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0472 - Das violette Feuer

Titel: 0472 - Das violette Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Übernahme zu wehren, insbesondere dann, wenn man selbst kein Pedotransferer war.
    „Nun gut", sagte er zu Rhodan, „wenn Sie so sicher sind, dann werde ich es eben mit Atlan versuchen. Es wird für mich ein Experiment sein, und für Ihren Freund Atlan wahrscheinlich ein heilsamer Schock. Es könnte sein, daß Sie danach gesprächiger und vor allem bescheidener werden."
    Ginkorasch saß schweigend hinter seinem Tisch.
    Er schien die Anweisung erhalten zu haben, sich auf keinen Fall in das Verhör einzumischen. Auch jetzt, als sich der Taschkar auf die Pedoübernahme Atlans vorbereitete, gab er keinen Kommentar. Man sah ihm jedoch die Erregung an.
    Der Taschkar fixierte den Arkoniden und konzentrierte sich. Er hatte längst die Individualimpulse Atlans angepeilt und geordnet.
    Das war zur Übernahme unerläßlich. Rhodan hielt einseitigen Kontakt zu Gucky und berichtete laufend über die Geschehnisse. Der Mausbiber wußte zu jeder Sekunde, was in dem Verhörraum geschah.
    Rhodan war froh, daß es ihm gelungen war, den Taschkar auf Atlan zu konzentrieren. So behielt er selbst freie Hand hinsichtlich der Berichterstattung an den Mausbiber, der seinerseits Takvorian unterrichtete.
    Plötzlich ging mit dem Taschkar eine erschreckende Veränderung vor. Er schien sich regelrecht aufzulösen, ohne an Masse zu verlieren.
    Seine Körperformen wurden verschwommen, flossen in sich zusammen und verloren die Konturen. Es gab auf einmal keine humanoiden Umrisse mehr, sondern nur noch eine gallertartige, schwabbelige Masse, die nur wenige Meter von Rhodan, Atlan und Ovaron entfernt auf dem Boden brodelte.
    Rhodan gab seine Eindrücke sofort weiter, und er war davon überzeugt, daß Takvorian bereits eingegriffen hatte. Optisch war diesmal die Verlangsamung des Zeitablauft nicht festzustellen.
    Sie bezog sich ja auch nur auf die sechsdimensionalen Energieströme des Pedotransferers.
    Atlan erwartete seinen Gegner ruhig und gelassen.
    Rhodan hatte ihm seinen Plan längst erläutert, soweit es die Übernahme anbetraf. Es kam auf die Situation an, wie sie sich weiter verhalten würden. Zuerst einmal ging es darum, den Taschkar davon zu überzeugen, daß es keineswegs so einfach war, einen Terraner oder Arkoniden zu übernehmen.
    Wenn dieser Teil des Plans gelang, ergab sich zwangsläufig eine Situation, die den zweiten Teil so gut wie notwendig machte.
    Ginkorasch starrte abwechselnd auf die Gallertmasse, die alles war, was von seinem obersten Chef übrig geblieben war, und auf Atlan, der ruhig in seinem Sessel saß und abwartete.
    Aber es geschah nichts!
    Atlan war noch er selbst, das konnte Ginkorasch an dem etwas spöttischen Lächeln sehen, das um die Lippen des Arkoniden spielte. Rhodan berichtete alles, was er sah und hörte, an Gucky weiter, damit Takvorian stets wußte, was er zu tun hatte.
    Bis jetzt verlief alles nach Wunsch.
    Ginkorasch sprang entsetzt auf, als die Gallertmasse wieder Formen anzunehmen begann.
    Das war ungeheuerlich! Das hatte es noch nie gegeben, daß eine Pedotransferierung auf so geringe Entfernung hin nicht einwandfrei verlief. Und dazu noch die des Taschkars, der als einer der fähigsten Pedotransferer überhaupt galt.
    Sein Blick blieb auf Atlans Gesicht hängen. Der Arkonide erwiderte den Blick Ginkoraschs mit ironischer Überlegenheit, wirkte aber dabei nicht etwa schadenfroh.
    Der Taschkar entstand aus dem formlosen Brei, blieb aber mit geschlossenen Augen auf dem Boden liegen. Ginkorasch gab Alarm, und wenig später erschienen Medoroboter und einige Ärzte. Sie untersuchten den Herrscher, um eine tiefe Erschöpfung festzustellen, die zwar unangenehm, aber keineswegs lebensgefährlich war. Der Taschkar benötigte Ruhe, das war alles.
    Die drei Gefangenen wurden von ihren schwerbewaffneten Wärtern in ihr Gefängnis-Appartement zurückgebracht. Ginkorasch hatte ihnen ein weiteres Verhör in Aussicht gestellt, sobald sich der Taschkar erholt hatte.
    Als sich die Tür schloß, sagte Ovaron: „Auf der einen Seite finde ich es ja sehr erfreulich, daß die Aufmerksamkeit des Taschkars in erster Linie Ihnen beiden gilt, aber allmählich beginne ich mich zu fragen, ob er mich noch ernst nimmt? Er kümmert sich eigentlich gar nicht um mich."
    „Ein gutes Zeichen", beruhigte ihn Rhodan und setzte sich. „Wenigstens für Atlan und mich. Er hält uns für gefährlicher, und genau das ist ja unsere Absicht. Die Takerer sollen sich durchaus nicht in Sicherheit wiegen, was ihre intergalaktischen Pläne

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