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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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brauchen Sie ’ne besondere Einladung?«
    »Vielleicht bin ich Augenzeuge!« erklärte ich.
    Er bekam den Mund nicht zu. »He, Jim, hier ist einer, der alles gesehen hat«, rief er seinem Kollegen zu.
    Ich ließ mich vorwärts drängen, bis ich bei der Limousine stand.
    Der Leiter der Mordkommission war ejn Lieutenant. Sehr jung und sehr forsch. Ich kannte ihn nicht.
    »Sie haben also beobachtet, wie der Mann erschossen wurde. Können Sie sich ausweisen?«
    Ich lächelte. »Können schon, aber das würde Ihnen wenig nützen, Lieutenant. Mein Ausweis ist nämlich falsch.«
    Der Lieutenant verstand mich natürlich nicht und glaubte, ich wollte ihn auf den Arm nehmen. Aber bevor er Krach machen konnte, klärte ich ihn auf:
    »Meine- Name ist Cotton vom FBI. Ich führe gerade einen Spezialauftrag durch, uhter falschem Namen. Aber mein Kollege Phil Decker wird Sie über meine Identität aufklären. Er befindet sich im Rasthaus.«
    »Schon gut, Mr. Cotton«, sagte er beeindruckt. »Ihr Name ist mir nicht unbekannt. Aber natürlich muß ich Sie bitten…«
    »Das ist selbstverständlich«, unterbrach ich ihn. »Aber jetzt möchte ich gern den Toten sehen. Ich habe Grund zu der Annahme, daß mir der Mann nicht ganz unbekannt ist.«
    Nur zu gern war er einverstanden.
    Wir warteten, bis der Fotograf seine Aufnahmen beendet hatte.
    Der Doc untersuchte gerade die Einschußwunde. »Es wurde aus ziemlicher Entfernung geschossen. Ich tippe auf ein Gewehr mit Schalldämpfer, kleines Kaliber, aber von großer Durchschlagskraft. Die Kugel ist auf der anderen Seite ausgetreten, ohne die Wunde allzu sehr zu vergrößern.«
    Er drehte den Toten auf den Rücken. Vor uns lag Sam Brighton, der Sicherungschef der Boland-Werke. Die glanzlosen Augen starrten ausdruckslos in den nächtlichen Himmel.
    ***
    »Kregster weiß etwas«, flüsterte mir Phil zu, als ich mit dem Lieutenant das Rasthaus betrat.
    Ich stellte keine weiteren Fragen. »Das ist Lieutenant Morles von der Modkommission«, stellte ich vor. »Zeig ihm bitte deine Legimation, Phil.«
    Phil holte seinen Ausweis aus der Tasche.
    »Aber das wäre doch nicht nötig gewesen«, sagte der Lieutenant verlegen. »Ich meine, es ist natürlich selbstverständlich… und überhaupt…«
    »Schon gut, Lieutenant, setzen wir uns.«
    Wir gingen zu einem Tisch, der abseits neben der Theke stand.
    »Das Gelände wird noch abgesucht«, berichtete Morles. »Ich bleibe hier und werde selbst die Vernehmungen vornehmen.«
    »Von allen Gäst.en?« wollte Phil wissen. »Das wird eine verdammte Arbeit. Es sind weit über hundert Personen.«
    »Wenn es Ihnen recht ist«, meinte ich höflich, »werden wir uns jetzt verabschieden. Sollten wir irgendeinen Anhaltspunkt finden, der Ihre Ermittlungen weiterbringt, werden wir Sie benachrichtigen.«
    Morles bedankte sich überschwenglich.
    Wir gingen in den Speisesaal. »Was hast du erfahren, Phil?«
    »Einiges, und du?«
    »Ich bin ziemlich sicher, daß es Brighton war, der mich anrief.« - »Brighton?«
    »Er war der Chef des Sicherungsdienstes in den Boland-Werken.«
    »Und Frighton?« Phil stutzte auf einmal. »Hör mal, Jerry, fällt dir nichts auf? Brighton und Frighton! Das klingt nicht nur ähnlich, sondern zwingt geradezu…«
    Ich winkte lächelnd ab. »Diese Namensähnlichkeit ist mir längst aufgefallen. Und ich habe auch schon eine Theorie! Nehmen wir an, Frighton hieße eigentlich Brighton und wäre mit Sam verwandt. Meinetwegen der Bruder. Durch eine kleine Korrektur in seinem Paß konnte er die Änderung leicht bewerkstelligen.«
    »Und weiter?«
    Ich zuckte die Achseln. »Alles andere ist noch zu sehr im Dunkeln, Phil. Wo ist Kregster?«
    Wir fragten einen Kellner nach dem Wirt. Er führte uns zu einem Zimmer neben der Küche und klopfte an.
    Kregster war ein schwerer Mann. Auf massigen Schultern saß ein ebenso massiger Kopf mit grauen Stoppelhaaren. Die kugeligen Augen blickten sehr wachsam.
    »Bullen, was?« begrüßte er uns und verzog sein nicht gerade schönes Gesicht zu einem breiten Grinsen.
    Wir setzten uns, ohne eine Aufforderung abzuwarten, und Phil legte seinen Ausweis auf den Schreibtisch.
    Kregster schob ihn angewidert zur Seite. »Macht es kurz, was wollt ihr wissen?«
    »Haben Sie den Toten gekannt?«
    »Nee.«
    »Er ist doch bestimmt mit einem Wagen hierhergekommen. Anders ist das Rasthaus kaum zu erreichen.«
    »Kann sein, kann auch nicht sein«, antwortete der Wirt unbestimmt.
    »Sie meinen also, daß ihn jemand mitgenommen

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