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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht. Ich weiß nicht, weshalb du dich wegen des Girls so aufregst. Ist sie meine Freundin oder deine?«
    Die beiden Männer im Zimmer 235 des Ringford Hotels fuhren mit dem Fahrstuhl in die Halle.
    Der Portier träumte vor sich hin. Er sah sie nicht, als sie das Hotel verließen.
    Plötzlich blieb Peter stehen. »Der Koffer!« sagte er. »Wir brauchen den Koffer!«
    »Quatsch, es muß auch so gehen. Denk mal dran, wie ich das Ding mit Delfort gedreht habe! Der Trottel hat nichts gemerkt. Im Fliegerhorst denken sie immer noch, ich bin zur Hochzeit in Oregon!«
    »Und dieser Cotton? Der Mann hat dich erkannt!«
    »Ja, verdammt noch mal. Aber meinst du, ich lasse mir von einer Spürnase das Geschäft verderben? Wir drehen das Ding auch ohne den Koffer.«
    »Und wenn Polly was passiert ist?«
    »Was soll ihr passieren? Polly paßt schon auf sich auf. Die bekommt nicht plötzlich den Moralischen wie gewisse andere Leute.«
    »Hör auf!« schrie Peter ihn an. »Das war… das war die größte Gemeinheit…«
    »Der Chef wollte es so. Sam war viel zu weich für den Job.«
    Der andere sagte nichts mehr. Schweigend gingen sie die Straße hinunter zu einem Parkplatz. Hier stiegen sie in einen schwarzen Cadillac und fuhren in Richtung Hudson.
    Sie fuhren schnell, denn um diese Zeit gab es kaum Verkehr in dieser Gegend. Auch im Tunnel, der nach New Jersey führte, blieben sie das einzige Fahrzeug.
    Ted steuerte. Der schwere Wagen lag sicher in seiner Hand.
    »Zwei Uhr und 22 Minuten, wir müssen uns beeilen. Gegen drei sind die beiden Trucks an der Brücke.«
    Der Boß hatte wirklich alles genau vorbereitet. Als sie an die Brücke bei Kearny kamen, sahen sie die roten Lichter. Eine schwere Straßenwalze blockierte die Durchfahrt.
    Mehrere Männer waren damit beschäftigt, eine Straßensperre anzufertigen, wie sie bei Umbauten verwendet wird.
    Andere montierten Umleitungsschilder. Das ganze sah aus wie eine perfekte Baustelle.
    Und das sollte auch so sein.
    »Was sagst du nun, Peter? Wir brauchen den Koffer nicht. Ich habe es dir gleich gesagt. Das ist doch eine Schau, die die Jungens da abziehen. Die fallen darauf ’rein!«
    »Und wenn vorher ein anderes Fahrzeug kommt?«
    »Wird auch umgeleitet. Meinetwegen kann’s sogar ein Polizeiwagen sein. Oder meinst du, die Bullen sind über alle Straßensperrungen unterrichtet?« Sie fuhren den Caddy in einen Hohlweg, der von der Straße weg zu einem Hochwald führte. Hier stand bereits ein schwerer Vierachser, der für den Weitertransport der Bomben bestimmt war.
    Ein Mann trat aus dem Dunkel der Bäume und hielt ihnen eine Maschinenpistole vor den Bauch.
    »Laß den Unsinn«, knurrte Ted unwillig. »Sie müssen jeden Augenblick kommen.«
    »Es dauert noch«, sagte der Posten. »Wir haben eine Funkverbindung mit der nächsten Straßenkreuzung. Sie sind eben vorbeigekommen. Also noch zehn Minuten!«
    Die beiden Männer gingen zurück zur Brücke. Die angeblichen Bauarbeiter waren verschwunden. Dafür brannten die Begrenzungslaternen, und das Sperrschild, das auf die Umleitung hinwies, war von einem Scheinwerfer angestrahlt.
    »Wie im Kino«, feixte Ted. »Das mußt du doch zugeben, von Organisation versteht der Boß allerhand.«
    Sie krochen die Böschung hinunter und blieben eng an den Boden gepreßt liegen. Neben ihnen rauchte jemand eine Zigarette.
    »Ausmachen, du verdammter Idiot«, zischte Ted.
    Die Zigarette verglimmte im weichen Sandboden. Alles war still.
    Und dann hörten sie das Brummen schwerer Motoren. Noch weit entfernt, aber deutlich erkennbar, tauchten zwei winzige Lichtpunkte auf der Landstraße auf, verloschen, als sie durch ein Waldstück fuhren, und wurden dann größer.
    »Ich gebe das Signal«, sagte Ted. »Achtung…«
    ***
    Ich war in zehn Minuten im Office. Der Doc kam mir auf dem Flur entgegen.
    »Lebt sie?«
    »Ja, sie lebt. Aber ich habe die Überführung ins Krankenhaus angeordnet. Sie hat Gift genommen, will mir aber nicht sagen, was für eines es war.«
    »Kann ich sie sehen?«
    »Davon rate ich ab, sie ist sehr schwach und kann sowieso nicht sprechen. Ich möchte erst wissen, was der Toxikologe zu dem Fall sagt.«
    Ich ging in mein Büro. Auf dem Schreibtisch stand ein großer Koffer, an dem Borden herumhantierte.
    »Ich bekomme das verdammte Ding nicht auf, Jerry. Sieh dir mal das Schloß an!«
    »Ist das der Koffer von Miß Brighton?«
    Dick nickte. »Er hat ein Schloß, wie man es im allgemeinen nicht findet. Ich möchte es nicht gern kaputt machen.

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