048 - Bestien aus Feuer und Asche
Nachrichten und drehte das Radio ab.
***
Wir fuhren nach Mayfair. Vicky Bonney stieg zu uns in den Wagen und meldete: »Keine besonderen Vorkommnisse.«
Sie zeigte uns das Haus, in dem sich Frank Meax’ Apartment befand. Zu seiner Wohnung gehörten drei Fenster im dritten Stock.
»Alle drei brauchen wir hier aber nicht zu warten«, bemerkte Mr. Silver. Er wandte sich an Vicky. »Wenn du möchtest, kannst du nach Hause fahren.«
»Du willst mich loswerden?«
»Du hast genug getan. Den Rest besorgen Tony und ich.«
Vicky sträubte sich wider Erwarten nicht, sondern nahm das Angebot an. Sie schien müde zu sein, und wahrscheinlich steckte ihr der Kampf mit dem Monster doch noch tiefer in den Knochen, als sie es sich anmerken ließ.
Der Ex-Dämon hatte noch einen Vorschlag. »Fahr Vicky nach Hause, Tony«, sagte er zu mir. »Anschließend würde ich mich an deiner Stelle noch einmal mit Anne Meax unterhalten. Erstens muß sie erfahren, wie gefährlich ihr Mann geworden ist, und zweitens ist nicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen…«
»Daß er heimkommt?« sagte ich. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß er so unvorsichtig ist.«
»Er hält sich mit dem Laser doch bestimmt für unbezwingbar. Vielleicht baut er darauf und fordert eine Konfrontation heraus. Es kann nicht schaden, wenn Anne Meax das Haus vorübergehend verläßt und erst dann wieder zurückkehrt, wenn wir Meax unschädlich gemacht haben.«
»Ich hoffe, das wird bald geschehen!«
Mr. Silver stieg aus, ich startete den Motor und fuhr los.
Nachdem ich Vicky Bonney daheim abgesetzt hatte, begab ich mich zu Anne Meax. Ich war natürlich wieder willkommen.
Im Living-room sagte ich dann: »Ich habe Ihnen einige unerfreuliche Dinge zu erzählen, Anne.«
»Über meinen Mann?«
»Ja. Bitte setzen Sie sich.«
Sie ließ sich auf eine Couch fallen, und ich überlegte mir genau, womit ich beginnen sollte. Vorsichtig berichtete ich ihr dann von meinen Erlebnissen.
Sie erfuhr zunächst nur, daß Sean Blocker, Mel Chase und Randall Haid nicht mehr lebten. Auf welche Weise sie ums Leben gekommen waren, behielt ich noch für mich.
Anne musterte mich gespannt. »Und Sie verdächtigen Frank…«
Ich nickte. »Ihr Mann wurde zum Mörder, Anne…«
Sie biß sich auf die Unterlippe. »Das… das ist ja schrecklich …«
»Ihr Mann machte eine verhängnisvolle Erfindung. Er entwickelte eine Laserwaffe, aber das allein genügte ihm nicht. Er beschwor den Teufel, ihm zu helfen. Sie haben die magischen Zeichen unten im Keller gesehen.«
Mit großen, ungläubigen Augen sah mich die Frau an. »Ich kann nicht glauben, was Sie mir erzählen, Tony.«
»Es ist die Wahrheit. Wenn Sean Blocker noch am Leben wäre, könnte er jedes Wort bestätigen, denn er war schließlich dabei.«
Anne Meax verschränkte die zitternden Finger. »Im Keller dieses Hauses… O mein Gott.«
»Frank verlangte von der Hölle, sie solle das Herzstuck der Laserwaffe, einen kirschgroßen Rubin, mit höllischen Kräften versehen, und der Bote des Teufels hat seinen Wunsch erfüllt.«
»Es ist zuviel«, ächzte Anne. »Ich bin völlig verwirrt, Tony. Ich kann das alles nicht verstehen. Wie kann ein Mensch nur… die Hölle …«
»Ich weiß, daß es unglaublich klingt, aber es ist leider möglich. Man muß nur die richtigen Beschwörungsformeln kennen. Mit seiner Höllenwaffe ist Ihr Mann ungemein gefährlich«, sagte ich. »Er setzte sie zum erstenmal gegen einen der beiden Gibbons ein.« Ich erzählte, welche furchtbare Verwandlung der kleine Affe durchgemacht hatte.
»Es… es ist unvorstellbar«, murmelte Anne fassungslos.
»Sean Blocker war dabei. Dieses Erlebnis schockte und erschütterte ihn so sehr, daß er im Alkohol Vergessen suchte, und das war ein Fehler, der ihn das Leben kostete. Blocker hielt nicht den Mund. Damit zog er sich Franks Zorn zu.«
»Mein Mann setzte die Waffe gegen Sean Blocker so ein wie gegen den Gibbon?« fragte Anne Meax erschüttert.
Ich nickte und sprach mit sorgfältig gewählten Worten über die Folgen. Anne schlug die Hände vors Gesicht. Ich hatte Verständnis für ihre tiefe Betroffenheit.
Sie befand sich in einem großen Zwiespalt. Einerseits wollte sie mir all diese Ungeheuerlichkeiten nicht glauben, andererseits aber sagte sie sich wahrscheinlich, daß ich absolut keinen Grund hatte, sie zu belügen.
Zum erstenmal ging ich näher auf meinen Job ein. Daß ich Privatdetektiv war, wußte sie, aber sie hatte keine Ahnung, worauf ich mich
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