herein«, sagte Lucia. Sie saß im Salon und hatte ein kleines Buch vor sich liegen, das sie vor den Augen des Butlers zu verbergen suchte.
    »Ein Anruf für Sie, Miss«, sagte der Butler.
    »Wer?«
    »Eine Männerstimme, der Herr wollte seinen Namen nicht nennen.«
    »Legen Sie das Gespräch zu mir«, befahl sie kurz.
    Der Butler verneigte sich, drehte sich um und schloss die Tür. Sie wartete einen Augenblick, dann nahm sie den Hörer des neben ihr stehenden Telefons ab und lauschte. Ihr Gesicht war gespannt, verriet aber keinerlei Aufregung.
    »Hallo!«, sagte Jay Burks. »Bist du es?«
    »Was willst du?«
    »Aber liebste Lucia«, klang es ironisch aus dem Hörer, »warum so unfreundlich? Ich bin es doch, der mit dir böse sein müsste. Oder hast du vergessen, dass du mich beseitigen wolltest? Unangenehm, dass die Sache nicht klappte, nicht wahr?«
    »Mach es kurz«, sagte sie. »Ich habe keine Lust, mich länger mit dir zu unterhalten.«
    »Wie du willst. Dann bereite morgen einhunderttausend Dollar in kleinen Scheinen vor. Meinetwegen kannst du dich dann auf deinen Lorbeeren ausruhen. Ich verschwinde.«
    Lucia hatte geahnt, dass Jay mit einer solchen Forderung an sie herantreten würde. Aber die Höhe der Summe erschreckte sie. Abgesehen davon hatte sie nicht die Absicht, Jay auch nur einen Cent in den Rachen zu werfen. Sie bekäme doch keine Ruhe vor ihm. Er würde sie auspressen wie eine Zitrone.
    »Das ist viel Geld«, sagte sie langsam und überlegte krampfhaft, wie sie ihn wenigstens noch ein paar Tage hinhalten könnte.
    Doch Burks schien ihre Absicht zu durchschauen. »Kein falsches Spiel, Lucia«, sagte er. »Ich weiß, dass du am Geld klebst wie die Fliege am Leim. Trotzdem wirst du dich davon trennen müssen. Oder willst du einen Stuhl besteigen, der härter ist als ein komfortabler Rollstuhl? Bis morgen also.« Es knackte in der Leitung. Jay Burks hatte eingehängt.
    Tausend Gedanken schossen durch ihren Kopf. Sie sah Möglichkeiten, die

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