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0471 - Im Wartesaal des Todes

0471 - Im Wartesaal des Todes

Titel: 0471 - Im Wartesaal des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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trug einen Mantel mit hochgeschlagenem Kragen. Seine Nase wirkte eingeschlagen, sein Haar schrie nach der scharfen Schere eines Friseurs. In seinem linken Mundwinkel hing eine erkaltete Zigarette. Die rechte Hand hielt der Mann in der Manteltasche.
    »Hast du ein Feuerzeug Charly?« rempelte er mich an. Er blieb vor mir stehen und grinste einfältig.
    »Nein, aber ich habe Streichhölzer.«
    »Die tun es auch«, versicherte er.
    Ich mußte grinsen. Sein Trick war so alt, daß man ihn in Quantico, der FBI-Schule, schon als Witz erzählte.
    »Nimm deine Hand aus der Tasche. Dann werde ich dir Feuer geben«, sagte ich.
    In seinen Augen blitzte es tückisch. »Ich soll die Hand aus der Tasche nehmen? Sofort!«
    Mit einem Ruck riß er seinen Arm hoch. Ich sah seine Faust und sah in der gleichen Sekunde einen Schlagring aufblitzen.
    Der Schläger machte eine kleine Wendung nach rechts.
    In diesem Augenblick knallte meine Rechte gegen seine Kinnspitze. Er sackte so schnell zusammen, daß ich sein Gesicht noch auf der Hand spürte.
    Als er ausgestreckt auf dem Bordstein lag, schaute ich mich schnell um. Niemand hatte die Szene beachtet. Dieses Viertel war nicht die Gegend, in der man sich um den Nachbarn kümmert. Ich durchsuchte den Knaben schnell, förderte eine Luger, ein Stechmesser und einen zweiten Schlagring hervor.
    In diesem Augenblick schlug er wieder die Augen auf. Seine Blicke waren alles andere als freundlich. Er versuchte auf die Beine zu kommen, doch seine Knie waren noch zu weich.
    Schnell fischte ich aus meiner Anzugtasche ein Paar Handschellen und verpaßte sie dem Burschen. Die Miene des Gorillas wurde noch saurer.
    »Bist du ein Bulle?« fragte er ängstlich und verblüfft. Seine Augen weiteten sich vor Schrecken. Anscheinend hatte er keine Ahnung, wer ich war.
    Ich zog ihn zu meinem Wagen. Wir hatten ein ganzes Stück zu gehen. »Wer hat dich geschickt?« fragte ich.
    Der Gorilla überlegte einen Augenblick. Seine Chancen standen nicht gerade gut. Er wußte, daß er nach diesem Angriff für einige Zeit hinter Gitter wandern würde. Ich merkte, daß er krampfhaft überlegte, daß er seine Chancen abwog. Schließlich knurrte er: »Mickey Derridge hat mich geschickt.«
    »Wer ist das?« fragte ich.
    »Keine Ahnung. Habe ihn nur hin und wieder gesehen.«
    »Erzähle das dem Richter. Mal sehen, ob er es dir glaubt.«
    »Aber es stimmt«, behauptete er eigensinnig.
    »Wo hast du ihn getroffen?«
    »Im Highland«, knurrte er unwillig. »Ray Emmerson, der Wert der Kneipe, kennt Derridge.«
    Na bitte, endlich eine Spur!
    ***
    »Warum hast du ausgerechnet diesen Anfänger auf Cotton gehetzt?« Die Frauenstimme klang ärgerlich und unnachgiebig. Sie duldete keine Widerrede.
    »Ich dachte…«
    »Wenn du weiterhin soviel denkst, landen wir noch auf dem Elektrischen Stuhl. Ich habe gesagt, daß uns dieser Cotton auf der Spur ist. Du weißt, was das heißt. Oder meinst du, ich ließe aus Spaß einen G-man hochgehen?«
    Der Mann nickte. Er war es gewohnt, von der Frau Befehle zu empfangen »Okay, ich werde dafür sorgen, daß er morgen ins Gras beißt.«
    »Gut, vergiß diesen Decker nicht. Die beiden G-men sind Freunde, und es kann uns nur nützen, wenn wir beide vom Hals haben.«
    »Warum sprichst du eigentlich immer von Freunden? Dieser Cotton muß sterben, weil er ein Freund von Harry Minton war. Decker muß wiederum sterben, weil er ein Freund von Cotton ist. Reißt denn diese Kette nie ab? Wir haben uns auf Bucks spezialisiert, aber eine Killer AG sind wir nicht.« Die Frau sah ihren Partner einen Augenblick ruhig an. Ihre Augen waren kalt und furchtlos. »Du mußt es schon mir überlassen, wie ich entscheide. Der Boß will es so.«
    »Okay«, murrte der Mann. »An mir soll es nicht liegen. Hauptsache, die Kohlen stimmen.«
    »Noch keine Gang hat soviel Erfolg gehabt' wie wir«, versetzte die Frau. Der Mann nickte. Er dachte an die Dollars, die er bereits erhalten hatte, und an das viele Geld, das er noch bekommen sollte.
    Die Frau hatte eine Liste in der Hand. Sie bestand aus zwei Blättern. Auf der einen Seite strich sie den Namen Cleveland-Bank. Auf der anderen Seite machte sie einen Haken hinter die Namen Jerry Cotton und Phil Decker.
    »Vergiß den anderen nicht. Er geht vor. Du weißt nicht, wieviel dieser Minton noch ausplaudern konnte.«
    »Das besorge ich gleich«, yersprach der Mann. Er steckte sich ein paar Magazine für seine Pistole ein und ging in den Nachbarraum. Dort warteten vier

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