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0474 - Der Hexenstein

0474 - Der Hexenstein

Titel: 0474 - Der Hexenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen einfach optimal, aber uns blieb das Lachen im Halse stecken…
    ***
    Der Zombie war wieder unterwegs, und er hatte seine Beutewaffe, die Axt, mitgenommen. Die beiden Leichen interessierten ihn nicht mehr. Er hatte sie als eine schaurige Mahnung oder Warnung für die Lebenden zurückgelassen.
    In diesem Hochtal räumte niemand den Schnee weg oder fuhr ihn platt. Der Zombie mußte sich durch die hohen, schneeweißen Wehen kämpfen, und er wühlte sich vor wie eine Maschine. Das war er im Prinzip auch. Ein lebender Toter kennt keine Erschöpfung. Er steht immer wieder auf, wenn er geschlagen wird, er kann Ewigkeiten durchwandern, ohne eine Pause einzulegen.
    Es dauerte nicht mehr lange, bis er den Gletscherfluß erreichte und auch den Wald sah, in den er eintauchen mußte. Thomas kannte das Gasterntal wie seine Westentasche. In seinem normalen Leben hatte er es oft Touristen gezeigt.
    Sein Ziel war das Gasthaus »Zum Steinbock«. Dort wurde die Gasternbibel aufbewahrt, auf die es ihm allein ankam. Das Gasthaus lag höher als der kleine See, den er passierte. Die Steigung würde mitten im Wald beginnen.
    Thomas bewegte sich durch eine schweigende Welt. Der auf den Bäumen liegende Schnee war zum Teil so hart gefroren, daß er schon Eisklumpen bildete. Hin und wieder strich Wind durch das Tal, bewegte dann die starren Zweige und sorgte auch manchmal dafür, daß Schneebrocken abfielen.
    Wenn er von einem getroffen wurde, machte ihm das ebensowenig etwas aus wie die Steigung, die er jetzt in Angriff nahm. Mit beiden Armen ruderte er durch die weiße Pracht. Er hatte nicht den schmalen Pfad durch den Wald genommen, sondern den offiziellen Weg, der ihn direkt zu seinem Ziel brachte.
    In Kehren drehte sich der Weg in die Höhe, lief manchmal eben weiter, und stieg dann wieder an.
    Am Himmel stand eine weißgelbe Sonne. Ein strahlender Ball, der seine Strahlen über die helle Schneefläche schickte und diese an manchen Stellen so aufglänzen ließ, als wären die Spiegel aus Eis.
    Oft wirbelte ihm Schnee entgegen, den der Wind mitbrachte, das aber störte ihn nicht. Thomas hatte nur Augen für die Umgebung. Er glotzte förmlich hinein und schwang bei jedem Schritt die Axt.
    Längst hatte ihre Schneide die rote Färbung verloren, sie glänzte wieder wie blank gescheuert.
    Der Wald lichtete sich. Thomas hatte an einigen Stellen freien Durchblick und wußte nun, daß er von seinem Ziel nicht mehr weit entfernt war. Das Gasthaus lag auf der linken Seite. Es gehörte zu den wenigen Häusern innerhalb des Hochtals.
    Als der Zombie es vor sich sah, blieb er stehen.
    Das Gasthaus »Zum Steinbock« lag unter der dicken Schneedecke fast versteckt. Die schrägen Dachhälften schlossen mit den Hängen ab.
    Um das Lokal zu erreichen, mußte er auf eine Plattform steigen, an die sich eine Holztreppe anschloß. Die Tür lag unter einem kleinen Vordach verborgen, das ebenfalls eine Schneehaube zeigte.
    Überhaupt war vom hellbraunen Holz des Hauses so gut wie nichts zu sehen, weil die weiße Pracht alles verdeckt hatte.
    Selbst die Stufen konnte der Zombie nicht erkennen, als er sie hinaufging.
    Vor der Tür blieb er stehen. Über ihm rieselte Schnee von der Dachkante. Die Körner fielen in seinen Nacken, wo sie nicht sofort wegschmolzen, weil seine Haut ebenfalls kalt war.
    Er störte ihn nicht. Dafür hob er den rechten Arm und legte die Hand mit der teigig wirkenden Haut auf die gebogene Klinke. Er wollte ausprobieren, ob das Haus abgeschlossen war.
    Ja, es war.
    Der Zombie trat einen Schritt zurück, damit er den nötigen Platz hatte, um ausholen zu können. Bis zu den Schienbeinen war er im Schnee versunken, wuchtete seinen Oberkörper nach vorn und drosch so hart zu, wie er nur konnte.
    Etwa in Gesichtshöhe hämmerte die Axtklinge gegen die Tür. Sie riß noch kein Loch, nur einen tiefen Keil in das Holz, den die nächsten Schläge vergrößerten.
    Der Untote, eine graue Gestalt auf dem weißen Schnee, arbeitete wie besessen. Und er zerhämmerte die Tür tatsächlich. Sogar das Schloß schlug er aus der Verankerung.
    Mit dem Fuß rammte er die Tür auf. Sie schleifte ein wenig über den Boden, dann blieb sie offen.
    Die Lücke war so groß, daß der Zombie hindurchschreiten konnte.
    Mit einem schweren, hölzern wirkenden Schritt betrat er den Gastraum, in dem es ebenfalls kalt war. Man bezeichnete ihn als Kaminstube, aber der gemauerte Kamin war längst erloschen. Ein wenig kalte Asche lag noch auf dem Rost. Die Tische standen

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