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048 - Die Bande des Schreckens

048 - Die Bande des Schreckens

Titel: 048 - Die Bande des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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das Aufblitzen einer Lampe und noch etwas anderes -rotes und grünes Licht näherte sich von Marlow her. Eine Barkasse! Sie schrie aus voller Kehle, und als sie sah, daß das weiße Motorboot sich ihr wieder zuwandte, tauchte sie nochmals und kam rechts davon wieder hoch. Das Boot machte eine Drehung, doch nun waren die roten und grünen Lichter näher. Sie hörte einen Mann rufen, sah einen weißen Lichtstrahl von der Barkasse her - ein Schuß fiel, noch einer. Sie hörte die Kugeln über ihren Kopf pfeifen. Eine schlug in ihrer Nähe ins Wasser, und ein dünner Wasserstrahl spritzte ihr ins Gesicht.
    Der Lichtstrahl fiel voll auf sie, eine Hand ergriff ihren Arm. Schreiend versuchte sie sich loszumachen, doch dann schaute sie auf - es war Arnold Long.

25
    Die beiden Detektive erreichten Jackson Crayleys Haus um halb elf Uhr. Der Diener führte sie ins Wohnzimmer, wo ein Rest hellen Whiskys im Glas und eine halbgerauchte Zigarre im silbernen Aschenbecher die Nähe des Hausherrn vermuten ließen.
    »Ich will Mr. Crayley melden, daß Sie hier sind«, sagte der Diener.
    Er kehrte jedoch bald mit der Meldung zurück, daß der Herr nicht im Hause sei.
    »Ich habe ihn in den letzten Stunden nicht gesehen, aber er geht oft nachts im Garten spazieren, und manchmal fährt er mit dem Motorboot flußabwärts.«
    »Wo hat er es?« fragte der Wetter.
    Der Diener zeigte ihnen den Weg zum Bootshaus.
    »Das Boot ist da - vielleicht ist er mit dem Wagen weggefahren.«
    Ein Blick unter das Wetterdach, wo der Wagen gewöhnlich stand, bestätigte diese Annahme. »War jemand heute abend hier?«
    »Niemand, Sir. Wir haben wenig Besucher. Eigentlich pflegen wir zu dieser Jahreszeit gar nicht hier zu sein, aber die schreckliche Tragödie in Heartsease hat Mr. Crayleys Pläne über den Haufen geworfen.«
    Der Wetter faßte den Mann scharf ins Auge.
    »Sind Sie sicher, daß niemand hier war?«
    »Ganz gewiß, Sir.«
    »Wieviele Telefonanrufe hatten Sie heute abend?«
    Erst wollte der Diener weitere Auskünfte verweigern, doch Long wies sich aus.
    »Ich glaube, es waren zwei.« »Wo ist Ihr Telefon?«
    Es befand sich im Wohnzimmer. Der Wetter rief Scotland Yard an. Der zuständige Nachtbeamte gab ihm Auskunft. »Zwei Gespräche, Mr. Long, beide von London. Ich habe mich dazwischengeschaltet, aber sie wurden natürlich in der üblichen Sprache geführt, also dänisch.«
    »Können Sie mir die Zeit angeben?«
    »Das eine Gespräch erfolgte vor einer halben Stunde, das andere etwas früher.«
    Vermutlich war Crayley durch das letzte Gespräch weggerufen worden.
    Hierher jedenfalls hatte man das Mädchen nicht gebracht - aber wohin? Der Wetter wußte, daß Shelton Verstecke am Flußufer gehabt hatte, eines hatte man herausgefunden, aber es gab noch andere. Er schickte Rouch zum Bootshaus von Meakes, um eine Barkasse zu leihen; er selbst wartete im Garten und ging auf dem Rasenplatz hin und her, bis das Fahrzeug am Ufer anlegte. Die Kirchenuhr in Marlow schlug elf, als sie die Fahrt stromaufwärts begannen.
    Halbwegs zwischen Marlow und der Templeschleuse hörte der Wetter einen Aufschrei und steuerte sofort auf die mutmaßliche Stelle zu.
    »Vielleicht ist jemand am Ufer und macht sich einen Scherz«, äußerte Rouch.
    Noch einmal ertönte der Schrei. Vor ihnen tauchte ein Boot auf. Jemand rief um Hilfe, aus einer Entfernung von etwa zwanzig Yards. Mit seiner Taschenlampe leuchtete Long über das Wasser hin und sah einen Kopf - eine Frau!
    Gleichzeitig pfiff der erste Schuß an der Barkasse vorbei. Jemand schoß nach ihm, doch er ließ das Licht brennen. Näher und näher kam er an die Schwimmerin heran. Im letzten Augenblick erkannte er sie und rief ihren Namen.
    Er legte sie auf die Kissen im Boot. Sie war bewusstlos. Als er sich wieder aufrichtete, war das Motorboot verschwunden. Wenn er nicht so beschäftigt gewesen wäre, hätte er gesehen, wie es nach der Mühle zuschoß und im Schatten der Bäume verschwand.
    »Zurück zu Crayleys Haus!« rief er und wendete die Barkasse.
    Nora kam wieder zu sich, als sie das Rosenumrankte Ufer erreichten, so daß Long sie zum Haus führen konnte. Aber es dauerte lange, bis sie imstande war, die Schrecken dieser Nacht zu erzählen.
    Nun gab es eine ärgerliche Verzögerung. Nachdem telefonisch Hilfe angefordert worden war, traf der Inspektor von Marlow ein. Marlow befindet sich aber in Buckinghamshire, während das südliche Ufer in. Berkshire liegt, und eine Durchsuchung des südlichen Ufers durfte nur

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