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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen Colt mit kurzem Lauf heraus.
    Die Türklingel ging in einem bestimmten Rhythmus.
    Wagner ließ den Colt wieder in die Tasche gleiten und ging zur Tür.
    Gleich danach fiel ein breiter dunkler Schatten über die Männer.
    »Prima, unser Auto, was?« krähte Luigi Marcosa dem eintretenden Vize-Boß der Gang, Everett N. Lucas, entgegen.
    Lucas antwortete ihm mit einem Wort, das dem kleinen Marcosa ein erneutes »Mama mia« entlockte.
    Der Gangster-Vormann versetzte dem Aufbau, den das Projektionsgerät krönte, einen heftigen Fußtritt. Der vielfarbige Lichtstreifen des Strahlenbündels geisterte kurz über die Zimmerdecke. Dann polterte das Gerät hart auf den Boden. Die Projektionslampe zerplatzte mit einem leisen Knall.
    »Bist du verrückt…« stammelte der Kunstmaler erschrocken. Mit einem Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht wurden die weiteren Worte des zweckentfremdeten Künstlers von Lucas erstickt.
    »Mach’s Licht an, du Idiot!« dröhnte Lucas’ Baß durch das nun stockfinstere Zimmer.
    Irgendeiner der Gangster fühlte sich angesprochen. Die Deckenlampe flammte auf, und sofort flog eine Zeitung quer durch den Raum.
    »Feierabend!« verkündete Everett N. Lucas. »Irgend so ein lausiger kleiner Verbrecher hat den Boß umgebracht!«
    Die vier Zuhörer erstarrten, als habe sich das Zimmer plötzlich in eine Tiefgefrieranlage verwandelt. Mit offenen Mündern schauten sie den massigen Lucas an. Die Augen waren ungläubig geweitet.
    »Umgebracht?« fragte Dillon dümmlich.
    Wagner griff hastig nach der Zeitung, die Lucas durch das Zimmer geschleudert hatte.
    »Gangsterkrieg?« lautete eine dicke Schlagzeile. »Tod im Treppenhaus — Unbekannter erwürgt den Raubmörder Ernie Brooks«, stand in der Unterzeile.
    Atemlos lasen die vier Verbrecher, die eben noch von einer einträglichen und einträchtigen Fahrt mit einem Polizeiauto geträumt und Ernie Brooks als Führer hatten, den kurzen Bericht.
    »Mama mia!« seufzte Marcosa erneut. »Dieses Miststück! Dieses Miststück! Aufschlitzen werde ich sie, dieses Miststück…«
    Lucas wirbelte den Kleinen herum.
    »Von wem redest du?«
    »Von diesem Flittchen natürlich, diese Bpoadway…«
    »Spar dir deine Kommentare — wo wohnt sie?« forschte Lucas weiter.
    »Adresse steht in der Zeitung!« sagte der Italo-Amerikaner. »Das ist das Haus, in dem sie wohnt. Ich habe es gewußt, daß er…«
    »Mitkommen!« forderte Lucas die anderen auf.
    »Nicht jetzt«, sagte Marcosa, »sie macht tagsüber nicht auf.«
    ***
    Lautlos glitt der Dodge des G-man Steve Dillaggio durch die im Vergleich zum Verkehrstrubel von New York geradezu verträumten Straßen von Hillsdale-Manor (New Jersey).
    Vor der Polizeistation des Städtchens rollte der schwere Wagen aus.
    Steve schwang sich vom Fahrersitz und streckte sich mit Wohlbehagen. Er hatte einige harte Tage hinter sich und diese Routinearbeit, einen gerade aus Deutschland zurückgekehrten US-Soldaten nach dem Käufer seines in Old-Germany zurückgelassenen V olkswagens zu befragen, war für ihn so was Ähnliches wie ein Urlaubstag.
    Der G-man ging die wenigen Stufen zum Eingang der kleinen Polizeistation hoch.
    »Hallo«, sagte er fröhlich, als er in das stille Dienstzimmer trat.
    »Hallo!« antwortete der Uniformierte hinter dem Schreibtisch.
    »Mein Name ist Dillaggio, Steve Dillaggio.«
    »Oh, Sir!« sagte der Ordnungshüter von Hillsdale-Manor, und Steve hatte das Gefühl, das dieser Beamte zum erstenmal in seinem Leben einen Special-Agenten des FBI zu Gesicht bekam. »Ich bin David Walter.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Steve. »Ich habe gehört, daß bei Ihnen Ordnung herrscht. Das ist immer erfreulich!«
    Steve verriet nicht, daß dieser Satz zu seinen Standardsätzen beim Besuch kleinerer Polizeistationen gehört. Er erleichtert ungemein den Verkehr mit den ehrgeizigen Männern, die zu Polizeichefs ihrer Orte gewählt wurden und die in FBI-Agenten immer eine Gefahr für ihre Autorität sehen.
    Walter strahlte Steve Dillaggio an. »Immer schön, so was auch von Fachleuten zu hören. Nur schade, daß…« Steve schaute ihn interessiert an.
    »Was ist schade, Mister Walter?«
    Der Hillsdale-Manor-Polizist wand sich.
    »Ich will Sie ja nicht beeinflussen, Sir, aber wissen Sie, wir stehen kurz vor den Neuwahlen, und dann ein FBI-Fall hier im Ort… Ich habe Bill schon gesagt, er soll alles zugeben. Vielleicht…«
    Steve stand einen Moment verdutzt. »Was reden Sie denn da , Mann?« fragte er

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