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048 - Die Bande des Schreckens

048 - Die Bande des Schreckens

Titel: 048 - Die Bande des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Wendeltreppe zur Garage hinab. Long nahm seine Taschenlampe und untersuchte die Garage, doch fand er keinen Anhaltspunkt. Das Ausfahrtstor ging auf einen Hinterhof hinaus. Dort hatte er mehr Glück. Über den Garagen lagen Wohnungen. Die Frau eines Chauffeurs, die aus dem Fenster schaute, hatte gesehen, wie ein fremder Wagen aus der Garage gefahren wurde. Es sei ein sehr alter Daimler gewesen, sagte sie, denn als Chauffeursfrau wußte sie über Automarken Bescheid.
    Der Detektiv, der die Frontseite des Hauses beobachtete, erinnerte sich, eine Viertelstunde, nachdem der Unbekannte das Haus betreten hatte, einen alten Daimler gesehen zu haben.
    »Die Vorhänge waren zugezogen. Er fuhr am Haus vorbei, die Elgin Crescent entlang und kam dann außer Sicht.« Wie Long etwas später erfuhr, hatte ein Polizist, der in Ladbroke Grove Dienst tat, den Daimler ebenfalls gesehen. Er habe, gab er an, den Wagen zum Halten bringen wollen, weil die Rücknummer beschädigt war, doch sei er in westlicher Richtung weitergefahren.
    Nur eine Hoffnung blieb. Eine Woche zuvor waren alle Beamten angewiesen worden, die Hauptstraßen genau zu kontrollieren, um nach einem Rolls Royce Ausschau zu halten, der aus dem Innenhof des Parlamentsgebäudes gestohlen worden war.
    Long wußte, daß er die kontrollierenden Beamten am Londoner Ende der Great West Road finden würde. Glücklicherweise erreichte er diesen Punkt der großen Hauptverkehrsstraße gerade noch, bevor der Posten abgelöst wurde. »Ja, ich entsinne mich eines alten Daimlers«, sagte der Polizist, »er hatte blaue Vorhänge, die zugezogen waren.« Arnold Long und Wachtmeister Rouch fuhren im Polizeiwagen auf der breiten Ausfallstraße weiter und hielten bei jedem Polizeiposten an, um Erkundigungen einzuziehen. Auf der Straße nach Bath, halbwegs zwischen Staines und Bath, war der Daimler wieder beobachtet und auch die beschädigte Rücknummer konstatiert worden.
    Als sie jedoch das Ende der neuen Straße und die Baustelle auf der Hounslow Road erreichten, verloren sie erneut die Spur.
    Der motorisierte Beamte, der hier auf Posten stand, behauptete, daß kein derartiger Wagen vorbeigekommen sei. Er hatte auch guten Grund, seiner Sache sicher zu sein, denn der Polizist, der weiter vorne auf der Straße Dienst tat, hatte telefoniert, daß man den Wagen wegen der beschädigten Rücknummer anhalten solle.
    Das Polizeiauto wendete und fuhr zurück. Zwei Seitenstraßen kamen in Frage, in die der Wagen eingebogen sein konnte. In der Nähe gab es einige Neubauten, eine Gruppe von sechs Häusern und ein alleinstehendes, anscheinend unbewohntes Haus. Long begab sich zuerst zu der bewohnten Gruppe und stellte Nachforschungen an, die jedoch kein Ergebnis zeitigten. Darauf wandte er sich zusammen mit dem Wachtmeister dem alleinstehenden Haus zu. Sie stießen auf den schmalen Privatweg und - hinter dem Haus - auf eine Garage. Die Maurer hatten ihr Werk noch nicht vollendet. Neben dem Einfahrtstor türmte sich ein Kieshaufen. Auf dem durchweichten Boden der Zufahrt zeichneten sich Wagenspuren ab.
    Long öffnete das Garagentor.
    Im Schein seiner Taschenlampe erblickte er ein kotbespritztes Auto - den alten Daimler! Er schaute ins Wageninnere, es war leer. Die Motorhaube fühlte sich kalt an.
    Die Haustür und der Kücheneingang waren verriegelt, die Fenster geschlossen. Die beiden Detektive leuchteten mit ihren Lampen durch das zunächstliegende Fenster - eine ungemütliche, leere Küche. Kein Lebenszeichen. Ohne lange zu zögern, nahm der Wetter seinen Browning und zerschlug die Scheibe. Er hob den Riegel und schob das Fenster hoch.
    Erst vor kurzem mußte jemand hier gewesen sein. Auf dem Fußboden lag ein mit Brotschnitten halbgefülltes Paket. Das Brot war noch ziemlich frisch. Rouch leuchtete die Wände ab. »Was ist das?« rief er plötzlich.
    Der Wetter bückte sich. Unten auf der geweißten Wand stand das Wort ›Marlow‹.
    Er durchsuchte eilig das Haus. Es enthielt kein einziges Möbelstück. Dieser Ort wurde offenbar nur als Zwischenstation benutzt. Aber er entdeckte ein neu installiertes Telefon. Sogleich rief er Scotland Yard an und anschließend die Polizeistation des Ortes. Dann kehrte er zum Wachtmeister zurück.
    »Ich habe einen Mann verlangt, der den Wagen die ganze Nacht beobachten und jeden, der ihn holen will, festnehmen soll. Allerdings ist nicht anzunehmen, daß die Leute dieses Risiko eingehen.«
    »Wohin fahren wir jetzt?« fragte Rouch, als sie in ihren Wagen

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