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0485 - Mein Killer war ein Gentleman

0485 - Mein Killer war ein Gentleman

Titel: 0485 - Mein Killer war ein Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
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sehr wenig einträglich. Daß Murray etwas Wichtiges übermittelt hatte, merkte er nur daran, daß der Rothaarige die zwei Whisky der Ratte großzügig mitbezahlte.
    »Komm!« sagte Murray und zog Ol Jessic am Kragen vom Barhocker.
    »Was ist?« fragte Ol Jessic.
    »Big David will dich sprechen!« sagte Murray so, als sei er auf diese Idee gekommen.
    ***
    »Jerry!«
    Mr. High stand kopfschüttelnd in der Tür zu meinem Krankenzimmer. Ich saß im Morgenmantel auf der Bettkante. Schon eine halbe Stunde lang, weil ich auf den Chef gewartet hatte.
    »Entschuldigen Sie, Chef, daß ich Sie bat herzukommen, aber Sie haben mir den Befehl gegeben, weiterhin krank zu sein…«
    Er schüttelte wieder den Kopf. »Mein Gott, Jerry, einen oder zwei Tage werden Sie es doch noch aushalten!«
    Ich erzählte ihm schnell, daß mich Doc Matthews inzwischen noch einmal untersucht hatte und nach Lage der Dinge zufrieden war.
    »Warum mußte das so eilig passieren?« fragte Mr. High.
    »Ich bitte Sie, damit einverstanden zu sein, daß ich morgen vormittag meinen Dienst wieder beginne«, sagte ich kurz.
    »Dickkopf!« sagte er und lächelte dabei. Wahrscheinlich hatte er nichts anderes von mir erwartet. »Konnten Sie diese Bitte nicht auch telefonisch äußern?«
    »Doch«, sagte ich. »Aber das andere konnte ich nicht telefonisch machen.«
    »Schießen Sie los, Jerry!« sagte er kurz. Inzwischen hatte er wohl gemerkt, daß etwas passiert sein mußte.
    »Wir müssen sofort mit einem Großeinsatz beginnen«, sagte ich. »Erpressung im großen Stil. Wer nicht zahlt, stirbt — nach dieser Devise arbeitet eine Gang, von der ich bisher nichts Konkretes weiß. Bis auf eine Ausnahme: Ein Mädchen mit verschiedenfarbigen Augen…«
    »Weiß Bescheid, Phil hat es mir erzählt«, warf er schnell ein.
    »Hat Ihnen Phil auch die Geschichte mit den merkwürdigen Verkehrsunfällen erzählt? Tony Boone brachte uns darauf.«
    »Er wollte es mir erzählen, aber es kam etwas dazwischen«, berichtete er.
    »In den letzten zwei Wochen sind, soweit uns bis jetzt bekannt ist, vier vermögende Männer Opfer von schweren Autozusammenstößen geworden«, fing ich an. Dann berichtete ich alles, was ich von Tony Boone und zuletzt von Reginald Thumbstick erfahren hatte.
    »Thumbstick«, schloß ich, »berichtete mir — und er kann es sofort vor Ihnen wiederholen — daß er von einem Wagen gerammt wurde der aussieht, als sei er selbstgebastelt. Ich vermute…«
    Mitten im Satz brach ich ab. Mr. High war unversehens vom Stuhl aufgesprungen. »Jerry, wissen Sie, wer der Tote im Kanal war?«
    »Nein.«
    Er spannte mich noch auf die Folter, denn er angelte sich erst das Telefon, das auf meinem Nachttisch stand. Ich sah, wie er LE 5—7700 wählte, die Nummer unseres Distrikts. Und ich hörte ganz von fern Myrnas Stimme.
    »High«, rief er in den Hörer. »Einsatzleitung, schnell!«
    Es dauerte drei Sekunden.
    »High«, rief er wieder. »Sullivan, sofort Einsatzplan A. Holen Sie mir zuerst die verfügbaren Leute der City Police! Versuchen Sie, Hywood zu finden! Ich bin in 20 Minuten dort!«
    Er legte den Hörer zurück und schaute mich an. »Der Tote im Kanal wurde auf Grund des Unterwasserfotos als ein gewisser Delbert F. Abelson identifiziert. Arbeitete zuletzt bei einem gewissen Miller, der eine Tankstelle in der Bronx hat. Seit sechs Wochen war er verschwunden. Sehen Sie klar?«
    »Ja«, sagte ich, »ich sehe klar. Abelson ist der Hersteller des selbstgebastelten Autos. Das Ding ist offensichtlich ein Rammfahrzeug, das von einer Erpresserbande benutzt wird.«
    ***
    »Verdammt!« schimpfte die Ratte Ol Jessic. »Du kannst mich gleich wieder wegbringen lassen. Mit dir mache ich keine Geschäfte!«
    »So?« fragte Big David Cadesac und reinigte sich weiter seine ohnehin sauberen Fingernägel. »Darf ich vielleicht auch erfahren, warum du deine Meinung so schnell geändert hast?«
    »Ja, das darfst du!« zischte Ol Jessic. »Ich kann es nicht vertragen, daß man mir die Augen zubindet, wenn ich zu Geschäftspartnern eingeladen werde!«
    »So, so«, sagte David Cadesac, der inzwischen am kleinen Finger der linken Hand angekommen war und nun am Daumen der rechten Hand seine Nagelputztätigkeit erneut begann. »Hör zu, Ratte! Du willst mit mir Geschäfte machen. Okay. Ich habe ’ne Firma und eine feine Burg. Die feinste Burg, die es in New York gibt. Mit Telefon und allem, was dazu gehört. Trotzdem vermutet uns hier kein Mensch, denn irgendein Esel hat dieses schöne

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