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046 - Viva Las Vegas!

046 - Viva Las Vegas!

Titel: 046 - Viva Las Vegas! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Person richtete ihn auf; vermutlich jemand, der sich zusammen mit Hedder um die Pflege dieser Leute kümmerte. Denn selbst war der Mann dazu nicht in der Lage; ihm fehlten beide Arme und Beine. Aruula schauderte bis ins Mark. Was war dem Bedauernswerten widerfahren… und welcher finstere Dämon Orguudoos war fähig, ihm so etwas anzutun?
    »Das ist er«, sagte Hedder.
    Aruula setzte das Mädchen ab und ging neben dem Mann in die Hocke. »Du kennst Maddrax?«, fragte sie ohne Umschweife. Sie bemühte sich, ihren Blick auf sein Gesicht zu fixieren.
    Der Versehrte lächelte gequält. Fieberschweiß glänzte auf seinem hageren Gesicht. »Nein… nein, kennen ist nicht richtig… Ich habe gehört… wie du ihn gerufen hast…«
    Aruula nickte. Sie erinnerte sich. Nach ihrem Erwachen hatte sie in dieser Halle mehrfach nach Maddrax gerufen, in der Hoffnung, er sei da.
    »Und er kam mir bekannt vor, dieser Name… zumindest der letzte Teil davon: Drax…«, fuhr der Mann angestrengt fort.
    »Woher kennst du ihn?«, fragte Aruula.
    »Ich… ich habe ihn gelesen.«
    »Gelesen? Wo denn…? Und - wer bist du, wie ist dein Name?«
    »Benson«, sagte der Mann. »Ich heiße Benson.«
    Und dann erzählte er, wo und unter welchen Umständen er auf den Namen Drax gestoßen war.
    ***
    General Arthur Crow war kahlköpfig wie der Don und groß - aber doch um mehr als einen Kopf kleiner als der Herrscher der Stadt.
    Ein Manko, das er durch Autorität wettmachte, eine Ausstrahlung, der sich nicht einmal Don Vegas entziehen konnte.
    Crow schnippte ein imaginäres Stäubchen von seiner grauen Uniform. »Nun, Don Vegas«, sagte er dann. »Sie wissen, weshalb ich um ein Gespräch mit Ihnen ersuchen ließ?« Er hatte es sich in einem Sessel einigermaßen bequem gemacht, saß aber doch da wie jederzeit zum Sprung bereit.
    Der Don hatte es sich wirklich bequem gemacht, naschte von den Trauben, die ein Diener als Vorspeise gebracht hatte, und nickte, schränkte aber ein: »In groben Zügen, ja. Ihre Depesche, die ein Bote überbrachte, war ja sehr allgemein gehalten.«
    »Für den Fall, dass sie in falsche Hände geraten wäre.«
    »Es gibt ein sehr wirksames Mittel gegen ›falsche Hände‹, mein lieber General«, sagte der Don.
    »Ich bin ganz Ohr.«
    Der Gudfadda lächelte flüchtig. »Man lässt sie abschlagen.«
    Crow nickte knapp. »Womit wir, gewissermaßen, beim Grund meines Besuches wären.«
    Don Vegas lächelte abermals. »Ihr Sinn für Humor gefällt mir, General.«
    »Sie sind der Erste, der mir einen solchen bescheinigt. - Aber lassen Sie uns doch zur Sache kommen. Ich bin kein Mann, der gerne Floskeln austauscht.«
    »Manchmal gehört das zum Geschäft, General. - Warum erzählen Sie mir nicht, mit wem ich es überhaupt zu tun habe? Wer sind Sie, General Crow?«
    »Auch das hat nichts mit unserem Geschäft zu tun, Don. Die Sache ist rein privater Natur«, Crow legte in einer für ihn untypischen Geste die Hand vor die Brust, »eine Herzensangelegenheit, wenn Sie so wollen.«
    »Na gut«, verzichtete jetzt auch der Gudfadda auf weitere Umschweife.
    »Sie sind also an einem Kontakt mit meinem… Kunden interessiert.«
    »Sehr sogar. Vorausgesetzt es stimmt, was man über ihn sagt.«
    »Wenn es darum geht, was Sie in Ihrem Schreiben angedeutet haben, dann kann ich Ihnen versichern, dass es wahr ist - aus eigener Erfahrung.«
    Ein sparsames Lächeln spielte um Crows Lächeln, ohne seine kantigen Züge indes freundlicher zu gestalten. »Das freut mich zu hören.«
    »Aber Sie verstehen sicher, dass ich den Kontakt zu ihm nicht so ohne weiteres herstellen kann«, sagte der Don mit leisem Bedauern, das so falsch war wie sein Interesse an Crows Hintergrund.
    »Sie meinen: Information hat ihren Preis«, präzisierte der General.
    »Profan ausgedrückt, ja. - Und ich muss mich natürlich darauf verlassen können, dass Sie ihm nicht schaden wollen. Denn wer meinen Geschäftspartnern schadet, schadet damit auch mir. Und wer mir schadet…«
    »Sie wollen mir doch nicht etwa drohen?« Crow klang in der Tat fast ein wenig amüsiert.
    »Aber nicht doch!«, tat Don Vegas entrüstet. »Betrachten Sie es als Teil der Information, okee?«
    »Sie können sich darauf verlassen, dass Ihnen aus meinem Kontakt mit Ihrem Kunden kein Nachteil entstehen wird, weder jetzt noch in Zukunft. Daran ist mir nicht gelegen. Wäre dem so, hätte ich die Sache anders eingefädelt«, versicherte Crow.
    »Sie gefallen mir, General. Ihre unverblümte Art hat was für

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