Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Der Arm schmerzte bis hinauf in die Schulter.
    Er kam auf die Beine und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Sting Ray. Ich streckte die offene Hand aus. »Her mit dem Schlüssel!«
    Er grinste. Das Grinsen kam überraschend und wirkte beinahe triumphierend. Als mir seine Bedeutung klar wurde, wandte ich mich mit einem Ruck um. Die Reaktion kam zu spät. Irgend etwas sauste auf mich zu und traf mich am Kopf.
    Ich riß den Arm hoch und konterte blindlings. Ich traf etwas, wurde wieder getroffen und sackte in die Knie. Der harte Gegenstand landete erneut auf meinem Schädel. Ich fiel vornüber und merkte, wie meine Gedanken zerstoben. Ich verlor das Bewußtsein.
    ***
    Als ich die Augen öffnete, blickte ich in eine lange, helle Neonröhre. In diesen Lichtstreifen schob sich ein Gesicht, das ich kannte. »Hallo«, sagte Phil. »Hast du dich zur Ruhe gebettet?« Seine Stimme klang scherzhaft, aber ich sah ihm an, daß er besorgt war.
    Ich richtete mich auf. Der Sting Ray war verschwunden. Auch das Messer lag nicht mehr an seinem Platz.
    Phil wollte mir auf die Beine helfen. Ich wehrte ab und kämpfte mich mit einiger Mühe hoch. Mein Kopf fühlte sich an, als sei er mit Sägespänen gefüllt. Diesem .Empfinden entsprach auch der Geschmack, den ich im Mund hatte. »Hast du sie gesehen?« fragte ich.
    »Nein. Wer war es?«
    »Zwei junge Burschen. Genauer gesagt, ein junger Bursche und sein Begleiter. Den Begleiter habe ich nicht richtig mitgekriegt. Er hat mir ein schönes Ding verpaßt,«
    »Sind Sie mit dem Sting Ray abgebraust?«
    Ich nickte. »Der Bursche nannte sich Tucker. Dave Tucker. Sicher ein erfundener Name. Trotzdem können wir uns daran festhalten.«
    »An einem erfundenen Namen?«
    »Warum nicht? Mit dem Namenerfinden ist das so eine Sache. Den meisten fällt in der Aufregung nichts anderes ein als Smith, Brown oder Miller. Der Bursche nannte sich Dave Tucker. Den Namen hat er sich nicht ausgedacht, er muß ihn schon oft gehört haben. Wahrscheinlich heißt einer seiner Freunde so, oder sein Chef, oder ein Laden, in dem er häufig kauft. Wir tun gut daran, uns für alle Dave Tuckers dieser Stadt zu interessieren. Das ist der sicherste Weg, den Burschen aufzuspüren.«
    »Ich fürchte nur, daß es ein paar hundert Leute dieses Namens gibt. Hast du mit ihm gesprochen?«
    Ich berichtete, was der Bursche gesagt hatte. Phil legte die Stirn in Falten. »Das ist eine komische Sache. Was hat es mit dem Sting Ray für eine Bewandtnis?«
    »Ich kann es mir schon denken«, sagte ich und setzte mich in Bewegung. »Allerdings ist es ein Gedanke, der mir nicht gefällt.«
    Phil blieb neben mir. »Janet?« fragte er dann.
    »Ich wette, sie liegt im Kofferraum des Wagens«, nickte ich grimmig. »Gefesselt und geknebelt, und das seit heute vormittag. Sie muß halbtot sein. Wenn ich nicht durch die Explosion abgelenkt worden wäre, könnte Janet jetzt frei sein.«
    »Es ist keineswegs sicher, daß das Mädchen in dem Wagen liegt«, meinte Phil.
    »Die Banditen haben eine Arbeitsteilung vorgenommen«, sagte ich überzeugt. »Westmore war damit beauftragt, das Mädchen zu entführen. Sein Job beschränkte sich darauf, den Wagen mit Janet in der Garage abzustellen. Der junge Mann, der sich Tucker nennt, soll das Mädchen in das vorbestimmte Gefängnis bringen… und dorthin ist er augenblicklich unterwegs.«
    »Hast du die Nummer des Wagens?«
    »Ja, wir geben sofort Großalarm. Rote Sting Rays sind nicht zu übersehen. Vielleicht haben wir Glück, und der Wagen wird geschnappt.«
    ***
    Howard Rogers verschloß das Garagentor und knipste das Licht aus, das den kleinen betonierten Vorplatz erhellte. Tiefes Dunkel umgab ihn. Er ging mit traumwandlerischer Sicherheit auf das Haus zu. Hier, auf seinem Grundstück, war er mit jedem Quadratzentimeter Boden vertraut.
    Plötzlich blieb er stehen. Er hatte ein Rascheln gehört, ein Geräusch, das nicht vom Wind verursacht worden war. Diese verdammten wilden Karnickel! dachte er verärgert. Ich werde etwas tun müssen, um sie loszuwerden. Die Biester ruinieren mir den Garten.
    Er steckte sich eine Zigarette an und inhalierte tief. Dann blickte er zum Himmel. Zwischen einzelnen Wolkenfetzen zeigten sich ein paar Sterne. Rogers seufzte. Er dachte an Janet. Dann ging er weiter.
    »Hallo«, sagte in diesem Moment eine Stimme.
    Rogers blieb stehen and wandte sich mit einem Ruck um. Obwohl sich seine Augen inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, vermochte er nicht viel mehr auszumachen

Weitere Kostenlose Bücher