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0479 - Der Blutjäger

0479 - Der Blutjäger

Titel: 0479 - Der Blutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schönheit von Mensch und Technik miteinander kombiniert! Das mußte ein umwerfendes Ergebnis bringen.
    Sie ließ den Vorhang wieder zufallen und warf sich auf eine der Decken, die den Boden ihre Wohnlandschaft bildeten.
    »Was soll ich tun?«
    ***
    »Es funktioniert«, murmelte der Vampir erleichtert. Er konnte es jetzt förmlich spüren; die Blutstropfen, die er hinterlassen hatte, wirkten. Inwieweit sein Trick mit dem Foto Wirkung zeigte, blieb ihm allerdings unbekannt - er war kein Telepath. Die Fähigkeit des Gedankenlesens hatten die meisten der Tageslichtvampire verloren; der eine Vorteil wurde durch den anderen Nachteil wieder aufgewogen. Allerdings nicht ganz, fand Sir Ronald - er brauchte die Telepathie nicht wirklich, aber er schätzte es, sich auch am Tage im Freien bewegen zu können.
    »Es funktioniert« wiederholte er leise. Er fühlte, daß sein Nebenbuhler die Wohnung verlassen hatte. Vielleicht konnte Sir Ronald so seinen Durst in Kürze stillen und so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    ***
    Gryf ließ sich vom Aufzug nach unten tragen. Natürlich hätte er Rhiannon mit seinen magischen Fähigkeiten beeinflussen können. Aber das wollte er nicht; es war nicht sein Stil. Es würde eine bessere Möglichkeit geben, die zwischen ihnen entstandenen Differenzen auszuräumen. Ein neuerliches, persönliches Gespräch. Rhiannon brauchte Zeit - sie sollte sie haben. Für Gryf spielte Zeit ohnehin keine Rolle. Er lebte seit über achttausend Jahren; den größten Teil dieser langen Zeit hatte er auf der Erde zugebracht. Sein Volk war überaus langlebig; er hatte nie davon gehört, daß ein Silbermond-Druide an Altersschwäche oder einer Krankheit gestorben war.
    Nun gehört die Erde nicht gerade zu den bevorzugten Urlaubszielen seines Volkes; selbst Merlin, der Wächter, hielt sich nicht immer in seiner unsichtbaren Burg Caermardhin in Wales auf, sondern hatte auch auf anderen Welten reichlich zu tun. So war es für einen Langlebigen wie Gryf nicht gerade einfach, eine Partnerin zu finden. Welche Frau verkraftete es schon, im Laufe der Jahrzehnte dem Grab entgegenzualtern, während der Partner jung und frisch blieb? So war Gryf schließlich dazu übergegangen, zwar jedes hübsche Mädchen, das ihm über den Weg kam, ins Bett zu locken -fairerweise aber mit dem warnenden Hinweis, daß es niemals eine Partnerschaft auf Lebenszeit werden konnte, sondern nur eine recht kurzfristige Liebelei. Wenn das Mädchen sich trotzdem überreden ließ, konnten sie beide ihren Spaß dabei haben und trennten sich irgendwann wieder. Wollte sie nicht, drängte Gryf nicht weiter — es gab genügend Auswahl, so daß er kein Mädchen ins Unglück stürzen mußte, nur um sich zu vergnügen.
    Einmal hatte er sich wirklich in eine Sterbliche verliebt; und sie sich in ihn. Damals war er noch jung gewesen. Er hatte den Hauch der einsammachenden Ewigkeit noch nicht gespürt. Nach Jahrzehnten voller Glück und Trauer war sie gestorben, und Gryf hatte lange gebraucht, darüber hinwegzukommen. Danach hatte er einen speziellen way of life gefunden und versuchte, so flapsig wie möglich über die schlimmsten Probleme hinwegzukommen.
    Und jetzt, nach so langer Zeit, hatte es ihn doch wieder erwischt.
    Rhiannon hatte etwas an sich, das ihn fesselte, dabei konnte er absolut nicht sagen, was es war. Sie war verrückt, sie war ein wenig seltsam, aber sie wußte, was sie wollte, und Gryf liebte sie. Es hatte ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Dabei war sie nicht einmal sein Idealtyp, was das Aussehen anging. Sie war hübsch und sexy, aber etwas, das nur in Gryfs Vorstellung schwebte, fehlte.
    Trotzdem wollte er Rhiannon.
    Er wollte mit ihr zusammen leben. Er wollte ihr alles Glück der Welt schenken, und er war dazu durchaus in der Lage; er wußte es, ohne unbescheiden zu sein. Aber da war dieses Problem mit dem Foto, dem Fremden, der es gestohlen hatte, und Gryfs anfänglichem Fehler, seine Magie zu benutzen.
    Rhiannon vertraute ihm nicht. Wie konnte er das ändern?
    Plötzlich merkte er, daß der Lift schon seit ein paar Minuten unten angekommen war und die Tür ständig auf und zu glitt. Als sie sich wieder öffnete, trat er hinaus und verließ das Gebäude.
    Er sah den Rolls-Royce wieder vor sich.
    GEFAHR! schrie sein Unterbewußtsein ihm warnend zu. Im Reflex löste er den zeitlosen Sprung aus, ohne ein bestimmtes Ziel »anzudenken«. Mit einem Vorwärts-Hechtsprung löste er diesen Sprung aus - und hatte einen Vampir am

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