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048 - Die Bande des Schreckens

048 - Die Bande des Schreckens

Titel: 048 - Die Bande des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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von der Berkshire-Polizei vorgenommen werden. Es dauerte eine Stunde, bis die erste Abteilung aus Maidenhead eintraf.
    Das Motorboot fand man leer mitten im Strom. Das kleine Ruderboot war zuvor schon, vor Crayleys Garten treibend, geborgen worden.
    Von Jackson Crayley selbst fand sich keine Spur, obgleich man die schilfbewachsenen Ufer sorgfältig absuchte. Der Schleusenwärter berichtete, daß keine weiteren Fahrzeuge vorbeigekommen seien, und er nichts gesehen habe.
    Hinter der Schleuse kamen sie zu Clay Sheltons ehemaligem Landhaus und legten an. Der Wetter brach die Haustür mit einer mitgebrachten Stange auf. Auch hier fanden sie keine Lebenszeichen.
    »In einer Stunde wird es hell sein, Mr. Long«, bemerkte der Berkshire-Polizeibeamte. »Ich glaube, wir sollten die weitere Untersuchung bis dahin aufschieben.«
    Um Wagenspuren auf der Landstraße erkennen zu können, war es hell genug, doch es dauerte lange, bis sie den kleinen Zweisitzer fanden, den Crayley benutzt hatte. Ungefähr hundert Yards von seinem alleinstehenden Landhaus entfernt, in einem Wäldchen, stießen sie auf den Wagen. Der Staubmantel, den Crayley getragen hatte, lag noch auf dem Sitz.
    »Es wundert mich«, sagte Long, »wie er hierhergekommen ist, und noch mehr, wie er entronnen ist!«
    »Sie werden selbstverständlich einen Haftbefehl gegen ihn beantragen?« fragte der Berkshire-Mann.
    »Ja-a!« entgegnete der Wetter. »Das heißt, gegen ihn hätte ich schon immer einen haben können, aber ich war verflucht unsicher, ob seine Verhaftung irgend etwas genützt haben würde.«
    Wo aber war Jackson Crayley? Er war der Schlüssel zur ganzen Sache, das schwache Glied in einer starken Kette.
    Long betrat den Landungssteg vor Crayleys Grundstück und betrachtete schweigend den Himmel, der sich nach und nach aufhellte. Das Wasser rauschte geheimnisvoll. Es dämmerte. Die Bäume zeichneten sich schwarz gegen den Himmel ab. Unter einem von ihnen erblickte er einen langsam hin- und herschwebenden, offenbar abgebrochenen Ast. Er machte den Berkshire-Beamten darauf aufmerksam. »Orientieren Sie Ihre Leute, es könnte jemand verletzt werden! Man sollte den Ast entfernen.«
    Seine Aufmerksamkeit wurde von anderen Dingen beansprucht. Als er wieder auf den Baum schaute, war es schon heller geworden. Die Form des abgebrochenen Astes erschien ihm seltsam. Er stieß einen Ruf aus und pfiff die Barkasse herbei. Langsam stromaufwärts fahrend, näherte er sich dem schaukelnden Gegenstand.
    Es war der Körper eines Mannes im Smoking. Seine Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden, und auf dem beschmutzten weißen Hemd stand mit roter Farbe das Wort ›Sorroeder‹ geschrieben. »Was, zum Teufel, bedeutet das?« fragte der Mann aus Berkshire. Der Wetter antwortete nicht. Seine dänischen Kenntnisse waren äußerst gering, aber er wußte, was »Sorroeder« heißt - Verräter!

26
    »Theatralische Mache -«, sagte Arnold Long zu Oberst Macfarlane. »der arme Kerl war tot, bevor sie ihn hängten. Der Arzt stellte fest, daß er mitten ins Herz getroffen wurde.«
    Macfarlane nickte und hob dann das Gesicht.
    »Sind diese Leute Dänen?«
    »Nein, Sir, ihre genaue Nationalität habe ich noch nicht feststellen können. Aus bestimmten Gründen nehme ich aber an, daß einige von ihnen in Dänemark erzogen worden sind. Habe ich Ihnen dies hier je gezeigt?«
    Long zog eine kleine Karte aus der Tasche, auf der eine Reihe Daten standen:
    1. Juni 1862 J.X.T.L.
    6. Sept. 1870
    9. Febr. 1894      11. März 1900
    4. Sept. 1904      12. Sept. 1906
    30. Aug. 1909      18. Juli 1931
    1. Aug. 1932        16. Aug. 1932
    »Ja, ich habe es gesehen.« Der Polizeikommissar, der sehr genau vorging, zählte die Daten. »Aber, da ist ein Datum mehr drauf als früher -?«
    »Ist auch erst kürzlich hinzugefügt worden, und zwar vor zwei Tagen.«
    »Der 1. August war natürlich für Monkford bestimmt«, bemerkte der Oberst. »Soll ich verstehen, daß der 16. August...«
    »Meiner Wenigkeit gilt«, unterbrach ihn der Wetter lachend. »Ich habe also noch ungefähr eine Woche zu leben. Einesteils freut mich das.« Der Oberst starrte ihn an. »Sind Sie lebensmüde?«
    »Ja, ich bin eines solchen Lebens müde. Erinnern Sie sich, Oberst, Sie äußerten einmal, es sei merkwürdig, daß Clay Shelton nie meinen Vater hereingelegt habe.«
    »Ja, ich erinnere mich. Haben Sie mit Ihrem Vater darüber gesprochen?«
    »Ja, und ich werde heute nochmals mit ihm darüber sprechen.« Etwas in

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