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047 - Panik

047 - Panik

Titel: 047 - Panik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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er verzweifelt. Er überlegte, ob vielleicht die Dukduk Araui auf die Schliche gekommen waren und ihn umgebracht hatten.
    Da klopfte es an der Tür. Es war ein halbwüchsiger Junge. Er brachte eine Nachricht in einem verschlossenen Kuvert. Dorian gab ihm einen Dollar und riss den Briefumschlag auf. Die Nachricht stammte von Araui. Der Kampf der Tubuane sollte in dieser Nacht stattfinden. Dorian las, wo er Araui treffen sollte – allein.
    Er überlegte, ob er sich aus dem Bungalow fortstehlen oder seine Gefährten daran hindern sollte, ihm zu folgen. Letzteres erschien ihm sicherer, denn wenn er einfach wegging, würden Marvin Cohen und Jeff Parker möglicherweise ganz Rabaul auf den Kopf stellen, um ihn zu finden. Sie wussten, was auf dem Spiel stand, und würden ihn nicht allein gehen lassen. Der Dämonenkiller nahm drei gnostische Gemmen aus dem Handgepäck. Eine erschien ihm besonders geeignet. Einer der Steine zeigte einen muskulösen Krieger mit einem Hahnenkopf, einem Schild und einer Peitsche. Er hatte Schlangenfüße, und zu seinen beiden Seiten standen Symbole einer uralten vergessenen Schrift.
    Dorian trat in den Aufenthaltsraum und ließ die gnostische Gemme am Lederriemen baumeln.
    »Schaut euch mal diese Gemme an!«, sagte er zu Cohen und Parker. »Fällt euch nichts daran auf?«
    Die beiden Männer schauten auf den Stein. Dorian ließ ihn pendeln. Er konzentrierte sich und malte hinter seinem Rücken mit den Fingern einige Symbole der weißen Magie in die Luft.
    »Was soll daran Außergewöhnliches sein?«, fragte Marvin Cohen.
    »Seht genau hin!«, drängte Dorian. »Ganz genau! Konzentriert euch auf diese Gemme und nur auf diese Gemme! Nehmt nichts anderes wahr, und ihr werdet es merken!«
    Cohen und Jeff Parker erstarrten im Sitzen. Ihre offenen Augen wurden ausdruckslos. Dorian hatte sie hypnotisiert.
    »Ihr werdet in einer halben Stunde aufwachen und glauben, dass ich in die Stadt gegangen bin, um mich ein wenig zu zerstreuen. Ihr werdet mir nicht folgen und mir nicht nachspionieren. Falls ihr nicht in Gefahr geratet, werdet ihr den Bungalow nicht verlassen.«
    Starr saßen Marvin Cohen und Jeff Parker da. Dorian schaute noch einmal nach Trevor Sullivan. Er hatte genug mit sich selbst zu tun und war nicht in der Verfassung, irgendetwas zu unternehmen. Als Dorian die Bungalowtür von außen abschloss, hörte er noch Sullivans Stöhnen. Das war sein letzter Eindruck von seinen Freunden: ein stöhnender Mann und zwei regungslose, hypnotisierte Männer. Der Dämonenkiller wusste nicht, ob er sie jemals Wiedersehen würde. Olivaro und Te-Ivi-o-Atea waren furchtbare Gegner.
    Dorian hatte Marvin Cohens Coltpistole und zwei Schachteln Munition mitgenommen. Gegen Dämonen half ein Colt zwar nichts, wohl aber gegen deren menschliche Anhänger. Er trug auch eine kleine, aber starke Bleistifttaschenlampe bei sich – und drei Leuchtraketen, die sich mit Streichhölzern oder einem Feuerzeug zünden ließen. Ein Kreuz, das er an einem Kettchen um den Hals trug, eine Phiole mit Weihwasser und die drei gnostischen Gemmen vervollständigten Dorians Ausrüstung.
    Er fuhr mit dem Toyota aus der Stadt und stellte ihn ein Stück vom Weg entfernt hinter einem Gebüsch ab. Diesmal wollte er Araui in der Nähe des Strandes, den Palmenhaine säumten, treffen. Der Dukduk erwartete ihn bei der angegebenen Stelle am Nadelfelsen. Dorian konnte die Brandung rauschen hören; hier war der Strand felsig und zerklüftet. Wortlos nahm er von Araui die Dukduk-Maske und den Tiputa entgegen und zog beides über. Auch Araui legte die Maske mit der langen Spitze an. Dann stieß er einen Schmerzensschrei aus, griff sich an die Brust und wankte. Dorian sprang schnell hinzu und stützte ihn.
    »Was hast du, Araui?«
    »Ach, nichts weiter. Folge mir, großer Tohunga! Ich werde dich zum Versammlungsplatz führen.«
    Dorian beobachtete ihn misstrauisch, und bald stöhnte Araui wieder auf und strauchelte.
    »Jetzt will ich aber wissen, was los ist«, sagte Dorian, der ihn hielt. »Sonst gehe ich keinen Schritt weiter.«
    »Die Dukduk müssen herausgefunden haben, dass ich ein Abtrünniger bin – oder vielmehr war. Ein schlimmer Zauber ist gegen mich ausgesprochen. Ein magisches Feuer verzehrt mich innerlich, und glühende Nadeln durchbohren mein Herz. Mit mir geht es zu Ende. Mir kann nichts mehr helfen. Aber ich will dich auf jeden Fall noch zum geheimen Versammlungsplatz führen, großer Tohunga, damit der Wille der Götter erfüllt werden

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