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0459 - Reklame für den toten Boß

0459 - Reklame für den toten Boß

Titel: 0459 - Reklame für den toten Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
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Boxers. Er hatte seine Größe, war nur in den Schultern einige Zoll breiter und hatte ein eckiges, stark männlich wirkendes Gesicht, mit buschigen Augenbrauen und einer leicht angeknickten Nase. Alles deutete darauf hin, daß sich der Bursche tatsächlich häufig im Boxring aufhielt.
    Er hatte einen dunkelblauen unauffälligen Anzug mit einer nachtblauen Krawatte getragen, dazu spitze schwarze Halbschuhe, die einige Nummern zu klein wirkten.
    »Welchen Weg haben die beiden genommen?«
    Hamble zeigte auf die Tür, die zum Flur führte.
    »Da hinaus sind sie gegangen. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt ein Klubzimmer, der blaue Salon. Shunkers sollte einige Minuten verschnaufen, bis das Taxi kam. Der Driver war einige Minuten später da. Als ich im blauen Salon nachsah, war Shunkers mit dem Boy verschwunden. Aber der Junge kann William genauso gut nach Hause gebracht haben.«
    Ohne etwas zu erwidern, verließ Phil die Bar durch die angegebene Tür, betrat den Flur und schaltete das Licht an. Eine düstere Funzel leuchtete auf. Phil zückte seine Stablampe und strahlte den Boden an.
    Unmittelbar an der Haustür fand er drei Blutflecken auf den grauen Steinen, nicht größer als Centstücke.
    Der Barkeeper war ihm neugierig gefolgt und stand hinter ihm.
    »Hatte Shunkers Nasenbluten, als er die Bar verließ?« fragte Phil, »oder ist es im Raum zu einer Schlägerei gekommen?«
    »Wo denken Sie hin«, wehrte sich Hamble entrüstet, »bei uns kommt es nie zu unliebsamen Zwischenfällen.«
    »Da es auf dem Weg bis zur Haustür kaum eine Möglichkeit gibt, sich in den Finger zu schneiden, muß Shunkers oder der Junge trotzdem Blut verloren haben. Sehen Sie her.«
    Phil deutete auf die Blutstropfen, die schon angetrocknet waren.
    »Es ist unwahrscheinlich, daß Shunkers den Jungen zusammengeschlagen hat. Das Gegenteil ist allerdings gut denkbar«, fuhr Phil fort. »Sollte der Bursche wieder bei Ihnen auftauchen, alarmieren Sie sofort das FBI.«
    »Ja, selbstverständlich«, murmelte der Barkeeper, »muß ich nun meinen Laden schließen?«
    »Nein, dazu besteht kein Grund. Im Gegenteil, ich wünsche direkt, daß Sie Ihre Midsummer-Night-Bar geöffnet halten.«
    »Und die Gäste — dürfen sie jetzt nach Hause gehen? Es kommt ohnehin keine rechte Stimmung mehr auf. Ich möchte wenigstens heute schließen.«
    »Kennen Sie Ihre Gäste mit Namen?« fragte Phil.
    »Ja, zumindest die meisten. Laufkundschaft gibt es nur ganz wenig.«
    »Gut, dann fertigen Sie mir bitte eine Namensliste Ihrer Gäste an, wenn möglich mit Adresse und Beruf.«
    Hamble machte kein begeistertes Gesicht. Er nickte und verschwand durch die Tür.
    Phil überlegte, ob es notwendig war, den Laboratoriumswagen zu alarmieren. Die Lab-Boys würden in wenigen Sekunden garantiert die Blutgruppe haben. Aber ‘dieser Aufwand war nicht erforderlich. Es war so gut wie sicher, daß der Bursche den Fabrikbesitzer niedergeschlagen und dann entführt hatte.
    Phil verließ den Hausflur, schwang sich in den roten Jaguar und fuhr eine halbe Meile. An einer wenig belebten Stelle stoppte er, kramte den Hörer aus dem Fach und ließ sich von der Funkzentrale mit Mr. High verbinden.
    Phil erstattete dem Chef Bericht.
    »Die Burschen scheinen die Nerven zu verlieren«, sagte Mr. High, »und machen jetzt einen Fehler nach dem anderen. Es wird Zeit, daß wir zuschlagen, ehe noch weitere Morde auf das Konto dieser Bande kommen. Setzen Sie sich mit Jerry in Verbindung. Ich schlage vor, Sie machen eine Haussuchung bei Shunkers. Ich werde einen Richter informieren. Vielleicht finden Sie interessante Unterlagen, die uns weiterhelfen. Ganz sicher aber finden Sie ein Foto von William Shunkers, das wir vervielfältigen und an die Presse weitergeben können. Und holen Sie Jerry ab, Phil.«
    »Okay, Chef, ich steige an der nächsten Fernsprechzelle aus und rufe Jerry an«, sagte Phil und beendete das Gespräch.
    Nach drei Minuten Fahrt stoppte Phil vor einem Postamt, schloß den Jaguar ab, betrat die Telefonzelle und wählte.
    ***
    Ich war in die Falle getappt. Das Girl hatte sich früh genug aus der Schußrichtung in Sicherheit gebracht.
    Sie legte Rouge auf vor dem Badezimmerspiegel.
    Aber ich war selbst schuld. Nur zu deutlich hatte ich gesehen, daß der Schlüssel zu einem Apartment gehörte, das sich im achten Stock befand. Aber wir waren im sechsten.
    Amalie, die treue Begleiterin meines Onkels!
    Ob Clayton jemals mit diesem Pin-up-Girl zusammengetroffen war? Aber die Burschen

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