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0483 - Im Zeichen des Ganjos

Titel: 0483 - Im Zeichen des Ganjos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eilten durch den Küchenraum und kamen auf eine Terrasse, von der wir einen guten Ausblick auf einen Teil der Tempelstadt hatten. Links sahen wir die modernen hohen Bauten emporragen; rechts standen einige nüchterne Zweckbauten, danach kamen die tristen grauen Dächer älterer Tempel. Das war es, was wir gesucht hatten!
    Wir blickten hinab. Ungefähr acht Meter unter uns standen einige blühende Sträucher an der Wand des Sanatoriums.
    Dahiner erstreckte sich eine große Rasenfläche, die an einer Blumenrabatte endete. Hinter der Rabatte aber lag ein waldähnlicher, ungepflegter Park mit alten Bäumen, zwischen deren dunklen Stämmen Dämmerlicht herrschte.
    „Gerade das Richtige für einen Spaziergang", sagte Atlan trocken, schwang sich über das Geländer, zog die Knie an den Leib und ließ sich fallen.
    Ich sprang in der gleichen Haltung, durchschlug die Büsche und landete unsanft auf dem Erdreich. Von dem Aufprall benommen, aber unverletzt, kämpfte ich mich durch dornige Zweige und taumelte auf die Rasenfläche. Mein arkonidischer Freund war ebenfalls unversehrt gelandet.
    „Wartet, Hoheiten!" rief ein Roboter vom Haus her.
    Wir dachten nicht daran. So schnell wie möglich überquerten wir den Rasen und tauchten zwischen den Bäumen unter.
     
    *
     
    Der Wald schien überhaupt kein Ende nehmen zu wollen.
    Längst war das Sanatorium unseren Blicken entschwunden, aber vor uns ragten immer noch die Stämme großer Bäume empor.
    Falls die Arrivawächter inzwischen alarmiert worden waren, hatten sie Zeit genug, das Gelände abzuriegeln.
    Perry und ich blieben abrupt stehen, als ganz in der Nähe ein dumpfes Grollen erscholl.
    „Der kultivierte Irre benutzt einen Gleiter zur Flucht", sagte ich.
    „Nur Barbaren gehen zu Fuß."
    Mein terranischer Freund sah mich wütend an und legte den Zeigefinger auf die Lippen. Ich grinste nur.
    Links von uns tauchte ein gefleckter Körper auf, ein Paar gelbe Augen musterten mich abschätzend. Eine Art Raubkatze. Ich war froh darüber, daß sie zu uns gekommen war; aus diesem Grund hatte ich auch gesprochen. Es war immerhin besser, als wenn die Bestie uns irgendwo aufgelauert hätte.
    Perry zog die Hochenergiewaffe und faßte sie so, daß er das Griffstück als Schlaginstrument benutzen konnte. Ich wartete, bis das Tier sich zum Sprung duckte, dann stieß ich meinen Freund zur Seite und ließ mich auf den Rücken fallen.
    Zwei Pranken mit scharfen dolchähnlichen Krallen fuhren auf mich zu. Ich packte die Vorderbeine dicht oberhalb der Tatzen und warf die Arme nach hinten. Die Bestie flog über mich hinweg.
    Es gab ein dumpfes Krachen. Als ich mich herumwälzte, sah ich, daß der Schädel des Tieres planmäßig gegen einen Baumstamm geprallt war. Perry stürzte sich auf das Raubtier und hieb ihm den Kolben der Strahlwaffe wieder und wieder über den Schädel, bis es einen knirschenden Ton gab und das Tier erschlaffte.
    „Gut gemacht, Terraner", sagte ich.
    Perry stand auf, steckte die Strahlwaffe weg und kam auf mich zu.
    „Das war übrigens ein guter Trick von dir", erklärte er. „Ich werde ihn mir merken."
    Damit wandte er sich um und lief weiter. Ich paßte jetzt doppelt so gut auf wie zuvor. Möglicherweise gab es noch mehr Raubtiere hier, vielleicht sogar Giftschlangen. Es wäre eine sichere Methode gewesen, das Entkommen von Patienten zu verhindern, allerdings keine sehr menschenfreundliche.
    Als Perry dicht vor meinen Augen übergangslos verschwand, warf ich mich zur Seite. Dann richtete ich mich auf und beobachtete die Bäume, zwischen denen mein Freund sich anscheinend in Luft aufgelöst hatte.
    „Perry?"
    Gedämpftes Lachen antwortete mir.
    „Wo ist dein Mut, Arkonide?" Es war unzweifelhaft die Stimme Perry Rhodans.
    Im nächsten Augenblick wurde mir klar, daß ich mich von einem Feldspiegel hatte narren lassen. Ich ging weiter und stand plötzlich vor einem mit Plastikplatten belegten Streifen freien Geländes. Dahinter ragte eine Mauer aus grauen Kunststeinblöcken auf.
    Als ich mich umdrehte, sah ich wieder den Wald. Ich wandte mich zu Perry um und sagte: „Man läuft niemals blindlings in unbekanntes Terrain, Terraner, auch nicht, wenn der beste Freund vor den eigenen Augen verschwindet. Handelt es sich nämlich um eine Falle, kann man ihm von draußen eher helfen als von innen. Aber vielleicht verrätst du mir, wie wir über die Mauer kommen sollen."
    Perry schüttelte den Kopf.
    „Wir werden nicht über die Mauer steigen, ganz davon abgesehen, daß wir

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