Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Begleiterscheinung. Ich wollte eigentlich eine ganz persönliche Frage an Sie stellen!«
    »Bitte.«
    »Was haben Sie mit dem Mord an Sam Brighton zu tun, Mr. Winslaw?«
    Der Anwalt hatte sich schnell wieder gefangen.
    »Ich glaube, ich habe Ihre Frage nicht richtig verstanden.«
    »Dann werde ich mich deutlicher ausdrücken. Was haben Sie mit dem Mann zu tun, der Sie vor zwei Stunden in diesem Zimmer besuchte?«
    Ich wußte, daß ich auf meine Fangfrage wahrscheinlich keine wahre Antwort erhalten würde. Winslaw war ein mit allen Wassern gewaschener, skrupelloser Anwalt.
    Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Die Zurückhaltung kostete ihn ungeheure Anstrengungen. »Ich bekam keinen Besuch. Miß Polly wird es Ihnen bestätigen.«
    Ich warf eihen mitleidigen Blick auf das Mädchen, der sie vor Wut zittern ließ. »Die Zeugenschaft dieser Dame wird Ihnen vor Gericht wenig nützen. Miß Polly hat selbst eine Anklage zu erwarten. Sie wird guttun, sich auf keine zweifelhaften Dinge einzulassen. Also, Mr. Winslaw/ wer war der Mann?«
    »Ein Klient!«
    »Schon wieder! Anscheinend haben Sie Ihre Praxis zu Tim Kregster verlegt. Nicht unklug. Bei Kregsters Bekanntenkreis werden Ihnen die Klienten nie ausgehen.«
    »Sie wissen, daß ich Ihnen nicht zu antworten brauche, Mr. Cotton.«
    »Natürlich nicht. Sie können Ihre Aussage jederzeit vor dem zuständigen Richter ablegen. Ganz wie Sie wollen. Gehen Sie freiwillig mit uns, Mr. Winslaw? Oder muß ich erst einen Haftbefehl beantragen?«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Wegen Verdunklungsgefahr und wegen Beihilfe zu einem Verbrechen. Was halten Sie von Mord?«
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Den Namen Ihres Besuchers.«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    »Ich werde Ihnen behilflich sein, er war ein Verwandter des Ermordeten.« Nur für wenige Augenblicke hatte ich das Mädchen aus den Augen gelassen. Und Phil wußte nichts von ihr. Ihm konnte ich keinen Vorwurf machen. Plötzlich ging das Licht aus.
    Ich bewegte mich von der Stelle. Ganz gleich wohin, wenn ich nur von dem Fleck wegkam, an dem ich gestanden hatte, als das Licht ausging. Denn Polly war gefährlich.
    Es gab ein Geräusch, als ob man einen Sektpropfen knallen ließ. Ich spürte den Luftzug, als das Projektil an mir vorbeizischte und in die Wand fuhr.
    Phil mußte halb hinter mir sein. Aber er wagte ebensowenig wie ich/von seiner Waffe Gebrauch zu machen. In der Dunkelheit war das zu gefährlich.
    Und das war ihre Chance!
    Ich hörte ein heiseres Flüstern aus der Richtung, in der die andere Tür liegen mußte, die wahrscheinlich in das Nebenzimmer führte. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, daß jemand in das Zimmer gekommen war.
    Vor mir knackte etwas leise, zu fein für das Knacken beim Spannen eines Revolvers. Aber es konnte das Aufklappen eines Messers sein.
    »Los!« Ein scharfes Flüstern, das die Dunkelheit durchschnitt wie ein Hieb. Geräusche von Bewegungen, gedämpft und nicht zu unterscheiden. Eines davon ganz nah!
    Plötzlich packte eine kräftige Hand meine linke Schulter.
    Ich stieß mit der Faust zu und hörte ein Stöhnen.
    Hinter mir mußte ebenfalls ein Kampf im Gange sein.
    Mit wie vielen Gegnern hatten wir es plötzlich zu tun?
    Die' Hand fuhr an meiner Schulter aufwärts, auf meinen Hals zu. Ich ließ mein Knie emporschnellen und hörte noch einmal das Stöhnen.
    Plötzlich spürte ich einen brennenden Stich in meiner Seite. Ich drehte mich ab, und diesen Augenblick benutzte mein Gegner, um mir seine Faust ins Gesicht zu schlagen.
    Tausend Sterne tanzten vor meinen Augen, dann ging ich zu Boden.
    Aber ich sprang gleich wieder auf und stürzte zu der Tür, die auf den Flur führte. Polly durfte auf keinen Fall entkommen!
    Niemand war zu sehen, als ich die Stufen hinuntersprang, schlitterte und taumelte. Hinter mir hörte ich Schritte.
    »Paß auf, Jerry!«
    Vor mir stand plötzlich der Portier und schwang eine schwere Eisenstange. Vielleicht hielt er mich für einen Gangster! Ich fragte ihn nicht, sondern unterlief ihn von der Seite.
    Einmal sprang ich über ein Bein hinweg, das sich mir in den Weg stellte. Dann war ich draußen auf der halbkreisförmigen Auffahrt, von deren einem Ende aus gerade ein rotes Rücklicht auf den Highway einbog.
    Ich rannte auf meinen Wagen zu. Phil keuchte hinter mir her.
    Ich steckte den Schlüssel ins Schloß und betätigte den Anlasser. Er dreht auf vollen Touren, aber der Motor kam nicht.
    »Aus«, sagte ich. »Die haben an alles gedacht. Wir hätten uns eher um

Weitere Kostenlose Bücher