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0471 - Im Wartesaal des Todes

0471 - Im Wartesaal des Todes

Titel: 0471 - Im Wartesaal des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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Strefford stand auf der Schwelle und lächelte verlegen. Ohne große Umstände ließ Phil sie eintreten. »Nett, daß Sie einen armen einsamen G-man mal am Feierabend besuchen«, sagte er.
    »Ich bin auf dem Weg ins Krankenhaus. Mein Bruder wird heute operiert. Das Hospital liegt hier ganz in der Nähe. Deswegen dachte ich, schau mal auf einen Sprung herein.«
    »Wunderbare Idee«, stimmte Phil zu und fühlte sich sofort wieder ganz in seinem Element.
    Susan setzte sich auf die Couch, und Phil bereitete schnell zwei Drinks. »Kennen Sie eigentlich Ellen Fitzroy?« fragte er beiläufig.
    »Die Sekretärin von Harry Minton?«
    »Genau die.«
    »Ja, natürlich. Sie war mehrmals in unserem Büro, wenn sie die Manuskripte von Minton brachte.«
    »Seltsam«, murmelte Phil.
    »Was ist seltsam?«
    »Tiller bestritt bei meinem heutigen Besuch hartnäckig, Ellen Fitzroy zu kennen.«
    »Er kann durchaus die Wahrheit gesagt haben«, räumte Susan ein. »Die Sekretärin Mintons deponierte die Manuskripte immer bei mir. Mit Tiller sprach sie dabei nie.«
    Plötzlich rasselte das Telefon. Phil ging zum Apparat und hob den Hörer auf. »Decker«, meldete er sich.
    Eine weibliche Stimme fragte: »Mr. Decker, ist Miß Strefford bei Ihnen?«
    »Ja.«
    »Kann ich sie einmal sprechen?«
    »Augenblick bitte«, sagte Phil und hielt Susan den Hörer hin. »Für Sie«, meinte er dann.
    »Oh«, sagte Susan. »Das wird meine Wirtin sein. Sie wollte mich verständigen, sobald die Operation vorüber ist. Ich hatte ihr Ihre Telefonnummer gegeben.«
    Susan nahm Phil den Hörer aus der Hand und meldete sich. »Hallo… Ja, Mrs. Morris…«
    Ihre Augen huschten unstet hin und her, als sie zuhörte. »Ist er…?« Sie lauschte wieder der Stimme auf der anderen Seite. »Geht in Ordnung, Mrs. Morris. Vielen Dank. Auf Wiedersehen.«
    Phil nahm ihr den Hörer aus der Hand und legte ihn auf.
    »Schlechte Neuigkeiten?« fragte er.
    Susan zuckte die Schultern. »Kann man noch nicht sagen. Die Operation ist gerade vorbei. Ich muß sofort zum Krankenhaus.«
    »Ich werde Sie hinfahren«, bot sich Phil an.
    »Nein, bitte nicht, Mr. Decker. Ich möchte allein fahren«, wehrte Susan ab.
    »Aber Sie wollen doch so schnell wie möglich…«
    »Mein Wagen steht unten vor der Haustür«, unterbrach Susan ihn. »Wirklich, Mr. Decker, ich möchte lieber allein fahren.«
    »Ich kann nicht mehr, als mich anbieten«, entgegnete Phil.
    Susan ging zur Tür und blieb dort noch einmal stehen. Sie lächelte sanft. »Es wäre nett, wenn Sie am Fenster ständen und mir nachwinken würden, Mr. Decker«, sagte sie leise und verließ die Wohnung.
    Phil ging zum Fenster und klappte die Blendladen zur Seite. Er öffnete das Fenster und beugte sich etwas vor. Auf der Straße sah er Susan auf einen alten Sedan zugehen. Sie winkte und verschwand dann in dem Wagen.
    Phil wollte sich gerade wieder zurückziehen, als es passierte. Im Haus gegenüber, genau im gleichen Stockwerk, blitzte es plötzlich auf.
    Dann schlug etwas gegen Phils Kopf.
    Für einen Augenblick spürte er den Schmerz und den Schock, dann spürte er gar nichts mehr.
    ***
    Tiller hatte sich geirrt. Der Verkehr auf dem Highway war schwach, und ich kam schnell voran. Etwa zwanzig Minuten nach Tillers Anruf erreichte ich die Stadtgrenze von New Rochelle.
    Die Siedlung, in der das Haus des Fernsehproduzenten lag, war auf der anderen Seite der City. Ich benutzte eine Umgehungsstraße und sah dann auch schon bald die Umrisse der Wohnhäuser im Scheinwerferlicht auftauchen Ich nahm den Fuß vom Gaspedal und ließ den Wagen langsam ausrollen. Mit dem Suchscheinwerfer leuchtete ich die Nummern der Häuser an. Nachdem ich den Bau gefunden hatte, fuhr ich noch zwei Straßen weiter und stellte dort meinen Wagen ab. Ich pirschte mich durch eine ganze Anzahl von ungepflegten Vorgärten zurück. Als ich die nächste Straße erreichte, sah ich mich sorgfältig um, bevor ich sie überquerte. Aber nichts war zu sehen. Ein klein wenig wollte ich mich doch vorsehen.
    Tillers Haus war ein zweistöckiger Steinbau.
    Im Erdgeschoß brannte Licht. Langsam, immer im Schatten der Mauerumrisse, ging ich auf das Haus zu.
    Ich war keine zwanzig Yard von der Haustür des Hauses entfernt, als ich hinter mir das Knirschen einer Schuhsohle auf dem losen Kies hörte. Sofort warf ich mich zu Boden und zog meine Smith and Wesson. Heute wollte ich nicht noch einmal überrascht werden.
    Ich sah, wie eine dunkle Gestalt an der Hausecke erschien. Sie kam langsam

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