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046 - Xendarro, der Vampir

046 - Xendarro, der Vampir

Titel: 046 - Xendarro, der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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etwa den Vampir? fragte sich Pater Pedro. Haben sie die Absicht, sich mit dem Blutsauger zu verbünden? Soll mein Dorf ein Hort des Bösen werden? Das darf ich nicht zulassen.
    Der Pfarrer erhob sich und ging zum Fenster.
    Valdenebro blickte ihm nervös und ängstlich nach. Pater Pedro blickte in die mondhelle Nacht hinaus. Begünstigte der Vollmond diese schwarzen Aktivitäten? Wie weit würden sie sich in dieser Nacht noch entfalten?
    »Ich wage mich nicht mehr nach Hause«, stöhnte Cipriano Valdenebro.
    Der Priester drehte sich langsam um. »Ich kann niemanden sehen.«
    »Vielleicht bleiben sie der Kirche fern, weil es ihnen nicht möglich ist, geweihten Boden zu betreten«, sagte der Schneider. »Aber sie treiben sich mit Sicherheit noch dort draußen herum. Und sie sind bewaffnet.«
    »Womit?« fragte der Pfarrer.
    »Peitschen haben sie. Lange schwarze Peitschen. Der Himmel möge verhindern, daß ich jemals von so einer Peitsche getroffen werde. Wer weiß, was dann passiert. Vielleicht löse ich mich auf…«
    »Möchtest du heute nacht hierbleiben?«
    »Ich… ich würde Ihnen das nie vergessen, Don Pedro … Morgen früh, bei Tagesanbruch, würde ich nach Hause gehen. Wenn es hell ist, verkriechen sich diese Kreaturen der Nacht bestimmt … Ich mache Ihnen auch ganz gewiß keine Ungelegenheiten. Wir schieben drei Stühle zusammen, und ich lege mich drauf, oder ich schlafe einfach auf dem Boden. Wenn ich nur hierbleiben darf.«
    »Selbstverständlich darfst du. Das Gotteshaus war seit jeher ein Zufluchtsort für Menschen, die sich in Not befanden. Daran wird sich nie etwas ändern.«
    Der Priester kehrte zu Valdenebro zurück. Er legte ihm die Hand auf die Schulter, und es sollte eine beschützende Geste sein.
    »Ich habe Angst, Pater Pedro«, sagte der Schneider leise. »Angst um unser Dorf.«
    »Wir werden diese Bedrohung zurückschlagen, mit Mut und Gottesglauben!«
    Valdenebro nickte kaum merklich. »Ja – – hoffentlich.«
    ***
    Als der Morgen graute, wich der Alpdruck von Cipriano Valdenebro. Er hatte nicht viel geschlafen, und als er sich erhob, öffnete Pater Pedro die Augen.
    »Ich gehe«, sagte der Schneider. »Schlafen Sie weiter, Pater.«
    Valdenebro saß auf der Couch, auf der er geschlafen hatte, und zog sich die Schuhe an.
    »Möchtest du Kaffee?« fragte der Priester.
    »Ich kann mir zu Hause welchen machen. Ich möchte Ihnen jetzt wirklich nicht länger zu Last fallen.«
    »Dann trinke ich den Kaffee bei dir«, entschied Pater Pedro und verließ sein Bett. »Ich werde dich begleiten.«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Bin ich dir kein Frühstück wert, Cipriano?«
    »Aber ja, natürlich. Ich wollte Sie nur entlasten.«
    »Du warst keine Belastung für mich.«
    Fünfzehn Minuten später schritten Valdenebro und der Priester durch das noch schlafende Dorf. Was für eine schicksalsträchtige Nacht, dachte Pater Pedro.
    Auf ihrem Weg zum Haus des Schneiders hielten sie die Augen offen, doch die Höllenwesen ließen sich nicht blicken. Vorsichtig betraten sie das Gebäude, aber ihre Vorsicht erwies sich als überflüssig.
    In den wenigen Räumen war niemand. Nachdem sie sich davon überzeugt hatten, setzten sie sich in der Küche an einen großen runden Tisch, und der Schneider türmte so viel vor dem Pfarrer auf, daß dieser lachte und fragte: »Wer soll denn das alles essen, Cipriano?«
    »Essen Sie, soviel Sie können, den Rest nehmen Sie mit«, sagte der Schneider.
    Der Kaffee duftete bald im ganzen Haus, und Valdenebro machte ihn so stark, daß er geeignet schien, Tote aufzuwecken. Eine ganze Stunde verbrachte Pater Pedro im Haus des Schneiders, und als er sich verabschiedete – mit einem Riesenpaket unter dem Arm – –, kündigte er an, am Nachmittag wieder nach Cipriano zu sehen.
    »Ja«, sagte der Schneider erfreut. »Tun Sie das, Don Pedro. Sie sind mir stets willkommen.«
    ***
    Granadell war ganz plötzlich in den Mittelpunkt schwarzen Interesses gerückt, und das konnte Pater Pedro natürlich nicht gefallen.
    Auf dem Rückweg war er in düstere Gedanken versunken.
    Die ersten Dorfbewohner kamen aus ihren Häusern. Sie grüßten den Priester, doch er erwiderte die Grüße manchmal nicht, weil er sie einfach nicht hörte. Das veranlaßte die Leute, sich um ihn Sorgen zu machen.
    Es verbreitete sich im Dorf wie ein Lauffeuer: Unser Pfarrer hat Kummer!
    Und die Menschen, die den Priester liebten, fragten sich, wie sie ihm helfen konnten. Man hätte sein Problem kennen müssen, aber

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