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0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

Titel: 0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinter sich offengelassen.
    »Mr. Mahone läßt bitten«, sagte sie mit undurchdringlicher Miene.
    Wir marschierten hinein, wobei wir Stone vorangehen ließen. Das Zimmer, in das wir kamen, war noch größer als der Wartesaal, aus dem wir kamen. Vorn gab es eine Sitzgruppe und hinten Mahones Schreibtisch. Dazwischen gab es nur 15 Yard Teppich. Wir gingen darüber hin wie auf Wolken. Der Schreibtisch hatte Ausmaße, daß man einen Sportwagen darin hätte verstecken können. Als wir uns dem Ungetüm näherten, stemmte sich Mahone in die Höhe.
    Er war ein Mann unbestimmbaren Alters. Er konnte älter als 30 und jünger als 50 sein, dazwischen war alles möglich. Ich schätzte seine Größe auf knapp sechs Fuß und sein Gewicht auf annähernd 180 Pfund. Aber es waren 180 trainierte Pfunde, von Sport, Masseuren und richtiger Ernährung in Hochform gehalten. Sein fast viereckiges Gesicht war gebräunt, als sei er gerade von einem ausgiebigen Urlaub im Süden zurückgekehrt. An den Schläfen gab es ein paar silbergraue Strähnen in dem sonst dunkelbraunen kurzgeschorenen Haar. Kinn und Nase waren stark ausgeprägt, die Augenbrauen so exakt gezeichnet, daß man sich unwillkürlich fragte, ob er die Konturen rasieren ließ. Das Auffälligste an ihm aber waren seine mausgrauen starren Augen. Sie wirkten so unpersönlich, daß sie fast an künstliche Augen erinnerten.
    »Lieutenant Stone?« fragte Mahone mit einer tiefen bellenden Stimme.
    »Ja«, erwiderte der junge Polizeioffizier. »Das bin ich. Das sind Phil Decker und Jerry Cotton. Wie ich Ihrer Sekretärin schon sagte, bin ich Lieutenant bei der Kriminalabteilung.«
    »Schießen Sie los!« forderte er Stone auf.
    »Wir stellen Ermittlungen hinsichtlich einer gewissen Fay Lorra an«, sagte Stone vage. »Kennen Sie eine Dame dieses Namens?«
    »Fay, Fay — meinen Sie eine Bardame?«
    »Allerdings, ja.«
    »Im Club 27 gibt es ein Mädchen, das Fay heißt. Ich bin gelegentlich da und habe auch schon hin und wieder ein Wort mit ihr gewechselt. Steckt sie in Schwierigkeiten?«
    »Hielten Sie das für möglich?«
    Mahone zuckte die Achseln.
    »Woher soll ich das wissen? Auf mich machte sie einen ganz netten Eindruck.«
    »Einen netteren als die anderen Bardamen?«
    »Lieber Himmel, Bardame ist Bardame.«
    »Wann haben Sie zum letzten Mal mit Fay Lorra gesprochen.«
    »Gestern abend. Heute nacht, um genauer zu sein. Es war bestimmt schon früher Morgen, als ich nach Hause ging.«
    »Können Sie sich zufällig an die genaue Zeit erinnern, als Sie den Club betraten?«
    »Das muß irgendwann gegen zwei Uhr früh gewesen sein. Ich hatte gestern abend ein paar Geschäftsfreunde zum Essen eingeladen, anschließend saßen wir noch zusammen und tranken ein paar Cocktails, aber wir sprachen pausenlos von Geschäften. Als sie sich endlich verabschiedeten, war ich ziemlich fertig. Ich beschloß, für mich allein noch ein paar Drinks im Club 27 zu nehmen. Da muß ich, wie gesagt, gegen zwei angekommen sein.«
    »Fiel Ihnen irgend etwas dort auf?«
    »Nein. Es war alles wie sonst auch.«
    »Wann verließen Sie das Lokal wieder?«
    »Ich habe nicht auf die Uhr gesehen. Aber ich war einer der letzten, und da sie dort gewöhnlich gegen fünf schließen, muß es wohl kurz zuvor gewesen sein.«
    »Was taten Sie, als Sie den Club verlassen hatten?«
    »Was, zum Teufel, hätte ich denn um die Zeit wohl tun sollen? Meinen Wagen aufsuchen und nach Hause fahren, das tat ich.«
    »Sie sind selbst gefahren?«
    »Wollen Sie mir nachträglich einen Strick drehen wegen Alkohol und Autofahren? Nein, Lieutenant, ich muß Sie enttäuschen. Ich habe einen Fahrer.«
    »Würden Sie uns seinen Namen sagen?«
    Mahone runzelte die Stirn. Es war die erste Bewegung, die ich in seinem Gesicht sah.
    »Ich verstehe zwar nicht, was das ganze Theater bedeuten soll, aber bitte: Mein Fahrer heißt Jackson, Thomas Jackson. Das ist der Fahrer, der gestern nacht Dienst hatte.«
    »Sie haben demnach noch einen zweiten Chauffeur?«
    »Im ganzen sogar drei, Lieutenant. Vielleicht haben Sie schon mal davon gehört, daß es bei uns Gewerkschaften gibt. Ich kann meine Fahrer wöchentlich nur so und so viele Stunden beschäftigen, sonst macht die Gewerkschaft Krach. Da ich selbst mit einem Acht-Stunden-Tag nicht auskomme, brauche ich insgesamt drei Fahrer, die sich Tag und Nacht, Wochen- und sonntags gegenseitig ablösen. Gestern nacht war 'Jackson an der Reihe.«
    »Okay. Haben Sie sich mit Fay Lorra unterhalten, als Sie im Club 27

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