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0486 - Die Voodoo-Hexe

0486 - Die Voodoo-Hexe

Titel: 0486 - Die Voodoo-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu setzen und nach Terrenoire zurückzufahren. Und wenn sie sich nur einfach an der Straße postierte und nichts anderes tat, als auf ein abermaliges Erscheinen Astaroths zu warten!
    Aber andererseits hatte Zamorra durchaus recht - vorläufig durfte sie sich nicht weiter exponieren. Es brauchte bloß ein Streifenwagen durch die Straße zu fahren, ihren Wagen zu entdecken - und schon war sie noch verdächtiger als zuvor, weil sie sich schon wieder am »Tatort« aufhielt!
    Aber sie konnte sich auch nicht damit abfinden, daß Zamorra sich erst am nächsten Tag um Astaroth und die Spuren kümmern wollte, die der Dämon hinterlassen hatte. Und über das Geheimnis, das Desiree Colon umgab, wußten sie bislang auch noch nicht mehr.
    Sie schaffte es nicht, sich abzulenken, sie schaffte es auch nicht, einzuschlafen. Zamorra hatte damit wohl keine Schwierigkeiten, obgleich es eigentlich noch gar nicht seine Zeit war, aber vielleicht hatte er sich mit einer Meditationsübung geholfen. Nicole war dazu viel zu aufgedreht von den Ereignissen der letzten 24 Stunden. Immer wieder sprang sie auf und vollzog die nächste Runde ihrer ruhelosen Wanderung. Worauf sie eigentlich wartete, wußte sie selbst nicht.
    Obwohl immer mehr Zeit verstrich, wollte seltsamerweise überhaupt keine Müdigkeit kommen. Statt dessen stand gegen 5 Uhr früh Zamorra plötzlich wieder auf, vollständig angekleidet, frisch rasiert, einen recht ausgeschlafenen Eindruck erweckend und eine dampfende Kaffeetasse in der Hand. Nicole riß erstaunt die Augen auf.
    Zamorra lächelte.
    »Ich denke, ich werde mich jetzt mal ein wenig um unser Problem kümmern«, sagte er. »Um diese Zeit rechnet niemand mehr mit Aktivitäten, schon gar nicht jemand, der uns und unseren Tagesrhythmus kennt.«
    Nicole schluckte. »Was hast du vor?«
    »Ich fahre jetzt nach Terrenoire und sehe dort nach dem Rechten.«
    Nicole nickte. »Warte«, sagte sie. »Ich ziehe mich kurz um und…«
    »Ich dachte, darüber hätten wir gestern schon ausführlich gesprochen«, erwiderte Zamorra. »Du bleibst hier. Ich könnte zwar deine Hilfe gut gebrauchen, aber es ist juristisch zu riskant. Höre auf mich, und höre auf Christopher. Er weiß, was er sagt. Ich mache das schon. Vielleicht sitzen Astaroth und Colon gerade beim trauten Gespräch beisammen und planen, wie sie uns endgültig fertigmachen können, nachdem sie uns bisher an der Nase herumgeführt haben.«
    »Nimm den Cadillac«, verlangte Nicole. »Ich möchte, daß wir in Verbindung treten können.«
    »Der BMW hat Telefon.«
    »Aber noch keinen Transfunk«, sagte Nicole. »Telefone sind störungsanfällig und nicht abhörsicher. Was über Transfunk geht, bekommt kein Unbefugter mit.«
    »Na schön«, sagte Zamorra. »Ich nehme deinen hübschen Spritfresser. Etwa alle zehn oder fünfzehn Minuten melde ich mich, falls wir nicht zwischenzeitlich einen anderen Rhythmus vereinbaren. In Ordnung?«
    Nicole nickte. »Paß auf dich auf«, bat sie.
    Zamorra küßte sie. Dann verließ er das Château. Nicole trat auf den Hof hinaus und sah ihm nach, bis die Rücklichter des Cadillac nicht mehr zu erkennen waren.
    Sie hatte ein ungutes Gefühl. Alles in ihr drängte danach, ihrerseits in den BMW zu springen und Zamorra zu folgen. Vielleicht brauchte er vor Ort ihre Hilfe!
    Aber dann kehrte er ins Haus zurück, suchte Zamorras Arbeitszimmer auf und setzte sich hinter seinen geschwungenen, großen Schreibtisch mit Telefon, EDV-Terminal, mehreren Bildschirmen und dem Transfunk- Bedienteil. Die Technik war vom Möbius-Konzern entwickelt worden, mit dessen Chefs Zamorra und Nicole eng befreundet waren, und arbeitete auf Frequenzen, die offiziell bislang noch nicht entdeckt waren. Selbst die DYNASTIE DER EWIGEN konnte da nicht mithalten. Möglicherweise waren es auch gar keine »normalen« Frequenzen. Wenn Sternenschiffe der Dynastie schneller als das Licht fliegen konnten, wenn man mittels der Materiesender der Dynastie innerhalb von einer Sekunde oder weniger von einem Planeten zum anderen versetzt werden konnte - warum sollte es dann nicht möglich sein, daß bestimmte »Funk«-Wellen ebenfalls schneller als das Licht waren? Das würde erklären, warum nur jemand mit einem speziellen Transfunk- Gerät diese Wellen empfangen konnte, die mit keinem herkömmlichen Instrument auch nur annähernd registriert werden konnten.
    Währenddessen fuhr Zamorra die Serpentinenstraße hinunter ins Tal, um dann in Feurs auf die Autobahn A 72 abzubiegen und Richtung St.

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