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0474 - Das Duell der Mächtigen

Titel: 0474 - Das Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rutschte der Anker aus dem Loch und fiel Rhodan vor die Füße. Der Paladin hatte recht behalten - die Mauern waren zu dick. Demnach waren die Öffnungen metertief oder noch tiefer.
    Rhodan wirbelte herum und schrie: „Paladin!
    Hierher bitte!"
    Er rollte das Seil wieder auf und wartete auf den Roboter. Zwanzig Sekunden später bremste Paladin neben ihm.
    Perry fragte: „Harl - kann Ihre Konstruktion diesen Anker genau ins Zentrum dieses Loches dort schleudern ... und so tief wie möglich?"
    Harl fragte mit gedrosselter Lautstärke: „Die Mauer ist zu dick, nicht wahr?"
    „Ja."
    „Einen Augenblick."
    Die Maschine nahm das Seil, legte es zurecht und faßte den Anker an.
    Dann holte der lange Arm aus. Die genaue Berechnung der Flugbahn und der angewendeten Kraft nahmen die positronischen Mikrogeräte vor, dann schnellte der Arm herunter, das Handgelenk beschrieb eine Kurve. Im zweiten Drittel dieser Kurve ließ Paladin die Leine los, und der Anker segelte mit nachgezogener Leine fast waagrecht durch die Luft, wurde durch das Zentrum des Loches geschleudert und prallte nach längerer Zeit auf.
    Vorsichtig zog Paladin an dem Seil; es spannte sich und ... es hielt.
    Rhoden nickte.
    „Ausgezeichnet. Alle anderen sollen hier warten.
    Hoffentlich hat meine Waffe diese Prozedur gut überstanden."
    Der Paladin stapfte davon.
    Rhodan stemmte sich gegen die Mauer, griff nach dem Seil und setzte seine Füße ein. Langsam, Zentimeter um Zentimeter hangelte er sich am Seil empor, fast waagrecht in der Luft hängend.
    Zwei Meter ...
    Drei Meter ...
    Rhodan zog sich schwitzend und keuchend höher.
    Bei der letzten Bewegung sah er in das Loch hinein, sah entlang des straff gespannten Stahlseils und sah den oberen Teil des Ankers. Mit einem letzten Schwung lockerte er den Zugriff der Fersen und rutschte auf den Waden ins Loch hinein. Der Durchmesser betrug ungefähr hundertfünfzig Zentimeter. Rhodan lag bis zu den Schultern in dieser rätselhaften Öffnung und drehte sich langsam auf den Bauch, dann versuchte er, sich vornüber aufzurichten.
    Unter sich sah er die Gruppe, die langsam näherkam. Ras Tschubai konnte schon wieder gehen, aber der Mausbiber wurde vom Paladin getragen.
    Rhodan nickte, zog das Seil hinter sich her und kroch zusammengekrümmt durch die Röhre dieser Maueröffnung.
    Er errechnete etwa zehn Meter Länge.
    Dann befand er sich am anderen Ende des röhrenförmi:gen Loches, hielt an und schüttelte den Kopf. Er begriff diese rätselhafte Anordnung der Baumasse nicht. Wenn er richtig schloß, dann bestand diese geschwungene Form der Mauer aus einer rund zehn Meter dicken Wand, die vielfach durchbrochen war und unter dem Licht aus einem künstlichen, weißen Himmel aus Glas lag. Die Mauer endete vor seinen Augen. Dahinter lag ein Geländestreifen, der von Schutt und Mauerbrocken bedeckt war. Dieses Gelände setzte sich in eine rauhe Felswand fort, in der sich in etwa dreißig oder vierzig Metern Höhe eine große, rechteckige Öffnung befand. Von dieser Öffnung führte eine weiße Brücke, die wie Stahlbeton aussah, zu Rhodan her und hatte vor langer Zeit wohl in jene merkwürdige Mauer gemündet - jetzt war das letzte Stück heruntergebrochen und lag als fast senkrechte, glatte Fläche voller Risse und Sprünge an dem Pfeiler, schräg unterhalb Rhodans, an der halbrunden Mauer.
    Neben dem Ausgang erkannte Rhodan einen unbeweglichen, fast humanoid wirkenden Roboter oder eine Metallgestalt.
    „Verdammt!" sagte der Großadministrator. „Ein Hindernisrennen!"
    Er setzte sich an den Rand des Loches, ließ die Beine herunterhängen und sah sich um. Die Platte bot für ihn und Atlan sicher nicht viel Widerstand; sie war zu überwinden. Aber wie kamen alle anderen hier durch die Mauer? Er wußte es nicht. Aber er war sicher, daß er dort oben einen Weg finden würde.
    „Los!" sagte er.
    Er nahm seinen Strahler aus der Schlinge, entsicherte ihn und brannte vorsichtig hinter sich eine drei Finger tiefe Rille in den Stein. Dann legte er drei Speichen des Ankers in diese Rille, schlug mit der Faust nach und warf das Seil aus der Öffnung. Es fiel klatschend auf einen großen Felsbrocken.
    Langsam seilte sich Rhodan ab, dann schlug er das Seil wieder aus der Verankerung und lief in großen Sprüngen über den Geröllberg auf den Anfang der heruntergeklappten Brücke zu.
    Er lehnte sich dagegen und fühlte die Oberfläche ab. Hier war mit dem Seil nicht weiterzukommen - doch: Er mußte sich nur etwas anderes einfallen

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