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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Rechtsanwalt kümmern müssen.«
    Phil sah nicht besser aus als ich. Das eine Auge war dick verschwollen, sein Jackett zerrissen.
    »Ich glaube, wir waren nicht gerade berühmt«, meinte Phil mit Galgenhumor, als wir in den ersten Stock zurückgingen.
    Er irrte sich nicht. Auch Winslaw hatte sich ebenso verdrückt wie die anderen.
    Wir durchsuchten das angrenzende Nebenzimmer und stellten an Hand verschiedener Spuren fest, daß sich mindestens zwei oder drei Personen darin aufgehalten hatten.
    ***
    Mr. Winslaws Büro war geschlossen, als wir am anderen Morgen bei ihm aufkreuzten. Wir hatten nichts anderes erwartet und deshalb vorgesorgt: Der Haussuchungsbefehl öffnete uns auch diese Tür.
    Aber wir sahen gleich, daß uns jemand zuvorgekommen war.
    Die Aktenschränke zeigten eine gähnende Leere. Alle Schubfächer der Schreibtische waren ausgeräumt. Selbst die Papierkörbe hatte man nicht vergessen.
    Ich kroch auf dem Boden herum. Hinter den Regalen war ein schmaler Raum freigeblieben. Dort entdeckte ich eine dünne Mappe.
    »Sieh dir das mal an, Phil! Eine Rechnungsmappe mit Durchschlägen über Heereslieferungen. Anscheinend hatte Winslaw sogar seine schmutzigen Finger im Rüstungsgeschäft.«
    »Sagt dir das etwas?«
    »Dir nicht?«
    »Nein.«
    »Denk an meinen Auftrag in den Boland-Werken. Hier besteht doch ein echter Zusammenhang!«
    »Verstehe ich nicht.«
    »Wie aus diesen Rechnungen hervorgeht, hat Winslaw auch mit Heereslieferungen zu tun. Vielleicht sogar mit Bomben! So ein Mann erfährt doch, wenn etwas Neues auf den Markt kommt!«
    »Zutrauen würde ich ihm alles.«
    »Ich auch. Überleg mal, Phil. Kai Chester wurde angeschossen, als er drei Männer überraschte, wie sie sich an den Bomben zu schaffen machten. Damals wußte man noch nicht, daß sechs Übungsbomben gegen sechs der neuen Serie ausgetauscht worden waren, die dann einen Tag darauf verschwanden.« Ich erinnerte mich an das Gespräch, das ich mit Brighton in »Camerons Wood« geführt hatte. Ich brauchte nur zu kombinieren. Die Lösung lag auf der Hand.
    »Was ist los mit dir?« fragte Phil. »Du siehst aus, als ob du den Stein der Weisen gefunden hättest!«
    »Den Stein nicht«, sagte ich nachdenklich. »Aber vielleicht die Bomben.«
    ***
    »U.S.Air Forces, Airbase Cranbury« stand auf dem Schild ah der Weggabel.
    Ich steuerte den Jaguar die breite Betonstraße hinunter, die direkt zum Flugplatz führte. Ich hatte mich entschlossen, die Rolle als Rationalisierungsfachmann aufzugeben. Die Tarnung war undicht geworden und deshalb für uns witzlos. Sie behinderte mich nur in einer Bewegungsfreiheit.
    Ein Wachtposten fuhr mich im Jeep zum Kommandanten.
    Colonel Terbondy war von meinem Besuch unterrichtet und empfing mich in seinem Büro. Er kam gleich zur Sache:
    »Wir haben alles überprüft, Mr. Cotton. Bei uns sind tatsächlich nur die sechs Übungsbomben angekommen. Da muß ein Irrtum vorliegen.«
    »Würden Sie bitte den Begleitoffizier kommen lassen. Und natürlich aüch den Fahrer, der den Truck steuerte.«
    Er drückte auf die Taste des Sprechfunkgeräts. »Lieutenant Delfort zu mir.« Dann sah er mich an. »Sergeant Whell ist im Augenblick auf Urlaub. Aber ich glaube auch nicht, daß er irgend etwas von Belang aussagen könnte.«
    Ich verschwieg, daß ich gerade in diesem Punkt ganz anderer Meinung war. Unsere Leute hatten inzwischen festgestellt, daß es in Pemstone/Oregon keine Braut gab, die auf Wheel wartete.
    Es klopfte, und Lieutenant Delfort betrat das Büro.
    »Das ist Mr. Cotton vom FBI«, stellte der Colonel vor. »Erzählen Sie ihm alles, was Sie von der Fahrt mit den Übungsbomben wissen!«
    »Jawohl, Colonel. — Also, das war am…«
    »Vielleicht ist es besser, wenn ich Fragen stelle«, unterbrach ich ihn.
    Er blickte mich offen an. »Wie Sie wünschen, Mr. Cotton.«
    »Okay, wann wurde Sergeant Wheel für die Fahrt eingeteilt und von wem?«
    »Er wurde zuerst gar nicht eingeteilt. Sergeant Muller sollte den Transport übernehmen. Aber da Wheel einen Urlaubstag zusätzlich herausschinden wollte, tauschte er mit Muller.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    Der Colonel erklärte es mir. »Es ist eine Zwei-Tage-Fahrt. Die Besatzung bekommt dafür einen freien Tag.«
    »Also Wheel tauschte mit Muller, okay. Sie fuhren nach Bayonne, übernachteten dort, luden am anderen Tage die Bomben und fuhren ohne Unterbrechung zurück. Ist das richtig?«
    »Im Prinzip, ja.«
    »Würden Sie sich bitte präziser ausdrücken!«
    »Die

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