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0462 - Der Witwenmacher von New York

0462 - Der Witwenmacher von New York

Titel: 0462 - Der Witwenmacher von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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in einem Prozeß gegen Sie verwenden können.«
    Sie zuckte nur mit den Schultern. In Ihrem Gesicht rührte sich nichts. Sie kannte keine Gemütsregung.
    »Wie sind Sie dahintergekommen?« fragte sie fast gelangweilt.
    »Sie vergessen Ihre Vergangenheit im Raubtierkäfig. Sie stellte- die Verbindung zum Tiger her. Seit wir wußten, daß dieser Mörder in New York sein Unwesen treibt, brauchten wir nur noch die Verbindung zwischen Ihnen und dieser Bestie herzustellen. Dann haben Sie auch noch den Fehler gemacht, sich von einem Kassierer der Riverside-Bank fotografieren zu lassen.«
    Sie nickte. »Eigentlich Kleinigkeiten, über die ich gestolpert bin«, meinte sie nachdenklich.
    »Alle Verbrecher werden deswegen gefaßt, weil sie Fehler begehen, weil es das perfekte Verbrechen niemals geben wird. Immer gibt es eine Ansatzfläche.«
    »Wollen Sie ein Geständnis abiegen?« fragte Phil. Man sah, daß es in ihm arbeitete. Er dachte an Bertie Price, unseren Kollegen, an Senator Arkwright, der sein Leben ganz der Bekämpfung des Verbrechertums gewidmet hatte, und an die Kassierer. Alle Opfer hatten eins gemeinsam: Sie waren durch die Kaltblütigkeit und Skrupellosigkeit dieser Frau gestorben.
    »Warum nicht?« sagte sie gleichmütig. »Ich hatte Einsicht in die Akten meines Mannes. Ich konnte jede Großaktion des FBI gegen die Mafia immer rechtzeitig an die Unterwelt weitergeben. Dadurch gewann ich natürlich an Macht. Mein früherer Partner unterstützte mich noch. Er hatte eine Methode entwickelt, um einen Menschen ohne Gift und Kugel umzubringen.«
    »Welche?« fragten Phil und ich gleichzeitig.
    Elena Arkwright lächelte. »Sehen Sie sich Ihre Whiskygläser einmal genau an. Im Glas schwimmt ein Tigerhaar. Tigerhaare haben eine ganz seltsame Eigenschaft. Wenn man sie erst in einer Flüssigkeit aufweicht und hinterher mit einer schwachen Säure behandelt, werden sie knochenhart. Sie haben dann die Wirkung einer sehr scharfen Nadel. In jedem menschlichen Magen ist etwas Salzsäure. Nicht sehr viel, aber doch ausreichend, um das Tigerhaar hart werden zu lassen. Es dauert zwar immer ein paar Stunden, aber danach durchbohrt das Haar dann die Magen- und Darmwände. Dadurch kommt es zu diesen scheinbaren Darmverschlingungen. Dazu kommt noch, daß das Tigerhaar den Verdauungssäften im Zwölffingerdarm nicht gewachsen ist. Dort wird es restlos aufgelöst. Sie sehen, es ist eine Tötungsart, die keine Spuren hinterläßt.«
    Phil und ich schwiegen einen Augenblick. Welch verbrecherisches Hirn mochte sich dieses teuflische Rezept ausgedacht haben? Ich schauderte und fror.
    »Dann kam die Sache mit Ruffioso«, fuhr Elena Arkwright gleichmütig fort. »Wir schafften es, den Mafia-Führer zu ermorden. Sogar die Unterlagen über das Syndikat bekamen wir in unsere Hand.«
    »Wo sind sie?« fragte Phil.
    Elena Arkwright hob die Hand. »Dort hinter Ihnen in der Wand ist ein Tresor. Er enthält die genauesten Unterlagen über das Syndikat, die es je gegeben hat. Ruffioso war schlau. Er hatte von seinen sämtlichen Komplicen Belastungsmaterial gesammelt. Bei jedem reicht es entweder für den elektrischen Stuhl oder für einen langen Zuchthausaufenthalt. Nur wer die anderen Gangster so in der Hand hat, ist der wirkliche Führer der Mafia.«
    »Noch eine Frage habe ich«, sagte ich schleppend. »Wer ist der Tiger?«
    Elena Arkwright nestelte mit der Hand an ihre Sessellehne. Zu spät sah ich einen kleinen Klingelknopf.
    »Das sollen Sie noch nicht einmal Vor Ihrem Tod erfahren«, sagte sie zynisch.
    Mit einem Ruck sausten wir plötzlich in die Tiefe. Der Fußboden schoß an uns vorbei, wir saßen noch immer auf der Couch. Nach etwa fünf Yard Fall landeten wir sanft auf dem Boden eines dunklen Raumes. Gleichzeitig schloß sich die Decke über uns mit einem leisen Zischen.
    »Mist«, fluchte Phil. »Legt dieses Biest tatsächlich zwei G-men rein.«
    »Sei mal ruhig«, sagte ich und hob lauschend den Kopf. Dann hörte ich es und roch es zugleich.
    Mit leisem Zischen drang Gas in unser Verließ. Es verbreitete sich schnell, tödlich schnell.
    ***
    Mit einem Ruck war ich von der Couch. Ich tastete mich in die Richtung des zischenden Geräusches vor. Meine Finger fuhren in die Tasche und brachten eine Schachtel Streichhölzer zum Vorschein. Hastig riß ich ein Holz an. Ich sah das Gasrohr, das unter der Decke verlegt war, und hielt die Flamme daran.
    Es gab einen lauten Knall, eine lange Stichflamme züngelte durch unser Verließ, sengte meinen

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