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0484 - Stygias Todespendel

0484 - Stygias Todespendel

Titel: 0484 - Stygias Todespendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kopf, und ich denke, daß ich mit dir darüber reden sollte. Du hast sowieso nicht richtig geschlafen, nicht wahr?«
    Er nickte. »Also gut, was ist das für ein Gedanke?«
    Nicole lehnte sich an die Korridorwand. »Monica vermutet ein Zeitphänomen«, erinnerte sie. »Und es wäre wirklich die einzig logische Erklärung dafür, daß diese fremde magische Waffe das Schutzfeld durchdrungen hat. Ich will nicht behaupten, daß jemand ein neues Zeitparadoxon geschaffen hat. Dann würde es uns alle vermutlich nicht mehr geben, oder unsere Erde besäße jetzt möglicherweise eine noch geringere Existenzwahrscheinlichkeit als die Echsenwelt unseres Freundes Reek Norr. Aber könnte es nicht sein, daß jemand ein anderes, starkes Paradoxon ausnutzt, um die Raum- und Zeitkonstanten auszutricksen?«
    »Wie meinst du das?« wollte Zamorra stirnrunzelnd wissen. »Pardon, aber ich bin im Moment nicht so richtig fit. Hilf mir bitte auf die Sprünge.«
    »Erinnerst du dich an die Metro-Phantome?«
    Zamorra nickte. In Moskau waren unheimliche Schattenwesen aufgetaucht, die es eigentlich schon seit vielen Jahren nicht mehr hätte geben dürfen, und es war mörderisch schwer gewesen, sie zurückzuschlagen. Später stellte sich heraus, daß Merlins Zeitexperiment mit dem Silbermond die Ursache für ihr vorübergehendes Erscheinen gewesen war - ein Experiment, das Merlin aber erst später vornahm! Die dabei freiwerdenden Kräfte hatten nachträglich dafür gesorgt, daß es in der Vergangenheit zu Veränderungen dieser Art gekommen war! Allerdings waren all diese Veränderungen mittlerweile wieder rückgängig gemacht worden. Soviel hatten Zamorra und Nicole zumindest nach einer längeren Rundreise um die Welt feststellen können. Sie hatten eigens nach »übriggebliebenen« Phänomenen Ausschau gehalten, und sie waren auch hier in Florida gewesen, hatten aber nichts feststellen können. Darauf machte Zamorra seine Gefährtin jetzt auch aufmerksam.
    »Sicher«, gab sie zurück. »Aber vielleicht ist zwar hier alles in bester Ordnung, aber wir könnten anderswo eine Menge Punkte übersehen haben. Schließlich ist der Planet Erde ein verflixt großes Ding, auf dem wir in einer Million Lebensaltern nicht jeden allerletzten Hinterhof und jede wichtige Person überprüfen können, und mit der Erde allein ist es auch nicht getan. Erinnere dich daran, daß es durch Merlins Experiment auch in der Hölle Veränderungen gab. Unser Freund und Verbündeter Sid Amos beispielsweise trat plötzlich wieder als Dämonenfürst Asmodis auf, als hätte er niemals die Seiten gewechselt.«
    »Du meinst also…?«
    Nicole nickte. »Es könnte irgendwo noch etwas haken, von dem wir nichts wissen. Und jemand unter unseren Gegnern hat herausgefunden, wie er das ausnutzen kann. Nun, was sagst du?«
    »Ich unterdrücke den Wunsch nach einer Verwünschung«, sagte Zamorra. »Du könntest recht haben, Nici. Aber dann haben wir es noch schwerer. Die Hölle ist auch für uns, die wir ihr schon mehrmals einen kämpferischen Besuch abgestattet haben, terra incognita - unbekanntes Land. Selbst wenn wir direkt vor einer zeitlichen Veränderung stehen, werden wir sie vermutlich nicht einmal als solche erkennen, weil uns die Vergleichsmöglichkeiten fehlen.«
    Nicole nickte.
    »Das ist mir durchaus bewußt«, sagte sie. »Aber mit dieser Überlegung haben wir ein etwas erweitertes Spektrum, nach dem Ursprung des Angriffs zu forschen. Das hatte ich dir mitteilen wollen, ohne die anderen, die besser schlafen als wir beide, aufzuwecken.«
    Zamorra küßte sie. »Mal sehen, was wir daraus machen«, sagte er. »Gehen wir wieder hinein?«
    Sie nickte schwerfällig. »Eigentlich könnte ich mir ja etwas Aufregenderes vorstellen, was wir tun könnten - aber dann können wir uns nicht schnell genug darauf einstellen, falls ein neuer Angriff erfolgen würde, weil wir einfach zu abgelenkt wären - und das könnte Schutzlosigkeit und Tod für die anderen bedeuten. Aber wir holen’s nach, ja?«
    Zamorra lächelte und küßte sie erneut. »Worauf du dich verlassen kannst«, versprach er mit funkelnden Augen.
    ***
    Stygia wußte jetzt, was das für eine Kraft gewesen war, die sich ihr entgegengestellt und das Pendel abgestoppt hatte: Die Energie eines Dhyarra-Kristalls! Natürlich, Zamorra besaß einen solchen Sternenstein, und offensichtlich hatte er ihn eingesetzt, um Robert Tendyke zu retten. Es mußte so gewesen sein, denn daß Tendyke selbst neuerdings ebenfalls über einen Dhyarra

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