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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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hat. Haben Sie ’ne Ahnung, wie dieser Jemand aussah? Ich hörte nämlich, daß er die ganze Zeit über allein an seinem Tisch gesessen hat.«
    »Allein? So, wird schon stimmen, wenn Sie es sagen. Er kann ja auf jemanden gewartet haben!«
    »Sie wissen doch was, Kregster«, bohrte Phil weiter. »Wer hat ihn hergebracht? War es nur einer, oder waren es mehrere?«
    »Wenn Sie schon fragen… also gut, es war einer. Aber der ist gleich wieder verschwunden.«
    »Wohin?«
    »Ich habe ihn nicht gefragt. Mein Grundsatz ist nämlich: leben und leben lassen.«
    »Wie sah der Mann aus?«
    Er tat so, als ob er angestrengt nachdachte. »Ja, groß war er. Ich glaube, dunkelhaarig. Er trug einen braunen Trenchcoat und einen weichen Lederhut. Sagt Ihnen das was?«
    »Wenig.«
    »Sonst weiß ich aber nichts.«
    »Haben Sie ihm nicht zufällig ein Zimmer vermietet?«
    Sein »Nein« kam sehr schnell.
    »Oder hat er jemanden in Ihrem Haus besucht, der bereits hier wohnte?« Ich sah das kurze Aufblitzen in seinen Augen und wußte, daß ich auf der richtigen Spur war.
    Aber jetzt war aus Kregster nichts mehr herauäzuholen.
    Ich stand auf. »Überlegen Sie sich’s«, sagte ich. »Wir kommen wieder!«
    ***
    Wir gingen zur Anmeldung.
    »Das Gästebuch«, forderte ich von dem Portier.
    Er schob es mir zu, ohne nach dem Grund zu fragen.
    Wir gingen systematisch die letzten dreißig Eintragungen durch. Aber kein Name war uns bekannt. Bis Phil auffiel, daß an der Schrift des Gastes von Zimmer 24 herumradiert worden war.
    Ich klappte das Buch zu und gab es dem Portier zurück.
    Er beobachtete uns, als wir die Treppe zu den oberen Stockwerken hinaufgingen.
    Aber ehe er telefonieren konnte, klopften wir bereits an.
    »Herein!« rief eine tiefe Stimme.
    Ich stieß die Tür auf, und wir gingen hinein. Im gleichen Augenblick klingelte das Telefon, das auf dem Tischchen stand.
    »Es ist nur der Portier«, sagte ich. »Er will Sie davon in Kenntnis setzen, daß Sie Besuch bekommen.«
    »Wie ich sehe, ist er bereits da«, sagte der große, etwas zur Fülle neigende Mann, der mitten im Zimmer stand, als ob er uns erwartet hätte. Er mochte ungefähr Fünfzig sein. Ich hatte ihn noch nie gesehen.
    Dagegen war die andere Person, die sich bei ihm aufhielt, eine echte Überraschung für mich. Ich wahrscheinlich auch für sie!
    Sie saß’in der anderen Ecke des Zimmers auf der Couchlehne und ließ ein unbestrumpftes Bein graziös herunterbaumeln. Ich hatte das Mädchen unter dem Namen Polly kenengelernt.
    »Sie!« rief sie halblaut.
    »Wenn du diesen Herrn kennst, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du uns bekannt machen würdest, Polly. Ich hatte noch nicht den Vorzug.«
    »Das ist… das ist… Mr…«
    Ich winkte ab. »Geben Sie sich keine Mühe, Miß. Sie kommen doch nicht drauf.« Ich wandte mich an den Großen. »Mein Name ist Cotton, und das ist mein Kollege Decker. Wir sind FBI-Beamte.«
    Polly wurde blaß. Sie hörte auf, mit dem Bein zu wippen, als wollte sie einen Schrei unterdrücken.
    Entweder hatte der Mann Nerven wie Drahtseile, oder er besaß tatsächlich ein reines Gewissen. Es überraschte ihn jedenfalls nicht, daß plötzlich zwei G-men bei ihm auftauchten.
    »Nehmen Sie Platz, meine Herren. Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?«
    »Sie sind Mr. Robert Winslaw, wie aus der Eintragung im Gästebuch hervorgeht. Auch wenn jemand versucht hat, den Namen unkenntlich zu machen.«
    Er hob die buschigen, tiefschwarz gefärbten Augenbrauen. »Ich habe nichts zu verbergen, wenn Sie das ausdrücken wollten. Ich bin eine bekannte Persönlichkeit und…«
    »Eben, Mr. Winslaw«, schaltete sich Phil ein. »Das dachte ich mir auch, als ich Ihren Namen las. Wir hatten schon einmal miteinander zu tun. Vielleicht erinnern Sie sich?«
    »Nein«, gab er schroff zurück.
    »Es liegt zwei Jahre zurück. Sie verteidigten damals Giulio Fellioso, den berüchtigten Maffia-Führer, Erpresser, Mörder und Rauschgifthändler. Sie hatten Pech, Mr. Winslaw! Ihr Mandant endete auf dem Elektrischen Stuhl.«
    Die Erinnerung schien für den Anwalt schmerzlich zu sein. Er bekam einen roten Kopf und sah für einen Moment so aus, als sollte er einem Schlaganfall zum Opfer fallen.
    »Mr. Winslaw«, sagte ich. »Können Sie mir sagen, ich welchem Verhältnis Sie zu dieser… Dame stehen?«
    »Sie ist meine Klientin.«
    »Das wird sie auch nötig haben. Ich werde sie festnehmen müssen.«
    »Sind Sie deshalb zu mir gekommen?«
    »Nein, das ist nur eine unerwartete

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