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0467 - Der Nebelmörder

0467 - Der Nebelmörder

Titel: 0467 - Der Nebelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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steif und fest.
    »Aber nicht C. C. Cerril.«
    »Nein, ein anderer. Er will Pornofilme machen und mich haben.« Judy hob die Schultern. »Scheiße ist das.«
    »Ich weiß es.«
    »Dann wollen wir nur hoffen, dass Dino mit einem neuen Projekt schwanger geht.«
    Lorraine winkte ab. »Ich traue ihm nicht viel zu.«
    »Beschmutzt du dein eigenes Nest?«
    »Nein, aber wenn du ehrlich bist, dann war dieser Film ›Nebelmörder‹ doch ein Mist. Der hätte nie den Durchbruch an der Kasse geschafft. Du mußt heute andere Storys bringen. So etwas wie ›Aliens‹, das läuft. Da sitzt mehr hinter, da können die Leute mit den Helden zittern. Aber so ein mieses Killerstück, ich weiß nicht…«
    »Du würdest aber trotzdem eine Rolle annehmen?«
    »Weiß ich nicht, und das ist ehrlich gemeint. Ich will keinen Horror-Streifen mehr drehen.«
    »Das ist deine Sache. Ich jedenfalls kann mir vorstellen, dass Dino wieder einen Schocker auf Lager hat.« Judy leerte das Glas und stand auf. Sekunden später lachte sie schon wieder, als sie von einem Kollegen mit Küsschen begrüßt wurde.
    Judy gehörte zu den oberflächlichen, flatterhaften Typen, die schnell vergaßen und sich auf neue Situationen sofort einstellen konnten. Lorraine blieb sitzen. Sie sah auf ihre Uhr. Es war noch zehn Minuten Zeit, dann musste Dino kommen.
    Er gehörte zu den pünktlichen Leuten in der Branche. Lorraine stand auf.
    Sie brauchte frische Luft, die hier in der Halle war zu verbraucht und verqualmt.
    Als sie die Tür aufzog, fröstelte sie. Es war kälter geworden. Der Nebel hatte sich wieder verdichtet und sah jetzt aus wie schwere Watte, die in der Dunkelheit hing.
    Sie lief ein paar Schritte auf das Gelände. Trübes Licht brannte über ihr.
    Es wurde von einer Laterne abgegeben.
    Sie hörte Schritte und schrak zusammen, doch das etwas helle Lachen beruhigte sie.
    »He, Lorraine, gefällt es dir bei den anderen Kollegen nicht?« Dino Faretti trat aus den Schwaden, umfasste sie und hauchte ihr mit seinen kalten Lippen einen Kuss auf die linke Wange.
    »Ich musste mal Luft schnappen.«
    »Aber jetzt kommst du wieder mit rein?«
    »Natürlich.«
    Er fasste sie unter, und Lorraine musste sich die neidischen Blicke der Kollegen gefallen lassen, als diese das Paar sahen. Auch Judy schaute pikiert, grinste aber dann, als sie sah, dass Faretti die Schauspielerin losließ.
    Sie ging wieder zu den anderen Kollegen und spürte die kalte Haut auf dem Rücken. Irgendwie hatte sie ein komisches Gefühl. Dabei wusste sie selbst nicht zu sagen, wieso dies so war, aber sie fror plötzlich.
    Neben ihrem Platz stand Judy und wartete schon. »Na?« fragte sie. »Hat er was von einer neuen Rolle gesagt?«
    »Kein Wort.«
    »Dann wird es wohl nichts werden?«
    »Weiß ich doch nicht. Geh selbst hin und frag ihn.«
    »Ach, bist du wieder zickig.«
    »Ja, das bin ich auch.« Sie wollte nicht von ihrer Furcht sprechen und holte eine Zigarette aus der Packung.
    Judy Jackson ging. Sie hatte Mühe, sich bis zu Dino durchzudrängeln, denn jeder Schauspieler wollte mit ihm reden.
    Der Film wurde in den höchsten Tönen gelobt, als stünde er schon auf der Preisliste für einen Oscar.
    Lorraine konnte nicht mehr hinsehen. Sie genehmigte sich noch ein Glas von dem Roten und leerte es mit dem ersten Schluck bis zur Hälfte. Das Gelaber konnte man nur vertragen, wenn man durch einen leichten Weinnebel schaute.
    »Also Kinder, setzt euch hin!« rief Faretti. »Wir werden in Ruhe miteinander reden. Okay?«
    Sie nahmen Platz. Nur Faretti blieb stehen. Er stellte allerdings einen Fuß auf einen Stuhl. Die Blicke glitten über die erwartungsfrohen Gesichter, das Lächeln kerbte seinen Mund, und er nickte. »Ja«, sagte er, »ich glaube, dass unser Streifen ein großer Erfolg wird, Freunde. Wir haben eine nicht zu unterschätzende Publicity bekommen.« Er sprach den Mord nicht direkt an, aber jeder wusste natürlich, was er damit meinte. »Und deshalb habe ich mich entschlossen, weiterzumachen!«
    Er hätte noch gern geredet, aber das ging nicht mehr, weil er vom Beifall der Versammelten daran gehindert wurde.
    Auch Lorraine klatschte pflichtschuldig mit, nur nicht so intensiv.
    Möglicherweise war sie auch die einzige unter den Schauspielern, die das kalte Lächeln auf dem Gesicht des Regisseurs bemerkte. Faretti schien noch einen Trumpf in der Hinterhand zu haben.
    Er hob beide Arme an und senkte sie. Dabei wirkte er wie ein Guru. Nur trug Faretti kein Gewand, sondern einen dunkelblauen

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