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0488 - Die Mumie und der Totengott

0488 - Die Mumie und der Totengott

Titel: 0488 - Die Mumie und der Totengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so daß sie wieder zurückfiel.
    »Niemand hält mich auf, niemand!«
    »Doch, ich!« brüllte Suko von der Höhe herab. Seine Stimme donnerte durch den Tempel, und die unter ihm stehenden Sechmet-Diener erstarrten zur Bewegungslosigkeit.
    Suko wußte auch, daß dieser Zustand nicht lange anhalten würde.
    Deshalb mußte er blitzschnell handeln.
    Das Seil, von dem er hoffte, daß es lang genug sein würde, hielt er bereits umklammert. Noch einmal holte er tief Luft. Was er vorhatte, war brandgefährlich, aber er mußte da durch. Es gab einfach keine andere Chance mehr.
    Er stieß sich ab.
    Zahlreiche Augenpaare beobachteten seinen Flug. Die Diener sprangen zurück, als er sich dem Boden des Kellers näherte.
    Nur der Hohepriester blieb stehen. Sein Gesicht war nur mehr eine grauviolett verzerrte Fratze. In der rechten Hand hielt er seinen Dolch, und die Klingenspitze wies direkt auf den herbeifliegenden Suko…
    ***
    Sie waren da!
    Gesichter – fremd und schattenhaft. Ich hörte ihr Flüstern, ihre kehlig klingenden Stimmen und hatte das Gefühl, inmitten eines düsteren und schrecklichen Alptraums zu stecken, aus dem es aus eigener Kraft kein Entrinnen gab.
    Ein Irrtum.
    Ich träumte nicht, ich war leider sehr wach, aber ich wußte zunächst nicht, wo ich mich befand, bis meine Erinnerung zurückkehrte und ich daran dachte, daß ich in die gläserne Pyramide eingedrungen war, die Mumie berührt hatte und in deren Magie geraten war.
    Eine andere Luft umgab mich.
    Sie war sehr warm und gleichzeitig stickig. Kaum zu atmen. Sie schmeckte zudem nach Moder und besaß auch einen süßlichen Blutgeruch. Vor meinen Augen erschienen Flecke, die sich von rechts nach links bewegten, manchmal hell waren, dann wieder dunkel und von einer anderen Finsternis aufgesaugt wurden.
    Ich selbst stand im Dunkeln. Wo ich gelandet war, konnte ich nicht erkennen. Es war ein tiefer Schatten, der mich vor meiner Umgebung verbarg, aber ich konnte sehen und konzentrierte mich auf die vorbeihuschenden Gesichter. Zu ihnen gehörten auch Körper, die kaum bekleidet waren. Bis auf den Lendenschurz und die Sandalen waren die Männer nackt. Manche von ihnen trugen Fackeln, andere wiederum schleppten schwere Tongefäße, die mit Dingen gefüllt waren, die ich nicht sehen konnte.
    Es war für mich besser, wenn ich mich zurückhielt. Zunächst einmal die Lage sondieren und nachdenken, das war wichtig. Mich hatte eine magische Kraft gepackt und irgendwohin geschleudert.
    Stellte sich die Frage, wo ich gelandet war.
    Wenn ich mir die vorbeihuschenden Träger so anschaute, gab es da eigentlich nur eine Möglichkeit. So waren die Menschen, die Sklaven und Diener damals im alten Ägypten umhergelaufen, und ich war der festen Meinung, daß es mich durch die Magie tatsächlich in diese Zeit verschlagen hatte.
    Das bereitete mir schon leichtes Herzklopfen und trieb mir auch den Schweiß aus den Poren.
    Ägypten – das Land der Pharaonen, der unheimlichen Abenteuer, der Königinnen und Hohepriester.
    Ramses und Cleopatra und Tutanchamun, das waren Namen, die jeder kannte.
    Aber auch die der Götter, die von den Ägyptern angebetet wurden. Isis, Osiris, Bastet und Anubis, um nur einige aufzuzählen.
    Eine Zeit und ein Land voller Geheimnisse, das noch längst nicht alles preisgegeben hatte, denn vieles lag unter dem Wüstensand verborgen.
    Ich drückte mich ein wenig vor und hörte plötzlich das Klatschen.
    Zuerst hatte ich an eine regelmäßige Schrittfolge gedacht, bis ich die heftige Bewegung eines Armes sah, der von oben nach unten geschlagen wurde. Aus der Hand ragte etwas hervor.
    Es war der Stiel einer Peitsche. Die Schnur selbst klatschte auf den breiten Rücken eines Dieners, der unter der schweren Last eines gefüllten Tonkrugs zusammengebrochen war und jetzt kniete. Den Krug trug er noch auf der linken Schulter, während ein dunkelhäutiger Aufseher ihn weiterhin mit der Peitsche malträtierte.
    Der Aufseher war völlig enthaart. Er trug ebenfalls nur einen Lendenschurz. In der Nähe hing eine Fackel. Ihr Licht sah trübe aus.
    Es floß über die Wände und über die Gestalt des dunkelhäutigen Hünen, der kein Haar auf dem Kopf trug.
    Während er schlug, drangen kehlige Laute aus seinem Mund. Der Gepeinigte schwankte und stöhnte.
    So etwas ging mir gegen den Strich.
    Als der Hüne abermals seinen Arm zu einem gewaltigen Schlag hob, verließ ich meine Deckung und stand vor ihm wie ein Geist.
    Der Neger aus dem tiefen Süden des Landes –

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